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Semesteranfang

Morgen ist es soweit: die ersten Semesterferien gehen zu Ende und das 2. Semester beginnt. Mein Stundenplan steht soweit, ich muss mich nur noch für eine Fremdsprache entscheiden. Mit meiner Stundenverteilung bin ich im Allgemeinen zufrieden, abgesehen von einem Kurs: der ist Freitag. Ich konnte zwischen drei Terminen wählen und ich hatte das Glück den zu bekommen, den ich nicht wollte. Eigentlich nicht besonders tragisch, dumm nur, dass ich für den einen Kurs immer nach Aachen fahren muss.

Eigentlich würden meine Vorlesungen erst diesen Freitag beginnen, da ich aber versuchen will, den Kurs von Freitag auf einen anderen Wochentag zu verlegen, muss ich jetzt schon Dienstag und wahrscheinlich auch Mittwoch zur Uni, um mit den Dozenten zu reden. Ärgerlich.

Komplimente und andere Nettigkeiten

Der letzte reguläre Tag an der Uni ist eigentlich ganz positiv verlaufen. In einer Vorlesung Hinweise für die anstehende Klausur bekommen, danach noch mit ein paar Kommilitonen gesprochen und beim letzten Tutorium gabs neben harten Fakten aus der Sprachwissenschaft auch lecker Kuchen, Dickmanns und Gummibärchen. Soweit so gut. Auch die Tutoriumsgruppe hat am Ende noch einen Moment zusammengestanden und die letzten Worte eines Kommilitonen vor dem Abschied in die Ferien waren:

Du siehst aus wie ein schwuler französischer Straßenkünstler.

Und die ersten Worte einer Kommilitonin, nachdem sie mein Auto entdeckt hatte, in dem ich sie zum psychologischen Institut mitnehmen wollte, waren (und dass sie das ganz trocken und vollkommen ernst gesagt und gemeint hat macht es erst richtig schlimm):

Ah, haste Dir das Auto von Deinen Großeltern geliehen?

Eine Frage der Definition

In einer meiner Vorlesungen an der RWTH hat einer der Professoren das Wort “Fetisch” definiert. Jeder hat mit Sicherheit seine Vorstellung davon, was ein Fetisch ist. Wikipedia bringt das so auf den Punkt:

Fetischismus (zu Fetisch von franz. fétiche, dieses nach port. feitiço ‚unecht, künstlich, nachgemacht; Zauberei, Hexerei‘ < lat. factīcius ‚nachgemacht‘)¹ ist die Überzeugung oder die Erfahrung, dass von bestimmten unbelebten Objekten eine Kraft oder Macht ausgeht.

Klingt nüchtern. Keineswegs bemerkenswert. Die Definition meines Professors war bemerkenswert. Also habe ich mir den Audiomitschnitt der Vorlesung besorgt. Und siehe da, die Definition ist zwar ähnlich, hat aber eine andere Pointe, in der gleichzeitig schon eine gewisse Kritik enthalten ist. Die nicht ganz saubere Rhetorik rührt daher, dass die Definition in der Veranstaltung spontan in Reaktion auf den Vorlesungsverlauf formuliert wurde und lautete wörtlich: Weiterlesen

Studentenleben I

Man kennt es aus Erzählungen ehemaliger Studenten. Die Irrfahrten zu den Briefkästen in denen eine bestimmt Aufgabe bis zu einem bestimmten Zeitpunkt gelandet sein müssen. Man mag vielleicht schmunzeln oder auch an deren Wahrheitsgehalt zweifeln, fest steht: man weiß sicher, dass man selber nie in eine solche Situation geraten wird.

Zumindest so lange, bis man selber Student ist. Heute war Abgabetermin für eine Gruppenaufgabe. Die Bearbeitungszeit dafür betrug ungefähr drei Wochen. Allerdings ist über die Weihnachtstage naturgemäß wenig passiert. Naja, und heute morgen waren alle Einzelteile fertig. Fast zumindest. Aber es blieb ja noch ein ganzer Tag. Nach einem Treffen, in dem wir vier Stunden lang alles überarbeitet und verbunden haben, waren wir um 17 Uhr dem Ziel sehr nah. Also kein Problem bis 0 Uhr fertig zu werden ums hochzuladen.

Natürlich kams anders. Und alles zog sich, das eine kam zum anderen und um 23.40 Uhr war noch kein Satz vom Fazit verfasst. Aber 20 Minuten für einen Schluss… könnte klappen. Ich war der Koordinator für die letzten sechs Stunden, bei mir lief alles zusammen. Also auf ICQ wegen des Schlusses konferiert, per eMail letzte Änderungswünsche bekommen. Das sind Momente, in denen Zeit wirklich schnell vergeht. Gleichzeitig noch die Formatierung gemacht.

Aber wie in allen den Geschichten, die mir nie passieren werden, gabs ein End. Nicht ganz happy zwar, aber eine Minute vor der Schließung des Upload Portals waren wir “fertig”. Das Fazit ist nicht so ganz das, was es hätte sein sollen, aber wenigstens konnten wir alles abgeben.

Ich glaube, jetzt sind wir alle ein Stück mehr Student

Selbstständiges Arbeiten

In der ersten Woche haben wir die ersten außerhalb der Unizeit zu erledigenden Aufgaben bekommen. Gar nicht mal so wenig, aber noch nicht so anspruchsvoll. Geht meist eher um methodische als inhaltliche Dinge.

Eine der inhaltlich anspruchvollsten Aufgaben ist die Vorbereitung eines einstündigen Referates. Wir mussten uns in einer unserer ersten Unistunden in Gruppen einteilen mit Leuten, die wir gerade erst kennen gelernt hatten, wenn überhaupt. So weit so gut. Ich bin in der 2er Gruppe gelandet, die das erste Referat vortragen wird soll. In 10 Tage ist es soweit. Nähere Angaben dazu sollten uns zur Verfügung gestellt werden. Wir hatten nur den Titel des Referates. Natürlich ist ein Titel prinzipiell ausreichend für die Erstellung eines Referates, da die Referate aber den gesamten Unterricht bilden werden und Klausurgrundlage sein werden, ist ein bisschen lenken der Leiter vielleicht sinnvoll. Da bis gestern noch keine eMail o.Ä. mit Informationen bei uns eingegangen ist, habe ich bei der Leiterin angefragt, wann mit dem angekündigten Informationsmaterial zu rechnen sei.

Recht zügig bekam ich die Antwort: als Quellen sollen uns sechs (Sach-)Bücher dienen. Bei zwei der Bücher hat sie den relevanten Inhalt auf jeweils 1-3 Kapitel eingeschränkt. Und darüber hinaus sollen wir auch noch eigene (Buch-)Quellen finden und das Internet nutzen. Und ab heute sinds noch zehn Tage. Normalerweise brauche ich schon für ein Buch eine Woche und mehr… :

Henne – Ei – Problem

In einer der ersten Vorlesungen wurde uns von einem der Professoren geraten, ein Literaturverwaltungsprogramm zu nutzen. Vielleicht wäre der Hinweis ungeachtet im Hörsaal verhallt und keiner hätte jemals wieder an diese Worte gedacht, jedoch fand sich im eLearning Bereich zur Vorlesung einiges an Material, u.a. auch ein Dokument das eindringlich dazu riet, ein solches Programm zu nutzen und zu pflegen:

Ein wichtiger Teil des Wissensmanagements im Studium bezieht sich auf den Umgang mit Literatur. Es ist empfehlenswert, sich von Anfang an ein einheitliches System der Literatur"verwaltung" einzurichten – und zwar eine elektronisches, d.h. eine Literaturdatenbank. Eine gute Datenbank ermöglicht Ihnen nicht nur, […] zu archivieren, sondern verwaltet auch […] und unterstützt […]. Sie können sich mit einer solchen Datenbank eine eigene Bibliothek aufbauen, […].

In dem Dokument enthalten waren auch direkt zwei Empfehlungen. Ein Freewareprogramm und ein Programm, für das die RWTH Aachen eine sogenannte "Campuslizens" erworben hat. Das heißt alle Mitarbeiter und Studierenden können dieses Programm umsonst nutzen. Die RWTH ist übrigens die einzige Universität, die sich eine Campuslizens des mindestens zwei Jahre alten (aber natürlich weiterentwickelten!) Programms geleistet hat.

Ob ein solches Programm sinnvoll ist, kann ich natürlich am Ende meiner ersten Woche nicht beurteilen. Hilfreich für die Beurteilung wäre die Lösung des Henne-Ei-Problems in diesem Zusammenhang. Vertretungsberechtigter Geschäftsführer der GmbH, die das Programm entwickelt hat, ist nämlich… der werbende Professor selbst!

Erste Studienwoche… geschafft!

Woran man merkt, dass ich studiere? Ich glaube am besten merkt man das im Moment hier im Blog. Da tut sich verhältnismäßig deutlich weniger. Achja und ich habe jetzt mehr Bücher im Regal stehen.

Ich hoffe, dass sich meine Aktivität hier im Blog wieder ein wenig steigern wird. Auf jeden Fall wirds in Kürze noch mal ein paar News zu meiner Freundin in Spanien geben. Ich denke sogar (Trommelwirbel) mit Bildern! Aber im Moment sitze ich an einem fremden Rechner, daher kommt da jetzt nicht mehr. Für den Moment.

Stay tuned

Erster Tag – Jetzt gehts los

Heute war der erste "echte" Tag an der Uni für mich. Mit Vorlesungen. War ganz ok. Überschaubarer Stoff. Zu Hause angekommen sieht die Welt aber wieder ganz anders aus. Ich habe mir mal die Unterlagen zum heutigen Tag runtergeladen. Aus einer Vorlesung, die aus drei DIN A 5 Folien bestand hat unser Herr Professor ein Script mit ganzen zehn Seiten gemacht. Und ich dachte, ich hätte alles begriffen…

Und dann gabs da online noch mehr. Hinweise zur Literatur, die man im ersten Semester gelesen haben sollte, die man gelesen haben könnte, die man im Laufe seines Studiums gelesen haben sollte, gelesen haben könnte, die, die man braucht und die die man brauchen könnte. Eine ewig lange Liste. Dann wird einem ans Herz gelegt ein Literaturverwaltungsprogramm zu nutzen. Natürlich hat die RWTH auch ein im Angebot. Kostenlos. Und, wer hat mit sowas schon mal gearbeitet? Mal sehen, wie das wird…

Ein anderes Buch, das uns letzte Woche ans Herz gelegt wurde, habe ich mir mal direkt bestellt. Vielleicht ein Fehler, denn heute kam es schon an. Weit über 700 Seiten DIN A 4 geballtes Fachwissen Psychologie. Und das Ding nennt sich "Einführung". Aber wenigstens hats viele Bilder…

Lebensunterhalt und Spaßstudenten

Ich habe die erste Spaßstudentin kennen gelernt! EIne ganz nette. Sie wohnt in Aachen und hat noch ein Zimmer frei. Wir kamen ins Gespräch und sie hat mir angeboten, ich könne das Zimmer gerne nutzen. Die gute ist schon über 50, benatragt nächstes Jahr die Rente, hat bereits ein anderes Studium hinter sich und studiert jetzt zum Vergnügen (ich glaube sie selber sagte “zum Spaß”) noch mal. Sie gehört zu den 3 Prozent derer, die einen der 15 Studienplätze in BPWP erhalten haben.

Ich kenne auch eine 20-jährige, die möchte studieren, weil sie mit dem beim Studium erworbenen Wissen ihren Lebensunterhalt bestreiten will. Sie hat übrigens keinen der 15 Plätze bekommen und muss jetzt notgedrungen das zulassungsunbeschränkte Fach “Philosophie” als zweites Fach belegen. Ob sie sich jetzt wundert…?

DIE FÄHIGKEIT, UNS ZU WUNDERN, IST DAS EINZIGE, WAS WIR BRAUCHEN, UM GUTE PHILOSPHEN ZU WERDEN.

Jostein Gaarder, Sofies Welt