Vor kurzem wurde unser Internetanschluss von einer 1.000er Leitung auf eine 6.000er Leitung umgestellt. Seitdem funktioniert die Internetverbindung nicht mehr zuverlässig. Nach einigen Telefonaten mit der Telekom, schickten die einen Techniker raus. Der sagte schon bevor er zu messen began, er tippe auf das Modem als Ursache, denn viele alten Modems kommen mit den “großen” Leitungen nicht zurecht. Seine Vermutung wurde durch seine Messung bestätigt und kostete mich, da der Fehler nicht bei der Telekom lag, 80,- €. Ich frage mich, warum man mir an der Hotline den Hinweis nicht gegeben hat. Hätte eine Menge Zeit und Geld sparen können.
Jetzt, da das Problem bekannt war, stand also die Anschaffung eines neuen Modems an. Ein Kommilitone empfahl mir, ein gebrauchtes zu kaufen. Er riet mir, nachdem ich meine Anforderungen geschildert hatte, zu einem Speedport W701V. Dieser sei baugleich mit irgendeiner Fritz!box von avm und könnte in eben diese “umgewandelt” werden. Damit hätte man Qualität von avm zum günstigen Preis.
Also auf zu eBay und so ein Ding gekauft. Drei Tage später wars schon da und das erste was ich machte: auspacken, an den Computer anschließen und in eine Fritz!box verwandeln. Leichter gesagt als getan
Schritt 1: VMware Player runterladen und installieren. Kein Problem.
Schritt 2: Fertiges Ubuntu Image runterladen, das schon alle für das “fritzen” der Box benötigten Daten enthält. 600MB bei instabiler Internetverbindung… da kommt Freude auf!
Schritt 3: Das Image in der Virtuellen Maschine starten und dann die virtuelle Umgebung so konfigurieren, dass sowohl die Internetverbindung (per WLAN) als auch der Zugriff auf die Speedbox (per LAN) funktionieren. Eine kleine Herausforderung, wenn man noch nie mit virtuellen Maschinen gearbeitet rumhantiert hat.
Schritt 4: Mein erstes mal in Linux (abgesehen von ein paar kurzen Probeausflügen in das Reich des Pinguins). Dank haarkleiner Beschreibung läuft alles einigermaßen reibungslos. Nach nur 2-3 Stunden Vorarbeit ist es soweit: die neue Firmware wird auf die Box übertragen…
Schritt 5: … und bricht nach der Hälft ab Jetzt ist guter Rat teuer: weder unter Windows noch unter Linux schaffe ich es, die Box anzusprechen. Auch das Recover-Tool von avm hilft nicht. Nach insgesamt 5-6 Stunden breche ich ab. Die Box ist nicht mehr zum leben zu erwecken. Ich habe mich damit abgefunden, eine neue kaufen zu müssen.
Schritt 6: Am nächsten morgen ein letzter Versuch. Mit einer Anleitung aus dem IP-Forum versuche ich mit Hilfe des TotalCommanders die Box zu retten. An Erfolg glaubte ich selber nicht mehr, als er sich dann doch unverhofft einstellte: das Übertragen irgendwelcher Daten auf die Box hat funktioniert und die Box läuft wieder. Zu meiner Überraschung sogar als Fritz!box!
Schritt 7: Das Duo aus altem Netgear RangeMax Router und noch älterer Fritz!BoxSL kann in Rente gehen. Von jetzt an versorgt mich der Speedport W701V (oder besser gesagt die Fritz!box 7170) mit drahtlosem Internet.
Schritt 8: Auf dem Speicher suche ich die Netgear-Originalverpackung, um den alten Router zu verstauen. Der riesengroße “Netgear”-Schirftzug ist kaum zu übersehen. Ich hebe sie auf und bin erstaunt über das immense Gewicht der leeren Verpackung. Ein genauer Blick schafft Klarheit: es ist nicht die Verpackung vom Router, sondern eine vom Netgear DSL-Modem, das ich vor über einem Jahr nach einem Blitzschlag als Übergangslösung gekauft hatte! Leider hatte ich das komplett vergessen. Den Neukauf hätte ich mir also genauso sparen können, wie die ganze Zeit die für die Einrichtung darufgegangen ist, wenn ich einfach das fast neue, nur zwei Tage benutzte Modem vom Speicher genommen hätte… :-?