StFeder.de

Berlin – Blaues Band der Spree 2006

Übertragen vom Forum der Tänzer am 18.01.2008

Berlin – 13.04. bis 16.04.2006

Der Rahmen

Berlin – Berlin – wir fahren nach Berlin

Was später für die Deutsche Nationalmannschaft bei der WM im eigenen Land ein Traum bleiben sollte, wurde für uns wahr: wir konnten an dem zweitgrößten Tanzturnier nach Hessen tanzt teilnehmen. Allerdings waren die Hürden für uns ungleich niedriger. Wir mussten lediglich eine Unterkunft für das über vier Tage gehende Event finden, Teilnehmer und Fahrer. Fahrer waren das kleinste Problem, Teilnehmer standen auch schnell fest und eine adäquate Unterkunft nach dem Motto „billig & gut” war dank Madelaine auch schnell da.

Als Starter für die Turniere waren dabei: Peter & Vera in der Seniorenklasse, Dirk & Steffi, Björn & Andrea, Stefan F. & Madelaine jeweils in der Hauptgruppe. Björn & Andrea haben sich auf Starts in Latein beschränkt, alle übrigen Starter waren auch in Standard vertreten. Aber damit nicht genug: neben den Startern hatten wir auch noch einen kleinen Fanclub mit dabei: Stefan M., Mario und Dennis.

Da Berlin eine Stadt ist, zu der man nicht nur schnell hinfährt, das Turnier runterreißt und wieder nach Hause fährt, sind wir schon in der Nacht zum Donnerstag Richtung Bundeshauptstadt gefahren. Die Idee, schon um zwei Uhr in der Nacht loszufahren um noch was vom ersten Tag in Berlin zu haben, erwies sich als schlecht: Im Endeffekt hatten wir dadurch von allen Tagen weniger, weil wir den Schlafmangel dieser Nacht durch den frühen Turnierbeginn an den Folgetagen nicht mehr aufholen konnten.

Die Unterkunft

Als wir unsere Unterkunft das erste Mal sahen, wurde wahrscheinlich den meisten von uns ein bisschen komisch in der Magengegend. Ein durchaus heruntergekommenes Gebäude das obendrein mit Graffiti nicht gerade verschönert war. Aber nachdem wir unseren Schock und die Schwelle zum Haus überwunden hatten legte sich das Gefühl im Magen. Unsere Unterkunft war zwar von den Ausmaßen kein Palast, aber überraschend gut ausgestattet. Und ein Teller Süßigkeiten sowie ein aufgeräumtes Display mit Informationen rund um Berlin standen bereit. In jedem der drei Schlafzimmer (1x drei Personen, 2x vier Personen) stand ein Fernseher, Radio und eine Sitzecke bereit. Die komplett ausgestattete Küche (incl. Mikrowelle, diversen Teesorten, Gewürzen etc.) war zwar deutlich zu klein, so dass das allmorgendliche Etappen-Frühstück teilweise stehend stattfinden musste. Dafür war ein Badezimmer recht großzügig dimensioniert und beide Badzimmer mit Dusche ausgestattet.

Das Turnier

Die Location

Der Turnierort war eine gute halbe Stunde Autofahrt von unserer Unterkunft entfernt. Weil wir so früh da sein mussten, sind wir einfach mal mit dem Auto gefahren. So viel Verkehr wird wohl in einer Hauptstadt nicht sein… und Tatsache: für jeden, der schon mal in Aachen oder Düren zur Pendlerzeit mit dem Auto gefahren ist, ist Berlin um halb acht an einem Feiertag ein Traum: fünfspurige Straßen, auf denen man auch quer fahren könnte. Und Parkplätze… für jeden, der schon mal in der Aachener Innenstatt einen kostenlosen Parkplatz gesucht hat: in Berlin gibt es sie. Sowohl in der Innenstadt (nahe dem Brandenburger Tor und auch im/am Kuhdamm) als auch außerhalb an unserer Turnierstätte. Da wir immer sehr früh an der Tanzhalle sein mussten, war für uns auch noch immer ein Parkplatz nahe der Türe frei. Aber selbst wer später kam hatte keine Wanderung vor sich.

1. Tag

Als erstes durften sich die Standard-Hauptgruppe Tänzer auf das Parkett wagen. Der Vorteil: es war noch leer, und man bekam die besten Sitzplätze. Und die haben wir uns dann auch genommen. Aber was zählt ist das Tanzen. Ich mache es kurz, in der Hauptgruppe D Standard belegten Dirk & Steffi den 58.-60. Platz und Stefan & Madelaine den 70.-73. Platz von 76 startenden Paaren. Wer damit nichts anfangen kann, möge es einfach hier nachlesen. Es ist wohl eher als ernüchterndes denn als gutes Ergebnis zu bezeichnen und bescherte uns allen ein Aus in der Vorrunde.

Anders bei Peter und Vera. Ich mach es kurz: am ersten Tag holten die beiden das erste blaue Band der Spree in Standard, also den 1. Platz, nach Schmidt. Nach dem überraschenden Sieg über vier (!!) Runden reichte die Kraft in Latein dann immerhin noch für einen 6. Platz bei 26 gestarteten Paaren. Für das zweite (!!) Lateinturnier der beiden ein echter Erfolg, um den sie von den Schmidtern Hauptgruppetänzern noch heute beneidet werden.

2. Tag

Und wieder waren es Dirk, Steffi, Stefan und Madelaine die das Turnier mit diesmal 74 anderen Paaren in Standard eröffnen sollten. Sollten? Ja, sollten, weil man in Berlin ja auch andere Dinge im Kopf hat und oft die falschen: Das Startbuch von Stefan & Madelaine zog es vor auf dem Bett liegen zu bleiben. Es wurde schlichtweg vergessen. Der Herr hat unter diesem Vorfall bis heute zu leiden: die Hoheit über die Bücher hat seitdem Madelaine inne. Für Dirk & Steffi tat das keinen Abbruch: sie konnten das Ergebnis vom Vortag knapp halten und landeten nach der Vorrunde auf dem 60.-62. Platz.

Und als ob es nicht reichen würde das zweite blaue Band der Spree in einem spannenden Duell über drei Runden mit einem Paar des TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg, das bis zum letzten Quickstepp offen war, zu holen, sie mussten dem ganzen in Latein die Krone aufsetzen und machten den Sack mit dem dritten blauen Band der Spree zu. Zum Glück gibt es in Berlin genügend Lokale um einen solchen Sieg gebührend zu feiern.

3. Tag

Der Dritte Tag für Dirk, Steffi, Stefan und Madelaine, der erste für Björn & Andrea. Latein. Die Ergebnisse in Kürze: Dirk & Steffi erreichten bei 66 startenden Paaren nach der Vorrunde den 61.-63. Platz und nach der 1. Zwischenrunde erreichten Björn & Andrea den 37.-39. Platz und Stefan & Madelaine den 29.-30. Platz.

4. Tag

Ergebnisse (ihr merkt, die Berichte werden von Tag zu Tag kürzer): Stefan & Madelaine waren dabei und wurden letzter von 53, Dirk & Steffi erreichten nach der Vorrunde den 47.-49. Platz und Björn & Andrea vertraten den TuS in der 1. Zwischenrunde und brachten den 39.-41. Platz mit nach Hause.

Das Fazit

Ein Gesamtfazit ist schwer zu ziehen aus einer Fünf-Tages-Tour in die größte Stadt im Lande, in der wir sportliche Erfolge (Peter & Vera mit drei mal dem „Blauen Band der Spree”) zu feiern, sportliche Niederlagen (letzter Platz für Stefan & Madelaine, Vorrundenaus für Dirk & Steffi) zu verkraften, verschiedene Turnierzeiten zu koordinieren, schwerste Beziehungskriesen zu bewältigen und große Müdigkeit zu überwinden hatten, ohne dabei ins banale wie „wir werden noch oft an diese Fahrt denken” zu fallen. Und für ein Fazit zu ziehen, bin ich mit Sicherheit der falsche, waren es doch meine ganz persönlichen Dinge, die mich diese Fahrt nie vergessen lassen werden.