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Ende meiner MdSp-Zeit

Jaja, keiner weiß was MdSp bedeutet. Ging mir vor einem Jahr genauso, als ich Mitglied der Unabhängigen Liste kurz “ULi” wurde. Moment – Mitglied der Liste?

Ich fange mal von vorne an: vor einem Jahr wurde ich gefragt, ob ich Interesse daran hätte, einer neugegründeten Liste beizutreten und als Mitglied fürs Studierendenparlament zu kandidieren. “Listen” sind quasi die Parteien, deren Vertreter zur Wahl stehen.

Ich sagte ja.

Wir gründeten eine Liste, die unabhängig von den bereits existierenden Strömungen innerhalb wie außerhalb der Hochschule sein sollte. Wir waren der Meinung, die Hochschulpolitik braucht eine Liste, die sich ausschließlich für die Interessen der Studierenden einsetzt. Ohne dabei von anderen Abhängigkeiten beeinflusst zu sein. Warum war das nötig?

Nunja, es gab die Juso-HSG (SPD-nah), die LHG (liberal), Studium (kein Kommentar), AlFa (Hochschul-nah), GHG (Die Grünen), RCDS (CDU-nah), Raus in die Welt (Lobbyisten für Studierende, die ins Ausland wollen), SDS (links), LifA (Vertreter ausländischer Studierender).

Natürlich gilt die Gleichung “Abhängigkeit = schlecht” nicht. Aber wir fanden, dass es an der Zeit war eine Liste zu gründen, die frei von festgeschriebener Ideologie und Abhängigkeit agiert. Eine Liste, die nur den Interessen der Studierenden verpflichtet ist.

Eine Kette verrückter Zufälle, die einen eigenen Blogbeitrag wert wären, führten dazu, dass ich auf Listenplatz eins landete und damit mein Name ganz oben auf dem Wahlzettel stand (also, eigentlich gaaaanz unten auf dem langen Wahlzettel, aber immerhin als erster Vertreter der ULi). Ich bekam (vermutlich wegen des Listenplatzes) die meisten Stimmen in der Liste. Und wurde so Mitglied des Studierendenparlaments.

Diese Mitgliedschaft endet (gefühlt) heute, denn heute wählen die neuen MdSpler den neuen Asta (also quasi die Regierung).

Die Sitzungen im Studierendenparlament waren lang (nie endete eine Sitzung vor 0 Uhr, selten vor 3 Uhr), aber sie waren immer interessant. Natürlich gab es Diskussionen, die vielleicht kürzen hätten ausfallen können, aber sie waren fast immer auf angenehm hohen Niveau.

Dachte ich.

In der letzten SP-Sitzung konnte ich mich mit zwei Vertretern unterhalten, die zu den aktiveren Mitgliedern des Studierendenparlaments gehören. Es war interessant, denn ich erfuhr, dass das Studierendenparlament das ist, wofür es alle diejenigen halten, die nicht hingehen: großes Theater auf kleiner Bühne.

Da erzählt mir ein aktiver Teilnehmer, dass er sich vor der Sitzung mit seinem “Gegner” abgesprochen hat, welche Punkte sie diesmal besonders in Szene setzen möchten. Streitthemen vorher festgelegt.

Als ich zum ersten Mal an einer Sitzung teilgenommen habe, bin ich mit dem Gefühl dorthin gegangen, dass da Studenten sitzen, die alle das gleiche Ziel haben: das Studium für die Studierenden irgendwie zu verbessern. Und über den Weg wird gestritten. Ich hatte damit gerechnet, dass alle an einem Strang ziehen, weil wir alle im gleichen Boot sitzen. Denn schließlich machen wir da auch Politik für uns: es sitzen nur Studierende in den Sitzungen!

Aber es ist wie in der “großen” Politik: es wird um Posten geschachert und es wird übel nachgeredet. Es geht oft nicht (oder nur vordergründig) um Sachfragen. Persönliche “Macht” und persönliche Interessen scheinen für manche der größere Antrieb zu sein.

Die ULi trat in diesem Jahr nicht mehr zur Wahl an. Ich für meinen Teil weiß nicht, ob ich froh sein soll, dass ich meiner Illusionen beraubt bin.

Das traurigste an der Geschichte ist übrigens: ich glaube, diejenigen, die (nur) für eigene Interessen arbeiten und das große Theater zu spielen versuchen, sind eine Minderheit. Nur irgendwie sind die lauter als die Mehrheit…

Ein… ähm… Virus?!

Folgende Meldung erschien heute bildschirmfüllend:

Meldung 

Da ich gerade keinen u-kash Gutschein zur Hand hatte, konnte ich auf die schnelle keinen korrekten Code eingeben. Und das wollte ich schon, denn im ersten Moment fühlte ich mich ertappt:

 Garten

Einen Garten hatte ich tatsächlich kürzlich noch heruntergeladengewirtschaftet.

Aber da ich, wie gesagt, keinen Gutschein zur Hand hatte, las ich den Text komplett. Und, nun ja, man merkt doch recht schnell das da irgendwas nicht stimmen kann. Mal abgesehen davon, dass die Vorwürfe an sich Quatsch sind, ist auch die Formulierung… abenteuerlich.

Leider bekam ich die Meldung nicht weg. Kein Mausklicken, keine Tastenkombination half. [STRG]+[ALT]+[ENTF] funktionierte zwar, aber der Taskmanager ließ sich nicht starten. [ALT]+[F4] blieb wirkungslos. Auf meinem zweiten Bildschirm wurde zwar der normale Desktop angezeigt, allerdings war da nichts “klickbar”. Neustart half auch nicht: Programm startet von alleine mit.

Alles in Allem nicht schlecht gemacht. Losgeworden bin ich “das Ding” im abgesicherten Modus. Das Programm war dann recht leicht zu finden und einfach zu löschen. Wenn die Programmierer in Zukunft auf Paypal umsteigen, könnte die Masche vielleicht sogar funktionieren…