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3 Kinder

Vor der Geburt unseres dritten Kindes haben alle 5-Personen-Familien in abgewandelten Varianten gesagt “Das zweite Kind ist eine Herausforderung, drei Kinder sind leichter, das läuft so nebenher”.

Tatsächlich ist es für mich (uns) anders.

1 Kind

Easy. Eltern in der Überzahl. Man kann sich abwechseln und bekommt alles hin: einer bleibt beim Kind, der andere geht einkaufen, duschen oder was auch immer.*

2 Kinder

Gleichstand. Jeder Elternteil hat ein Kind. Lässt sich machen.*

3 Kinder

Bin gespannt, wie ich das mit dem Abstand von zwei/drei Jahren zusammenfassen werde, aber im Moment ringen wir noch mit dem 2-Eltern-zu-3-Kindern-Verhältnis.

Es gibt Momente, in denen wir keine Ahnung haben, wie wir unsere Unterzahl kompensieren sollen. Bei der Einschlafbegleitung zum Beispiel. Wir haben schon ein paar Modelle durchprobiert, nichts davon fühlt sich bisher gut an:

  • die beiden älteren Kinder gehen nacheinander ins Bett, dann kann immer ein Elternteil beim Kleinen sein,
  • den kleinen Menschen alleine lassen – in der Hoffnung, er wacht nicht auf – und jeder Elternteil geht mit einem der älteren Kinder ins Bett,
  • ein Elternteil geht mit dem Kleinen und einem älteren Kind ins Bett, der andere Elternteil mit dem anderen Kind.

Und auch in Momenten, in denen aus irgendwelchen Gründen jedes Kind für sich Aufmerksamkeit verdient / braucht, haben wir keine Lösung, die sich gut anfühlt.

Ich will hier nicht klagen – es geht uns gut, wir sind bestens versorgt (mit Geld, Essen, Dach überm Kopf und familiärem Umfeld). Ich habe einfach nur das Gefühl, dass wir unseren Weg und die Routinen noch nicht gefunden haben.

Auch als die beiden ersten Kindern “neu” auf der Welt waren gab es Momente, in denen es sehr anstrengend war, bisweilen kaum zu schaffen. Aber das war auf eine (wie auch immer begrenzte) Situation bezogen. Jetzt habe ich das Gefühl, den Weg insgesamt noch nicht zu kennen, den wir gehen können und wollen. Und anders als vorher habe ich das Gefühl: auch unsere Kinder sind noch nicht angekommen in der neuen, größeren Familie und suchen noch nach ihrer neuen Position.

Es ist interessant zu erleben, wie anders sich das jetzt gerade alles anfühlt. Das hatte ich nicht erwartet.

Ich bin schon extrem gespannt, wann sich das Gefühl einstellt, den richtigen Weg gefunden zu haben… Sicherlich werdet Ihr davon lesen!

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*Natürlich ist das erstens meine Sicht, zweitens total vereinfacht und drittens vorschnell generalisiert. Mir ist klar, dass das alles nur dann überhaupt so sein kann, wenn zwei Elternteile an der Erziehung (zeitlich/emotional/physisch) beteiligt sein können und beteiligt sind. Und im Einzelfall kann sowieso immer alles anders sein.