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Neulich Abend

Neulich Abend waren wir auf dem Weg vom Essen nach Hause. Wir waren zu viert im Aut0. Ich saß hinten. Es klang für mich wie nebenbei bemerkt als der Fahrer an einer Kreuzung, an der wir rechts abbiegen mussten meinte “Was ist das denn” und dann links abbog.

Wir fuhren eine Straße rauf, an der in unserer Fahrtrichtung links Parktaschen waren. In einer dieser Parktaschen lag ein Motorrad (oder ein Roller). Und wenig davon entfernt ein Mann. Mit dem Gesicht in seinem Blut. Und noch keiner war da. Wir hielten an. Die Aufgabenteilung war für mich ziemlich schnell klar: wir hatten eine Krankenschwester dabei und eine nach meinem Wissen mit solidem Wissen ausgestattete Ersthelferin. Also stieg ich zwar aus, blieb aber zurück. Die “Ersthelferin” rief sofort den Rettungsdienst. Zwischenzeitlich kam ein Radfahrer dazu, von dem ich glaube, dass er der hiesige Hausarzt ist.

Der Motorradfahrer lag einigermaßen stabil auf der Seite und stöhnte wie ein verletzter Volltrunkener (die Krankenschwester erklärte mir nachher, dass seien die normalen “Laute” einer unter Schock stehenden Person). Dann wurde es auf einmal hektisch: ein Auto mit Anhänger hielt an, eine junge Frau stieg aus und musste sich sichtlich anstrengen ruhig zu bleiben. Gelegentlich war sie kurz davor, die Beherrschung zu verlieren: es war die Tochter. Außerdem waren zwei weitere Personen im Auto. Eine davon war mutmaßlich die Ehefrau (so die Einschätzung meiner Mitfahrer; ich selber bin diesbezüglich unsicher). Sofort übernahmen sie das Zepter. Kümmerten sich irgendwie leicht unbeholfen um den Verletzten.

Der komischste Moment: die Tochter ruft:

Seitenlage! Mach mal Seitenlage! — Ihr habt doch alle den Führerschein!

Kurz nachdem die Forderung nach stabiler Seitenlage im Raum stand, war das Ziel der im Auto angereisten Familie des Verletzten, den Verletzten möglichst schnell ohne Rettungswagen weg zu bringen. Die Frau bat uns energisch den Krankenwagen abzubestellen, was auch problemlos möglich war. Sie alle seien Familienmitglieder und kümmerten sich jetzt darum. Dann haben die den Verletzten irgendwie ins Auto verfrachtet und weggefahren. Das Zweirad des Verletzten wurde auch sofort von einem der Autoinsassen weggefahren. Und schon standen wir alleine da. Nummernschilder haben wir vorsorglich mal notiert.

Mein Bedarf an (skurrilen) Notruf-Situationen ist damit für diesen Monat fürs erste gedeckt…

Neulich Nacht

Es war zwischen 5 und 6 Uhr morgens und ich schlief in dieser heißen Sommernacht, als in dem großen Mietgebäude vier mal ein lauter Hilfeschrei zu hören waren gefolgt von einem lauten, massiven Klirren, das mich aus dem Schlaf riss. Meiner Einschätzung nach entweder das Klirren eines Stapels mit mindestens 10 Speisetellern oder das Einschlagen einer (Gebäude-)Fensterscheibe. Dann Ruhe. Der Schreck saß in allen Gliedern. Man konnte nicht genau zuordnen, ob die Schreie und das Klirren von drinnen oder draußen kamen. Es schien aber relativ nah zu sein.

Innerhalb der folgenden Minute wieder ein ebenso lautes, massives Klirren. Dann Ruhe. Alleine in dem Haus, in dem ich schlief waren mindestens zehn Parteien, die das Schreien, mindestens aber das Klirren ebenfalls gehört haben. Aber im ganzen Haus blieb es still. Wahrscheinlich Schockstarre, weil keiner wusste, was passiert war und ob man sich in Gefahr befindet. Dann hörte man jemanden vor dem Gebäude langgehen.

Innerhalb der nächsten 5 Minuten wieder ein Klirren, diesmal deutlich leiser. Und wieder Stille.

Im Zimmer liegt Parkettboden, der jeden Schritt mit einem deutlichen Knarzen quittiert. Die Balkontüre ist geöffnet. Liegenbleiben und warten? Gehen und riskieren gehört zu werden? Innerhalb von geschätzt zehn Minuten nach dem ersten Klirren bin ich im Kopf alle Optionen und aus Filmen bekannte Schreckensszenarien durchgegangen und wieder einigermaßen klar im Kopf. Es ist noch immer ruhig.

Ich stehe auf, verlasse das Zimmer mit der geöffneten Balkontüre. Der Boden knarzt. Ich habe mittlerweile mein Handy eingeschaltet und bin in einem Zimmer ohne nach außen offenes Fenster. Ich wähle die Nummer der Polizei. Ich schildere, was geschehen ist. Ich merke, dass meine Stimme leicht zittert. Noch bevor ich das dritte Klirren erwähnt habe unterbricht mich der Polizist.

Bis jetzt hat sich noch niemand sonst gemeldet. Eine Streife ist in der Nähe.

Das Gespräch ist beendet, ich gehe wieder ins Bett. Minuten später hört man abermals draußen jemanden gehen. Wenig später sieht man den Schein einer Taschenlampe und hört abermals eine Person. Ich erinnere mich, wie leicht man hier am Gebäude die Fassade raufklettern und die Balkone erreichen kann (Mainachterfahrungen). Ich entscheide mich, nachzusehen. Ich gehe auf den Balkon; ausgerüstet mit einer Blumenvase für langstielige Schnittblumen, die ich als zur Selbstverteidigung geeignet erkoren habe, aber in Wahrheit nur zu meiner psychologischen Beruhigung mitnehme.

Es ist dämmrig. Man kann weit sehen und ausreichend deutlich. Und ich sehe: niemanden. Ich schaue sehr genau. Der Wind hatte in einer der vorhergegangenen Nächte Bäume gegen das Haus geworfen, die jetzt hinter dem Haus lagen. Sie sorgten einerseits dafür, dass man deutlich hören konnte, dass es eine einzelne Person war, die dort gegangen war (oder mehrere mit deutlichem zeitlichen Abstand), andererseits dafür, dass man sich gut hätte verstecken können.

Ich blieb eine Weile, das Umfeld prüfend, auf dem Balkon, fand aber nichts Ungewöhnliches. Ich ging wieder ins Bett. In der verbleibenden Nacht wurde jedes Geräusch zum Schlafräuber.

Um 9 Uhr am morgen hörte man etwas, nachdem die ganze Nacht nichts besonderes zu hören war, das sich anhörte als trete jemand in Scherben. Ich ging sofort auf den Balkon. Die folgenden zwei Handlungsstränge liefen gleichzeitig ab:

1.
Eine männliche Person Anfang bis Mitte 20 sprinntet hinterm Haus entlang, springt über die im Weg liegenden Bäume und verschwindet in Richtung Park.

2.
Eine weitere männliche, für mich nicht sichtbare, Person telefoniert lautstark:

Schnell, der hat die ganze Wohnung verwüstet. [Adresse]. Hier liegt [ist] überall [??]. Der läuft gerade Richtung Park.


Fazit:

Ein Einbrecher, der in der Nacht einbricht, die Wohnung verwüstet und wartet, bis ein Bewohner zurückkommt? Wohl kaum. Die Story hinterm Ereignis bleibt im Dunkeln.

Wer hat vorher “Hilfe” gerufen?

Scheinbar hat tatsächlich niemand außer mir die Polizei verständigt (bei mindestens 10 Parteien, die das hören konnten).

Zivilcourage scheint eine Utopie zu sein. Aber das wussten wir ja schon

Essen in Aachen IV

Die RWTH Aachen ist seit einiger Zeit um ein Wahrzeichen reicher und Studenten um eine Aufenthaltsgelegenheit in unmittelbarer Uninähe. Das SuperC mit dem C-Café. Neulich war auch ich mit Kommilitonen dort zu Gast. Im Angebot des Cafes findet man u.a. auch Müsli von mymuesli. Das wollte ich schon immer mal probieren und habe deswegen (trotz recht hohem Preis) mal einen Becher bestellt.

Man wählt im C-Café aus einer relativ kleinen vorhandenen Auswahl eine Müslisorte aus, bekommt eine kleine Tüte frische Milch dazu einen großen und einen kleinen Löffel. Den großen Löffel musste ich leider sofort reklamieren, denn der war nicht sauber.

Die Mitarbeiterin sah den Löffel an, sah die Verschmutzung, ging zum Löffelvorrat des Cafes und … begann zu suchen! Sie nahm mindestens drei mal einen Löffel in die Hand, begutachtete ihn und legte ihn beiseite. Schließlich fand sie aber immerhin einen sauberen, den sie mir geben konnte.

Zeit für eine neue Spülmaschine im Wahrzeichen??