Kategorie: Familie
Kinderwagen
Eins der wenigen Dinge, die wir “damals” bei Kind eins neu gekauft haben, war ein Kinderwagen. Die Verkäuferin meinte seinerzeit “Machen Sie doch mal eine Probefahrt”. Ich dachte zuerst, sie nimmt uns auf den Arm. Aber tatsächlich konnten wir durch die “Probefahrt” einen Kinderwagen ausschließen, weil ich beim gehen immer gegen eine Querstange gestoßen bin.
Wir haben uns dann für einen Cybex Priam entschieden und den recht spontanen Kauf nie bereut. Der einzige Nachteil des Kinderwagens ist das etwas kleinere Staufach unterm Sitz im Vergleich zu manch anderem Kinderwagen. Ansonsten hatten wir nie was auszusetzen.
Warum schreibe ich jetzt davon? Es gibt jetzt den ersten Schaden – und ich bin noch begeisterter als ohnehin schon. Kurioserweise löst sich an beiden Seiten der Griffleiste die Kunstlederbeschichtung. Es hat sich zunächst an einer Seite ein Loch gebildet und einen (!) Tag später an der anderen Seite. Ich vermute, da hatte irgendjemand was an den Händen hatte, das sich nicht mit dem Überzug vertragen hat. Aber jetzt schaut mal:

Unter der sich auflösenden Beschichtung gibt es eine weitere, identische Beschichtung! Fühlt sich genau gleich an, sieht genau gleich aus – zumindest, wenn man die Klebstoffreste entfernt. Ich bin begeistert! Wenn wir den Wagen verkaufen wollen, müssen wir also nur die obere Beschichtung komplett ablösen und alles sieht aus wie neu. Was für ein geniales Detail.
3 Kinder
Vor der Geburt unseres dritten Kindes haben alle 5-Personen-Familien in abgewandelten Varianten gesagt “Das zweite Kind ist eine Herausforderung, drei Kinder sind leichter, das läuft so nebenher”.
Tatsächlich ist es für mich (uns) anders.
1 Kind
Easy. Eltern in der Überzahl. Man kann sich abwechseln und bekommt alles hin: einer bleibt beim Kind, der andere geht einkaufen, duschen oder was auch immer.*
2 Kinder
Gleichstand. Jeder Elternteil hat ein Kind. Lässt sich machen.*
3 Kinder
Bin gespannt, wie ich das mit dem Abstand von zwei/drei Jahren zusammenfassen werde, aber im Moment ringen wir noch mit dem 2-Eltern-zu-3-Kindern-Verhältnis.
Es gibt Momente, in denen wir keine Ahnung haben, wie wir unsere Unterzahl kompensieren sollen. Bei der Einschlafbegleitung zum Beispiel. Wir haben schon ein paar Modelle durchprobiert, nichts davon fühlt sich bisher gut an:
- die beiden älteren Kinder gehen nacheinander ins Bett, dann kann immer ein Elternteil beim Kleinen sein,
- den kleinen Menschen alleine lassen – in der Hoffnung, er wacht nicht auf – und jeder Elternteil geht mit einem der älteren Kinder ins Bett,
- ein Elternteil geht mit dem Kleinen und einem älteren Kind ins Bett, der andere Elternteil mit dem anderen Kind.
Und auch in Momenten, in denen aus irgendwelchen Gründen jedes Kind für sich Aufmerksamkeit verdient / braucht, haben wir keine Lösung, die sich gut anfühlt.
Ich will hier nicht klagen – es geht uns gut, wir sind bestens versorgt (mit Geld, Essen, Dach überm Kopf und familiärem Umfeld). Ich habe einfach nur das Gefühl, dass wir unseren Weg und die Routinen noch nicht gefunden haben.
Auch als die beiden ersten Kindern “neu” auf der Welt waren gab es Momente, in denen es sehr anstrengend war, bisweilen kaum zu schaffen. Aber das war auf eine (wie auch immer begrenzte) Situation bezogen. Jetzt habe ich das Gefühl, den Weg insgesamt noch nicht zu kennen, den wir gehen können und wollen. Und anders als vorher habe ich das Gefühl: auch unsere Kinder sind noch nicht angekommen in der neuen, größeren Familie und suchen noch nach ihrer neuen Position.
Es ist interessant zu erleben, wie anders sich das jetzt gerade alles anfühlt. Das hatte ich nicht erwartet.
Ich bin schon extrem gespannt, wann sich das Gefühl einstellt, den richtigen Weg gefunden zu haben… Sicherlich werdet Ihr davon lesen!
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*Natürlich ist das erstens meine Sicht, zweitens total vereinfacht und drittens vorschnell generalisiert. Mir ist klar, dass das alles nur dann überhaupt so sein kann, wenn zwei Elternteile an der Erziehung (zeitlich/emotional/physisch) beteiligt sein können und beteiligt sind. Und im Einzelfall kann sowieso immer alles anders sein.
Verücktester Tag – ever
Es war ein bisschen ruhiger hier im Blog, darum gibt es einiges aufzuholen. Eigentlich versuche ich immer, alles halbwegs chronologisch zu bloggen, aber heute möchte ich eine Ausnahme machen, denn es war ein verrückter Tag – ja ich vielleicht der verückteste Tag ever.
Um 16 Uhr wollte jemand vorbei kommen, um sich unser Auto anzusehen. Mehr zu allen Umständen später, nehmen wir erst mal hin: wir versuchen unser Auto zu verkaufen und haben jetzt nach einer Woche die erste Verkaufschance.
Schon am Wochenende habe ich den Wagen geputzt und von innen mit Kunststoffpflegemittel poliert. Zum anschauen kam eine ganze Familie: schwangere Frau, Mann, ca. zwei Jahre altes Kind, dessen Opa und ein Freund, der Ahnung von Autos hat.
Die haben sich das Auto sehr zügig, aber sehr gründlich und professionell angeschaut. Dann gab’s eine Probefahrt mit mir zusammen. Während der Fahrt wurde klar: die nehmen das Auto. Bei der Rückfahrt fahren sie versehentlich an unserer Einfahrt vorbei. Daher haben wir 100m weiter in einer Einfahrt gedreht. Und in der Einfahrt piept es auf einmal. Gurtwarner – irgendwer hat sich abgeschnallt – dachte ich, aber in Wahrheit leuchtete eine “Stop”-Leuchte und im Display stand weiß auf rotem Hintergrund: “Motor kann zerstört werden”. Dann ist der Interessent ganz langsam zu uns zurück gefahren, hat sich bedankt und entschuldigt, die Familie eingeladen und war (natürlich!) weg.
Wir waren sprach- und fassungslos. Und das noch ziemlich lange. Wir hatten noch nie Probleme mit dem Auto. Die Meldung hatte ich natürlich noch nie gesehen und wäre der Interessent nicht an unserer Einfahrt vorbei gefahren – was hätten wir gemacht, wenn die Meldung 100m nach dem Verkauf aufgetaucht wäre?
Unser Auto ist daher nicht mit dem neuen Besitzer, sondern mit dem Pannendienst verschwunden.

Und als wir dann ca. eine Stunde Zeit hatten, den Schock zu verdauen, meinte Frau aus heiterem Himmel “Ich glaube es geht los”. Wie hatten kein Auto. Unsere Kinderbetreuung war für heute verplant – aber unser Nachwuchs wollte nicht mehr warten.
Zum Glück leben wir in einem Familienhof und konnten uns schnell ein Auto leihen. Unsere Kinderbetreuung konnte kurzfristig umplanen, so dass wir ins Krankenhaus fahren konnten und die Kinder versorgt waren. Wir kamen keinen Moment zu früh im Krankenhaus an. Eine halbe Stunde nach betreten des Krankenhauses und weniger als eineinhalb Stunden nach dem ersten Gefühl von “jetzt könnte es losgehen” war unsere Familie um ein Mitglied gewachsen
Die Gewichtung wirkt etwas daneben: 5 Absätze zum Auto und ein Bild vs. zwei Absätze fürs Kind und kein Bild – bitte interpretiert nichts darein. Ich möchte nur nicht mehr dazu veröffentlichen.
Schlafen
Kita Wechsel
Bilderrätsel VI – Blickwinkel – Die Auflösung
Meine Tochter hat dieses Auto neben uns auf dem Parkplatz stehen sehen und musste mich unbedingt und ganz dringend was fragen. Was ist ihr aufgefallen?

Eigentlich gibt es an dem Auto in dieser Ansicht fast nichts, was vollkommen normal ist. Chromfelgen, Schiebetür, kleines Ausstellfenster im hinteren Fenster, Ausschnitt in der Fahrertür, viel zu große Schutzmatte hinter dem vorderen Radkasten, seltsam geschnittenes Fenster in der Fahrertür und vielleicht manches mehr.
“Papa, was ist das denn?” Sie sah mich mit großen Augen an und meinte – Trommelwirbel – das Schlüsselloch! Ja, es ist in der Tat etwas seltsam positioniert, aber das war gar nicht der Grund. Sie hatte einfach keine Ahnung, was dieser Knubbel sein könnte. Dass ein Auto ein Schlüsselloch haben kann, war ihr vollkommen fremd. Ich musste dann auch direkt beweisen, dass es bei uns auch ein unsichtbares Notfallschloss gibt. Sogar einen Tag später war das noch ein Thema.
Bilderrätsel VI – Blickwinkel
Meine Tochter (4 Jahre) hat dieses Auto neben uns auf dem Parkplatz stehen sehen und musste mich unbedingt und ganz dringend was fragen. Was ist ihr aufgefallen?

Meilensteine II
Vorgestern wollte ich das Thema “fahrradfahren lernen” nochmal angehen. Unsere Tochter fährt Laufrad und Fahrrad mit Stützrädern. Eigentlich wollten wir vollständig auf Stützräder verzichten – genauso wie auf Schnuller, Süßigkeiten und Tablet. Naja, man lernt sich anzupassen…
Immer, wenn sie mit dem Fahrrad mit Stützrädern unterwegs war, konnte man deutlich erkennen, dass sie das komplette Gewicht auf eines der Stützräder legt. Sie hat also mit dem Laufrad Gleichgewicht geübt und mit dem Stützrad-Fahrrad geübt, in die Pedale zu treten. Eigentlich gut, aber irgendwie wollte es nicht zusammenkommen. Wir hatten ein bisschen die Vermutung, das Fahrrad könnte für den Anfang vielleicht ein bisschen zu groß und vor allem zu schwer sein:

Zufällig hatte ich von der Idee gehört, dass man vom ersten Fahrrad die Pedale entfernen kann und es so zum Laufrad werden lässt. Kinder können sich dann schon an das spätere “richtige” Fahrrad gewöhnen, was den Umstieg erleichtert. Das wollte ich ausprobieren Meine Tochter war erst nicht begeistert von der Idee. Aber ich habe trotzdem mit dem Umbau angefangen.
Bei ihrem eigenen Fahrrad (das oben auf dem Foto) konnte ich auf den ersten Blick nicht erkennen, wie ich die Pedale entfernen soll. Aber zum Glück haben wir ein weiteres Fahrrad ähnlicher Größe. Da habe ich mich einfach mal ran gewagt.
Zunächst wollte ich nur die Pedale entfernen – von außen. Hat aber nicht geklappt, weil die Schrauben schon etwas gelitten hatten und der Imbussschlüssel deswegen nicht packen wollte. Dann habe ich versucht die Pedale innen, direkt an der Tretkurbel, zu entfernen (das ist, wie ich gerade gegoogelt habe, auch der richtige Weg). Mit einem 15er Schlüssel. Der passte aber nicht in den Zwischenraum.
Also die komplette Tretkurbel entfernen. Ist wahrscheinlich sowieso sinnvoller, weil ansonsten durch die Tretkubel ein gewisses Verletzungsrisiko besteht. Aber auch das ist mir trotz unterschiedlicher Ansätze nicht gelungen Als ich mal wieder Werkzeug suchen war für einen weiteren (letzten) Versuch, hat sich meine Tochter das Fahrrad geschnappt und ist damit ein bisschen umhergelaufen. Sie war es leid zu warten. Auch mit Pedalen kann man schließlich laufen. Irgendwann hat sie kurz die Füße auf die Pedale gesetzt. Dann etwas länger. Und plötzlich konnte sie tatsächlich fahren! Erst nur gerade aus und bergab. Dann geradeaus und bergauf. Dann eine leichte Kurve und nach einer halben Stunde dann bergauf, bergab und alle Kurven.
Das kam unerwartet und vor allem: vollständig aus eigenem Antrieb und ohne Unterstützung oder Anleitung.
Und gestern sind wir schon mit dem Fahrrad zur Kita gefahren