“Fristen setzen” lautete ein Kommentar unter meinem letzten Küchenupdate, in dem ich erzählt hatte, was alles schief läuft. Wir haben uns sehr bewusst gegen Fristen oder vergleichbare Druckmittel entschieden, denn wir wussten: unser Küchenbauer kämpft mit einer schweren Krankheit. Er hatte uns davon erzählt und meine Frau und ich haben dann überlegt, wie wir damit umgehen wollen. Einerseits haben wir Geld bezahlt und dürfen daher auch Leistung erwarten. Andererseits kam es uns sehr, seeehr falsch vor, einen Menschen, der schwer zu kämpfen hat, mit unserer für ihn in dem Moment absolut unwichtigen Küche zu nerven.
Wir haben daher entschieden, während der Zeit, in der er um seine Gesundheit kämpft, einfach still zu sein – wohlwissend, dass ein finanzielles Risiko für uns besteht. Zwar haben wir bei einer GmbH gekauft, aber es ist ganz klar: nur der eine Mensch steht für die GmbH. Seit meinem letzten Update hatten wir noch ein paar mal telefonischen Kontakt zu ihm. Meine Bitte, alle Kommunikation schriftlich laufen zu lassen, wurde einfach ignoriert. Aber er versicherte, alles auf den Weg gebracht zu haben.
Zwischenzeitlich hat er seinen Kampf um die Gesundheit verloren und ist verstorben – seine Todesanzeige habe ich online gefunden.
Trotzdem ging es jetzt weiter, denn sein Versprechen hatte er gehalten: er hatte offenbar noch alle Dinge in die Wege geleitet und bestellt, so dass der Schreiner die Arbeiten kürzlich fertig stellen könnte.
Die zu kurzen Platten sind jetzt ersetzt und die fehlenden Wandverkleidungen sind da. Damit ist die Küche endlich fertig
Unsere Küche ist fertig im Sinne von: “uneingeschränkt nutzbar”. Trotzdem gibt es noch Stellen, an denen nachgebessert werden muss – hatte ich dort schonmal beschrieben. Bei der Abnahme mit dem Küchenstudio haben wird diese Dinge besprochen. Die Nachlieferung der bestellten Teile wurde uns vom Studio für Anfang April zugesagt. Mit Eintreffen der Teile sollten dann alle Restarbeiten erledigt werden.
Unser Problem war, dass die Arbeitsfläche nicht (zu) nass werden durfte, weil sie noch nicht verklebt und versiegelt war. Da sie aber begann, sich an einer Stelle ganz leicht zu heben, wollten wir damit warten. Leider hatte unser Küchenverkäufer geschlossen:
Zum Glück war der ausführende Schreiner sehr kooperativ und hat mit uns gemeinsam eine hervorragende Lösung für die zu kurze Arbeitsplatte gefunden, so dass die Platte vollständig verklebt und versiegelt werden konnte.
Der Hinweis zur vorübergehenden Schließung des Küchenstudios blieb auch über den 11. März hinaus auf der Homepage und wir hatten Gründe, uns deswegen nicht bei unserem Verkäufer zu melden. Erst Mitte April haben wir nachgefragt, um in Erfahrung zu bringen, wann mit den für Anfang April angekündigten Restarbeiten zu rechnen sei. Es folgte ein Telefongespräch zwischen meiner Frau und dem Verkäufer, in dem die Restarbeiten nochmal, allerdings nur unvollständig, besprochen wurden, weswegen ich am nächsten Abend eine Mail geschickt habe:
[…] Leider gibt es noch ein paar offene Küchenthemen, die Sie gestern schon mit meiner Frau auszugsweise besprochen hatten. Ich würde das hier gerne nochmal vervollständigen / zusammenfassen.
Die Wandverkleidung in der Fensterlaibung fehlt noch.
Die Beschädigung des Hochschranks (im hinteren Bereich des Mikrowellenfachs) muss noch abgedeckt werden.
Die Hebetür des Mikrowellenschranks ist so eingestellt, dass sie beim Schließen gegen die seitliche Wand stößt / schleift.
Die beiden zu kurz gelieferten Elemente (Rückwand Küche Richtung Esszimmer und Seitenteil Küche im Durchgang Esszimmer / Küche) müssen noch angebracht werden (Lieferung hatten Sie uns für KW 14 angekündigt).
Es war kein Aktivkohlefilter in den Dunstabzug eingesetzt – wir haben den Abzug daher bis diese Woche (da ist es mir aufgefallen) ohne Filter benutzt. Leider habe ich keine Ahnung, wohin das Fett abgezogen wird und welche Bereiche der Küche jetzt entsprechend “eingefettet” sind. Einen Reservefilter hatten Sie uns gegeben, den habe ich jetzt eingesetzt.
Die Sockelleiste unterhalb der Spülmaschine ist derzeit schief eingesetzt. Da hatten wir besprochen, diese insgesamt etwas nach vorne zu versetzen, um eine guten Gesamteindruck zu erhalten.
[Der Schreiner] war wie eingangs erwähnt in der Zwischenzeit schon zweimal vor Ort und hat die beiden größten Baustellen beseitigt, so dass wir die Küche jetzt voll nutzen können:
Die Arbeitsplatte ist verklebt und damit wasserfest.
Die Lücke zwischen Fenster und Arbeitsplatte ist geschlossen.
[…]
Auf die Mail gab es – wie bei unserem Verkäufer üblich – keine Reaktion. Telefonisch hatte er zugesichert, er melde sich, wenn die Teile da sind, was in der Woche ab dem 22. Mai sein sollte. Kein Wort zur verpassten Lieferung Anfang April. Das war aber für uns ok.
Am 5. Juni haben wir nochmal nachgefragt, denn vom Küchenstudio hatten wir nichts gehört. Die Auskunft jetzt: im Moment gebe es beim Küchenhersteller Häcker Lieferengpässe – komplette Küchen kämen sehr schnell, aber Einzelteile dauern. Neuer Liefertermin: die Woche ab dem 26. Juni.
Das letzte Telefonat war für uns Anlass, beim Küchenhersteller direkt nachzufragen, wieso ein Liefertermin für zwei (aus unserer Sicht) einfache, zugeschnittene Holzteile zweimal verschoben werden muss. Es gebe keine Lieferschwierigkeiten. Eine Auskunft zu unserer konkreten Bestellung wollte man uns nicht geben. Was natürlich ok ist, denn es ist ja nicht unsere Bestellung, sondern die des Küchenstudios. Trotzdem wirkte es aufgrund der Wortwahl des Mitarbeiters so, als gäbe es dort keine Bestellung von Küchen Halstrick für die angefragten Teile.
Kurz nach dem Anruf beim Hersteller erhielt meine Frau einen Rückruf des Küchenstudios. Warum sie sich denn jetzt mit dem Hersteller direkt in Verbindung setze – weder er, noch der Mitarbeiter des Herstellers hätten das verstanden. Meine Frau blieb freundlich und vorwurfsfrei: sie habe nur die Lieferung unserer Teile beschleunigen wollen.
Mal sehen wie es jetzt weitergeht. Nachdem ich das alles nochmal für diesen Beitrag hier zusammengeschrieben habe, wird mir erst richtig klar, wie schlecht die Kommunikation läuft. Es wäre für uns kein Problem alle möglichen Verzögerungen hinzunehmen, aber die Art wie mit uns (nicht) kommuniziert wird, ist bemerkenswert negativ. Ich habe daher per Mail gebeten, alle zukünftige Kommunikation mit uns schriftlich zu führen, denn die mündlichen Zusagen haben offenbar keinen Wert.
Das größte Thema im Zusammenhang mit der Küchenplanung waren für mich die Steckdosen. Wir haben davon einige in der Küche, wie man auf diesem Foto erkennen kann:
Es gibt noch weitere fünf (!) Steckdosen, die auf dem Bild nicht zu sehen sind. Sie sind ganz links. Dort sind noch zwei auf Arbeitsplattenhöhe gemeinsam mit dem Schalter für die Rollos, zwei oben unter der Decke und eine unten in der Ecke in Bodennähe. Die oben unter der Decke haben wir zu gemacht, die bodennahe ist hinter der Küche verschwunden und die auf Arbeitsplattenhöhe sind geblieben.
Für die Spülmaschine gab es eine einzeln abgesicherte Steckdose – die neben den Wasseranschlüssen unter dem Fenster. Die liegt jetzt natürlich schlecht. Daher habe ich ein hochwertiges Verlängerungskabel besorgt, um die Dose an die richtige Stelle zu bekommen.
Die eine Steckdose, die auf dem Foto hinten rechts so weit aus der Wand hängt, ist jetzt in die Arbeitsplatte über der Spülmaschine eingesetzt (für die Kaffemaschine) und die daneben wird nicht mehr genutzt. Der Schalter ist für die Steckdose oben unter der Decke. Die Steckdose wurde bisher zum Schalten der Oberschrankbeleuchtung benutzt. Den habe ich ausgebaut und der Steckdose oben Dauerstrom verpasst – sie versorgt jetzt weiterhin die Oberschrankbeleuchtung mit Strom, der Schalter dafür ist unter den Oberschränken.
Der Drehstromanschluss für das Kochfeld war ebenfalls an der falschen Stelle. Leider war die Herdanschlussdose an einer Stelle über dem Boden, die bei unserer neuen Küche frei im Raum sein würde. Also sehr ungünstig. Daher habe ich durch die Dose in den Keller gebohrt, das Kabel verlängert, weiter hinten wieder in die Küche gebohrt und das Kabel durchgezogen. Es kommt jetzt unter der Spülmaschine aus der Wand und ist unter der Küche bis zum Kochfeld verlegt. Sieht man oben auf dem Foto.
Ist mir im Keller – finde ich – versehentlich recht ansehnlich gelungen. So sieht es im Keller aus:
Das größte Stromthema für mich war: ich wollte den Backofen gerne einzeln abgesichert haben, weil er besonders während der Pyrolyse das Maximum durch die Leitung zieht und ich gerne vermeiden möchte, dass es dabei zu Problemen / Überlast kommt. Ich habe das über zwei Wochen mit mir rumgetragen bis mir Nachts die Lösung kam: Im Keller gibt es eine einzeln abgesicherte Starkstromdose. Da könnte ich einen Schuko-Adapter anschließen und die Leitung durch den Boden bohren, um den Backofen da anzuschließen. Zu dem Thema (und auch allen anderen Stromdingen wegen der “Endabnahme”) habe ich mich mit einem Elektriker gesprochen. Der meinte, die beste Lösung sei ein neues Kabel von der Hauptverteilung im Keller zu ziehen und das durch den Boden zu bohren. Hätte ich mich natürlich nicht alleine getraut – irgendwie irgendwas mit dem Hausanschlusskabel zu verbinden klingt für mich etwas gefährlich, aber der Elektriker (ein guter Bekannter) meinte, ich solle mir das überlegen und mich melden, dann würden wir das “schnell” machen.
Schließlich hatte ich aber entschieden, dass eine einzelne Absicherung des Backofens keinen Mehraufwand wert ist.
Und dann habe ich zufällig bemerkt, dass die Steckdose für den bisherigen Backofen und die Steckdose für die bisherige Mikrowelle auch noch Strom haben, wenn die Sicherung für die Küche aus ist. Da ich keine Ahnung hatte, wo die Sicherung sein könnte, habe ich mir ein Kabel genommen und die Dose kurzgeschlossen und siehe da: zwei von den drei Sicherungen, die ich für “Reservesicherungen” im Sicherungskasten gehalten habe, waren für jeweils eine der Steckdosen. Also sind jetzt sowohl Backofen als auch Mikrowelle einzeln abgesichert. Problem gelöst und damit ist die Verkabelung der Elektrogeräte in der Küche zu meiner großen Freude und Überraschung ganz zufällig sehr vorbildlich
Weil niemand danach gefragt hat, hier noch ein paar Küchen-Higlights für Euch
LeMans-Schrank, um die “tote Ecke” auszunutzen – mit darüberliegender Schublade.Mikrowellenschrank mit Lifttür und eigener Steckdose.Endlich große Schubladen
Ein großer riesiger Kühlschrank – im Esszimmer.
Besen-/Abstellschrank mit durchgehender Tür und integrierter Steckdose.
Großer Vorratsschrank mit durchgehender Tür und vielen Auszügen.
Nach innen und unten beleuchtete Oberschränke mit Lifttüren.Pusteblumenbild als Rückwand.Wasserhahn mit Brausenfunktion und Schlauch.Hochgesetzter Geschirrspüler mit darunterliegender Schublade.Induktionskochfeld mit eingelassenem Dunstabzug.Geiler Backofen
Tag 1 des Küchenaufbaus ist beendet. Erfolgreich? Teilweise.
Die Blende ist zu kurz. Der Küchenberater selber hatte nach der Sichtung der ersten Pläne gesagt, er müsse das ändern. Ich habe ihn kurz vor der Auftragsbestätigung nochmal schriftlich erinnert. Und er hat es schriftlich bestätigt. Nur scheinbar nicht bestellt.
Bei dieser rückseitigen Abdeckung das Gleiche. Als Bonus aber auch noch in der Breite zu kurz.
Hinten ist der Backofenschrank gesplittert.
Und hier das Schlimmste: die Arbeitsplatte ist zu wenig tief geliefert / bestellt. Sie reicht nicht bis ans Fenster so dass über 5cm Luft bleiben. Darum kann die gesamte Arbeitsfläche nicht verklebt und versiegelt werden. D.h. wir (und die Kinder) müssen solange mit Wasser auf der Arbeitsfläche aufpassen, bis wir eine Lösung gefunden haben.
Morgen kommt unser Verkäufer, dann klären wir die Optionen.
Das Gute: bisher steht dem vollständigen Aufbau der Küche einschließlich aller Geräte nichts im Weg. Wenn es weiter so geht, dann ist morgen alles fertig – bis auf die obigen Dinge natürlich. Wir bleiben gespannt
Nachdem ich bestimmt zusammengenommen vier Stunden lang mit unterschiedlichen Menschen darüber gesprochen habe, was es für Möglichkeiten in Hinblick auf den Sockel gibt und das Fazit eigentlich schon war: “das kann man nicht wegmachen”, kam am Montag einer vom Fach.
Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht wirklich, ob er vom Fach ist, er wurde uns empfohlen – ich habe keine Ahnung, was er beruflich macht, aber als er kam hatte er die typische Arbeitskleidung eines Handwerkers an und eine Akkubohrmaschine mit integrierter Absaugung im Auto. Das muss reichen
Der meint, man könne den Sockel zur Hälfte weg nehmen. Einschließlich der Schräge! Das wird er am Mittwoch machen und dann auch wieder eine Unterkonstruktion aus Holz bauen, die tragfähig ist, so dass am Ende eine durchgehende Fläche (=Fußboden) entsteht.
Am Dienstag Abend habe ich letzte Vorbereitungen für seinen Einsatz getroffen, d. h. oben alle Zugänge dicht gemacht:
Ja, nur die Glasfläche der Fensterscheibe ist abgeklebt…
Und im Keller sieht es so aus:
Unten rechts lag noch eine Papiertüte, seht ihr sie? Die habe ich kurzerhand mit eingearbeitet Zum wegschieben fehlte einfach die Zeit…
So sieht der Sockel übrigens von unten aus:
Zum Keller verlieren wir also ganz immens an Kopffreiheit, aber das ist uns eine “aufgeräumte” Küche wert.
Wenn unsere alte Küche raus ist, müssen wir mit ein paar Einschränkungen leben, bis unsere neue Küche da ist. Die größten Hürden sind aus meiner Sicht: Kühlschrank und Spüle. Kühlschrank ist kein Problem: wir behalten unseren alten solange, bis die neue Küche da ist. Spüle ist schon eher problematisch, aber ich habe bei eBay-Kleinanzeigen eine 60,- € Lösung entdeckt:
Passt sogar in den Kofferraum – dachte ich. Hat etwa eine halbe Stunde gedauert, ehe wir diese Spüle im Kofferraum hatten. Und er ging schließlich sogar zu! Nur ein Fenster hinten musste auf bleiben.
Die optimale Übergangslösung ist das auf jeden Fall: sie steht auf Rollen, so dass man sie leicht aus dem Weg schieben kann, bietet ein bisschen Stauraum und ist recht groß. Leider hat sie nur einem Kaltwasserhahn. Aber dafür behalten wir einfach unseren alten Küchenhahn.
Das daraus wieder ein kleines Projekt werden würde, hatte ich mir im Vorfeld nicht vorstellen können.
Schon bevor die alte Küche raus war, habe ich den Ablauf der Spüle mit neuen Abwasserrohren so gestaltet, dass sie an unseren Wandabfluss passt. Damit war ich schon weit über eine Stunde beschäftigt, weil ich noch Teile kaufen musste. Als die Küche dann Samstag Nachmittag raus war, wollte ich schnell alles anschließen. Das hat auch geklappt, allerdings kam 1. nur ein winziges Rinnsal aus dem Wasserhahn und 2. lief das Wasser nicht ab
Offenbar war der Wasserhahn kaputt. Ich hatte keine Lust mehr zu schauen, ob ich ihn hinbekomme und habe ihn frustriert entsorgt. Die Eckhähne waren natürlich voll aufgedreht und die (neuen) Schläuche waren auch frei – ohne Wasserhahn lief das Wasser perfekt.
Warum das Wasser nicht abgelaufen ist, verstehe ich nicht:
Ja, es muss bergauf und ja, der Abfluss in der Wand liegt höher als der tiefste Punkt des Siphon. Aber ich dachte, wenn das Becken (also der Wasserspiegel) höher liegt, ist das kein Problem. Naja, scheinbar doch. Sehr frustrierend. Habe dann bis spät Abends noch gebastelt und eine Lösung gefunden. Das Wasser läuft jetzt ab. Jetzt muss nur noch ein Hahn drauf und schon können wir wieder spülen! Bisher sind noch behelfsmäßig die Armaturanschlussschläuche da, die man immerhin über die Eckventiele auf- und zudrehen kann.