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Sommerdecke und Himmelszelt

Eigentlich wollte ich heute davon schreiben, dass ich diese Nacht das erste mal seit zwei Jahren unter einer Sommerdecke schlafen werde. Einer meiner Leser meinte aber, als ich davon erzählte, ich solle es lieber lassen. Ich hatte mir fest vorgenommen, mich davon nicht beirren zu lassen, aber die heutige sternenklare Nacht hat mich schließlich doch dazu gebracht, über etwas anderes zu schreiben.

Wahrscheinlich habt Ihr alle schon mal eine Sternschnuppe beobachten können?! Diese kleinen Lichtpunkte im Nachthimmel, bei denen man sich selten sicher ist, ob sie der bloßen Einbildung entsprungen sind, oder tatsächlich da waren. Ich will nicht behaupten, ich hätte in meinem Leben schon viele davon gesehen, aber einige wenige Male hatte ich das Glück. Wenn ich mir jetzt die Sternschnuppen meines Lebens noch mal ins Gedächtnis rufe, kann ich mir nur noch an den Kopf fassen.

Heute war ich mal wieder in Aachen um in der germanistischen Bibliothek der RWTH einige Bücher zu suchen. Das ist mal wieder relativ spät geworden. Am Abend habe ich eine Freundin mit in die Eifel genommen. Wir haben dann noch was gequatscht und einen Film geschaut. “Die fetten Jahre sind vorbei”. Ein toller Film übrigens! Und dann sind wir raus gegangen (also quasi zur Tür) und haben den Sternenhimmel gesehen. “Komm, wir gehen noch kurz in den Garten und genießen 5 Minuten den Sternenhimmel.” Gesagt getan. Wir standen gerade im Garten, die Köpfe nach oben und in genau dem Moment sehen wir beide eine Sternschnuppe. Nicht so eine, wie wir beide bis dahin gesehen hatten. Das war eher eine, wie aus einem Zeichentrickfilm. Mit dickem, langen und “funkelndem” Schweif. Nur die Spitze entsprach nicht ganz dem Zeichentrick-Ideal-Stern.

Jetzt weiß ich, dass ich noch nie eine Sternschnuppe gesehen hatte.

Zitat der Woche

Dieses mal hat es noch mal eine meiner Kommilitoninnen geschafft, das Zitat der Woche zu stellen. In den letzten beiden Wochen konnte ich mir schon Witze anhören, die alle in die gleiche Richtung gingen. Sie hält meine Frisur (und sie ist die erste, die das in diesem Ausmaße thematisiert, obwohl ich die Frisur schon seit über einem Jahr gelegentlich habe) für eine, die aus mir einen “Vorzeigearier” macht. Hier im Blog kann ich solche Witz natürlich nicht transportieren, das will ich auch gar nicht, aber kürzlich gabs den vorläufigen Höhepunkt. Auf dem Weg von einem Gebäude ins nächste fällt Ihr wieder meine seit Wochen gleiche Frisur auf und sie macht Ihre Witze (über die sogar ich teilweise lachen konnte) und meint zum Abschluss:

Hey, warum verkleidest Du Dich nicht auf Karneval als Nazi?

Abgesehen davon, dass ich nicht weiß, wie gut man befreundet sein muss, um einen derartigen Witz gefahrlos reißen zu können: bin ich prüde, weil ich nicht darüber lachen kann und mich ein bisschen angegriffen fühle…?

Auto fahren die zweite

Vor kurzem habe ich es schon mal erzählt: ich bin ein gewissenhafter, umsichtiger und auch sehr regeltreuer Autofahrer. Obendrein habe ich ein gesundes Selbstbewusstsein, dass sich nur schwer erschüttern lässt. Aber es scheint, als wolle mir das Schicksal beweisen, dass ich mit meiner Einschätzung falsch liege. Nach dem Rückschlag in der vergangen Woche durfte ich jetzt einen Motorradpolizisten kennen lernen.

Wie fast jeden morgen war ich auch diesen morgen wieder unterwegs nach Aachen. Weil es auf einer der Aachener Ringstraßen einen Stau gab, bin ich kurzerhand einen kleinen Umweg gefahren.

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Mein Ziel war es von A nach D zu kommen. Da es aber auf dem Teil dazwischen einen Stau gab, bin ich bei B links abgebogen, um den Stau zu umfahren. Nach dem links abbiegen bei C war ich wieder auf der “richtigen” Straße. Bei D wurde ich dann von einem Motorradpolizisten rausgewunken.

Guten Morgen. Ich hätte gerne Ihren Führerschein und Ihre Fahrzeugpapiere.

Den Spruch kannte ich ja schon.

Ja, Herr StFeder, können Sie sich vorstellen, warum ich sie angehalten habe?

Hm, konnte ich natürlich nicht.

Sie sind da hinten gerade links abgebogen. Da ist zum einen ein Stopschild und außerdem ein rundes blaues Schild mit einem weißen Pfeil, der nach rechts zeigt. Auf der Straße ist weiterhin in der Mitte so eine durchgezogene weiße Linie. Die ist, zugegeben, schwer zu sehen. Sie dürfen da also nicht links abbiegen. Es handelt sich hier um eine vierspurige Straße und da ist es für viele Autofahrer schwer zu überblicken, wann sie gefahrlos fahren können, deswegen diese Regelung. Und deswegen stehen wir hier auch öfters und kontrollieren. Sind sie  mit einem Verwarnungsgeld von 10 Euro einverstanden?

Er war alleine ohne Zeugen… ich war ohne Zeugen. Den Bußgeldkatalog kenne ich jetzt nicht auswendig, aber ich glaube mit 10 Euro bin ich bei der Art Vergehen eigentlich gut dabei. Normalerweise kostet der Verstoß meines Wissens mehr. Also habe ich eingeschlagen.

OK, wenn Sie dann jetzt bezahlen wollen. Am besten wäre, wenn Sie eine EC-Karte dabei hätten.
Gut, dann wünsche ich Ihnen trotdem noch einen schönen Tag.

Bin ich also jetzt bei 5 Euro Verlust…

Sind wir nicht alle ein bisschen… Geier?

Manchmal ist es einfach cooler in der Uni zu sitzen um zu lernen. Weil man da weniger Ablenkung hat als zu Hause. Und mehr Ruhe.

Manchmal.

Ich sitze hier gerade im Kármán und arbeite mich durch ein Kapitel in der Einführung in die Semantik. An meinem Tisch treffen sich gerade zwei andere Studenten zum lernen und tauschen zur Begrüßung ein paar Wochenenderlebnisse aus. Eins davon war folgendes (aus meinem Gedächtnis wiedergegeben):

Da bekomm’ ich heute [Montag] einen Anruf, das diese Woche im DM-Markt am Theater Räumungsverkauf mit 25% auf alles ist. Die schließen wegen Umbau jetzt für zwei Wochen und müssen darum alles raushaben. Da bin ich dann mal hingegangen um son’ paar Sachen zu kaufen, die nicht schlecht werden. So wie Pampers. Da waren keine mehr da! Keine einzig! Ich sag Dir, die sind wie die Geier! Und dann so Gläschen [offensichtlich Babynahrung]. Wenn die normalerweise, ich sag mal, 1000 davon da stehen haben, waren da jetzt vielleicht noch 200. Echt wie die Geier! Wie die Geier die Leute. Und dann hab’ ich zwanzig Minuten an der Kasse gestanden. Zwanzig Minuten! Wirklich schlimm. Wie Geier.

Schon lustig, oder? Da bezeichnet also diejenige, die einen Anruf mit einem Hinweis auf den neusten, heute startenden Räumungsverkäufen bekommt und die sofort zum Laden läuft die anderen in leicht abwertenden Ton als Geier.

Auto fahren und Hose kaufen

Teil I: Auto fahren

Wenn ich mich als Autofahrer beschreiben müsste, würde ich das grob wie folgt machen: ich bin definitiv kein Drängler. Drängler sind das schlimmste, was sich auf den Straßen bewegt. Manchmal neige ich eher dazu ein bisschen Schleicher zu sein. Ob das am Auto liegt?

Das ich mich für einen einigermaßen sicheren Fahrer halte, brauche ich nicht zu erwähnen, denn die meisten Autofahrer halten sich für sichere Fahrer. Insbesondere natürlich die männlichen.

Manche meine Mitfahrer beschweren sich gelegentlich, ich würde die Kurven zu “hart nehmen”. Abgesehen davon, dass das nur diejenigen kritisiert haben, die meine Fahrdienste ausschließlich in der Stadt wahrnehmen, wage ich zu behaupten, dass sich das nur positiv auf die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer auswirkt. Die Begründung sprengt den Rahmen, daher lasse ich das einfach so stehen.

Ich fasse zusammen: ich bin ein hervorragender, vorschriftstreuer Autofahrer. Die Bewertung, ob es sich hier um eine kritisch-realistische Selbsteinschätzung oder maßlose Selbstüberschätzung bleibt Euch überlassen

Teil II: Hose kaufen

Heute war ich in Aachen. Soweit nichts besonderes, schließlich studiere ich da. Auf dem außerplanmäßigen Weg in die Innenstadt komme ich an einem Laden vorbei, in dem eine “coole” Hose im Schaufenster hängt. Ich gehe rein, lasse sie mir geben, probiere sie an und (jetzt kommt das besondere) sie passt. 70 Euro. Hm, 70 Euro ist nicht wenig für mal eben so zwischendurch. Ich lasse die Hose zurücklegen und verlasse den Laden. Die Entscheidung die Hose zu kaufen ist mir nicht leicht gefallen. Am Ende fiel es mir leichter, die Entscheidung dagegen zu fällen, so dass ich sie letztendlich nicht gekauft habe.

70 Euro gespart.

Teil III: Auto fahren und Hose kaufen

Auf dem Weg nach Hause werde ich von einem freundlichen Streifenbeamten (man möge mir vergeben, falls die Bezeichnung nicht korrekt ist) in eine Seitenstraße gewinkt. “Guten Tag, wenn sie bitte Fahrzeugschein und Fahrzeugpapiere nehmen und dort zu meinen Kollegen gehen. Sie waren ein bisschen schnell.”

Als ich das letzte mal Punkte angedroht bekam, hat man mir dabei noch gratuliert: ich hatte damals noch keinen Führerschein und die Punkte haben auf meinem Abiturzeugnis echt gut ausgesehen. Heute gibts nur einen Punkt und den werde ich auch noch mit 65 Euro bezahlen müssen.

Also nur noch 5 Euro gespart.

Impressionen (k)einer Busfahrt

In der letzten Zeit versuche ich mich ja immer mal wieder als Nutzer des Angebotes der öffentlichen Personennahverkehrs. Bis jetzt halten sich meine positiven Erfahrungen leider in Grenzen. Bus verpasst, Regen, Zeitverlusst. Alles war dabei. Alles? Naja, nicht ganz. Ich wollte vergangene Woche noch mal den Versuch wagen, nicht nur nach Hause sondern auch nach Aachen zu fahren. Mit dem Bus. Wie immer war ich perfekt vorbereitet: Ich hatte mir einen Bus der Linie rausgesucht, die direkt vor meiner Haustüre abfährt. Ich habe das Haus pünktlich verlassen und war gerade rechtzeitig an der Haltestelle: der Bus würde eine Minute später kommen. Würde, wenn nicht der große rote Hinweiszettel anstelle des Busplanes im Haltestelleninfofenster hängen würde, dass heute (nur an diesem einen Tag) die Haltestelle wegen eines Dorffestes verlegt ist. Leider war die Ausweichhaltestelle in der kurzen Zeit nicht mehr zu erreichen.

Wie kann man so viel Pech haben?

Nachtwanderung

Ich bin gerade von einer ABI-Feier nach Hause gekommen. Auf dem Weg nach Hause habe ich zwei Mädels getroffen, die in meine Richtung gingen. Nett wie ich bin, habe ich angehalten und meine Dienste als Taxifahrer angeboten. Das die beiden erst 15 (oder noch jünger?!) waren, sah ich natürlich erst, als ich schon angehalten habe. Leicht unangenehme Situation. Die Konstellation Erwachsener Mann und zwei jüngere Mädels… naja, zu spät also gefragt, ob ich sie mitnehmen könne. Die beiden haben lange überlegt. Mit dem Hinweis, dass sie natürlich nein sagen können, habe ich mal nach ihrem Ziel gefragt. Als ich “Nideggen” hörte dachte ich zuerst an einen Scherz. Aber die beiden meinten das Ernst. Die wollten wirklich um 4.30 Uhr zu Fuß von einer Party nach Hause bis Nideggen gehen. Wie gesagt: maximal 15 Jahre. Weil sie sich nicht für ein Ja entscheiden wollten und ich auf keinen Fall drängen wollte, habe ich noch angeboten, ein Taxi zu rufen. Sie lehnten ab, weil sie kein Geld hätten (ich hätte ihnen das Geld geben sollen, ist mir in dem Moment aber nicht eingefallen). Also fuhr ich weiter.

Um das jetzt irgendwie interessant finden zu können, müsste ich natürlich noch sagen, wie weit “bis Nideggen” denn eigentlich ist. Schauts Euch einfach selber an (A ist der Punkt, wo ich sie sah, B ist Nideggen):
[googlemaps https://maps.google.com/maps?f=d&hl=de&geocode=5442937402257087343,50.587161,6.276665%3B4128679667203066349,50.693532,6.479278&saddr=Unbekannte+Stra%C3%9Fe+%4050.587161,+6.276665&daddr=L11+%4050.693532,+6.479278&doflg=ptk&sll=50.640345,6.377975&sspn=0.196392,0.400314&ie=UTF8&s=AARTsJpltssvybOHL76bDN7zpj0RIBm-MQ&ll=50.640317,6.37825&spn=0.152412,0.291824&z=11&output=embed&w=425&h=350]
Laut google Maps eine halbe Stunde mit dem Auto und knapp 22km bis zum Ortseingang. Kann man nur hoffen, dass sie eine Busfahrkarte dabei haben oder zumindest ein Handy, bald stehen ja die Eltern auf…

Impressionen einer Busfahrt II

Da die Spritpreise noch immer nicht gesunken sind, habe ich mich noch mal an einer Busfahrt versucht. Da ich für die Hinfahrt eine Mitfahrgelegenheit hatte, blieb mir die Abfahrt zwischen 6 und 7 Uhr morgens erspart.

Eigentlich ist die letzte Fahrt von Aachen nach Hause ganz gut gelaufen und ich gehe gut vorbereitet um 12.55 Uhr los, um den Bus um 13.15 Uhr zu erreichen. Es schüttet wie aus Eimern regnet stark und ich habe weder Jacke noch Schirm. Nach fünf Minuten bin ich fast durchnass und es wird kalt. Weil ich die Zeit für den Weg zum Bushof großzügig bemessen habe, bleibt mir immerhin noch Zeit, eine Tafel Milkaschokolade im Schlecker zu kaufen . Die mit der ganzen Nüssen. Die neue Plastikverpackung hat mir eigentlich noch nie so zugesagt, aber bei dem Wetter hat die natürlich schon einige Vorteile gegenüber der alten Papierverpackung.

Am Bushof stelle ich fest: der Bus, den ich nehmen wollte ist nicht (oder noch nicht?) da, dafür die beiden anderen, die in meine Richtung fahren (aber am falschen Ende meines Heimatdorfes halten). Drei Busse in die Eifel zur gleichen Zeit? Das kann nicht sein. Ich entscheide mich, nach einem Blick auf den Fahrplan, einen der beiden Busse zu nehmen. Ich sitze gut, da sehe ich “meinen” Bus an mir vorbei fahren. Nicht schlimm: oft regnet es in Aachen, und bei uns zu Hause ists trocken… habe ich mal irgendwo gehört :-? Der Bus in dem ich sitze fährt erst später los. Aber immerhin fährt er irgendwann. Im Bus ist es auch nicht wärmer als draußen. Da trocknet weder was, noch wird einem warm. Zum Schokoladeessen komme ich übrigens nicht: die Unterhaltung im Bus durch eine Reisegruppe mitte-vierzig-jähriger aus Sachsen ist derart gut, dass ich sogar aufs Musikhören verzichte. Soviel Spaß hätte ich im Auto nicht bekommen. Nach einer knappen Stunde bin ich am Ziel.

Manchmal regnet es übrigens bei mir zu Hause und in Aachen gleichzeitig! Aber in Aachen ists dabei immer ein bisschen wärmer. Auf den 15 Minuten quer duchs Dorf habe ich das Gefühl, wir hätten schon wieder noch immer Winter. Klatschnass und ziemlich kalt komme ich zu Hause an.

Endabrechnung: Anstatt einer Stunde mit dem Auto habe ich zwei mit dem Bus gebraucht (jeweils mit Weg- und Wartezeiten) und bin nass und kalt zu Hause angekommen. Dafür habe ich ungefähr 7,50 Euro Benzin gespart (bei 1,60 € pro Liter).

Achja: Meinen Schirm habe ich übrigens im Auto!

Impressionen einer Busfahrt

Damals, 1982, war die Welt noch in Ordnung. Da konnte Markus in seinem Neue Deutsche Welle Hit “Ich will Spaß” noch singen

und kost’s Benzin auch 3 Mark 10
scheißegal, es wird schon gehn’
ich will fahrn’, ich will fahrn’

Was würde Markus wohl heute sagen? Benzin ist mal wieder teurer geworden. Wer sich darüber wundert ist vielleicht dumm. Es war nie anders. Der Benzinpreis steigt seit Jahrzenten. Eigentlich müsste man sich wundern, wenn er es nicht mehr täte. Trotzdem fragt sich (wie immer) so mancher: Was kann man da machen?

Als Berufspendler hat man wenig Handlungsspielraum. Auf ein Auto ist man angewiesen, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, in einer größeren Entfernung zum Arbeitsplatz wohnt / wohnen muss. Aber ich bin kein Berufspendler. Mein Ausweg könnte sich aus den 148,50 EUR Studierendenschafts- und Sozialbeitrag ergeben. Darin enthalten ist ein “Profitiket” zur Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs im AVV-Gebiet.

Obwohl ich mich frage, ob ich zurecht eines der Tickets erhalten habe, denn als “Profi” verstehe ich mich nicht, werde ich es nutzen. Vor einer Woche der Pilotversuch. Das erste mal, dass sich das Semesterticket für mich bezahlt machen wird.

Mein Plan:

Sonntag Abend nach Aachen und Montag Mittag nach der Uni zurück.

Die Umsetzung:

Hinweg (Sonntag):

Das Busnetz in der Eifel ist nicht schlecht, mit Aachen kann es nicht mithalten. Die erste Hürde: der Weg nach Simmerath zum Bushof, der Dreh- und Angelpunkt für alle Linien in der Eifel. Natürlich hätte ich einen Bus bis dahin nehmen könne, das war mir aber fürs erste mal zu riskant. Auto hätte nicht in meinen Plan gepasst und mein Fahrrad wollte ich nicht am Bushof stehen lassen. Also: zu Fuß. Nach 45 Minuten zügig gehen, war ich rechtzeitig da, um meinem Bus noch wegfahren zu sehen. Nein, zu langsam war ich nicht, ich hatte mich in der Zeit geirrt.

Was jetzt? Zurück gehen? Auf den nächsten warten? Da kommt jemand und klärt mich ungefragt auf: es war 19.20 Uhr, der nächste Bus komme um “fünfunddreißig”. Na gut, eine viertel Stunde kann ich warten. Selbst ohne Jacke (und Abendessen) ist das kein Problem. Um 19.40 Uhr ist noch immer kein Bus da. Um 19.50 Uhr kommt der Mann von eben und meint

Dauert noch was bis halb neun, ne?

Achso, mit “fünfunddreißig” meinte der also 20.35 Uhr und nicht 19.35 Uhr. Ok, jetzt wurde mir kalt. Aber nur noch 45 Minuten. Da schaff ich es nur knapp nach Hause. Gewonnen hätte ich dann nichts. Also: warten. Der Bus kommt pünktlich. Im Gegensatz zum verpassten Bus ist die jetzt fahrende Linie eher Bimmelbahn als Bus. Über alle Orte zwischen Aachen und Simmerath findet er schließlich nach einer Stunde seinen Platz an der Haltestelle in Aachen. Dass das die Endstation ist, merke ich allerdings erst, als alle Fahrgäste den Bus verlassen haben, der Busfahrer sich zu mir wendet und ruft:

Hier ist Ende!

Und raus. Den Anschlussbus im Bushof incl. seiner Haltestelle habe ich zwischenzeitlich per SMS mitgeteilt bekommen, kann ihn aber im Bushof nicht finden. Als ich eine Stunde später zu Fuß am Ziel ankomme erfahre ich dann auch warum: es gibt auch Bushofhaltestellen vor dem Bushof und nicht nur im Bushof.

Rückweg (Montag):

Die Uni endet um 11.30 Uhr. Um 11.40 mache ich mich auf den Weg zum Bushof. Den Bushof erreiche ich nach 20 Minuten Fußmarsch. Der Bus fährt um planmäßig 12.20 Uhr ab.

Kleine Unterhaltung währende der Busfahrt bietet mir zum einen die Werbetafel TFT-Infotafel, auf der in relativ kleiner Schrift die jeweils nächste Haltestelle erscheint und die zur Hälfte vom statischen Werbelogo der AVV ausgefüllt wird, also mit den Buchstaben “avv”. Echt sehr sinnvoll. Zum anderen kann ich nur staunen, als an einer Haltestelle ein vielleicht vierzehnjähriger Schüler einsteigt und sein iPhone zückt… Naja, dafür habe ich ein Profiticket :-?

In meiner Heimat komme ich 13.25 Uhr an. Diesmal sogar bei mir im Ort. Leider am falschen Ende, so dass ich erst um 13.40 Uhr zu Fuß zu Hause ankomme. Mit dem Auto wäre ich schon seit einer Stunde zu Hause gewesen.

Fazit:

Bis jetzt wars meine letzte Busfahrt aus der Eifel nach Aachen. Aber vielleicht lasse ich mir mal erklären, wie man einen Busplan liest und versuche es bei Zeiten noch mal. Spätestens wenn ich das Zitat von Markus durch eines der Grünen von vor ca. 10 Jahren ersetzen kann, als sie 5 DM pro Liter forderten

Stromausfall

Mittwoch, 14. Mai 2008

Das erste Sommergewitter des Jahres und direkt mit einem Stromausfall von über einer halben Stunde. Ich bin alleine zu Hause und nach einer viertel Stunde ohne Strom denke ich mir, es sei an der Zeit mal im Keller zu kontrollieren, ob noch alles in Ordnung ist. Natürlich ist irgendwer auf die Idee gekommen, die Taschenlampe, damit sie immer da ist, wo man sie braucht, in die hinterste Ecke im Keller (wo man sie halt auch bei funtionierenden Licht braucht). Als ich die Lampe gefunden und mich überzeugt hatte, dass alles so ist, wie man es erwartet erkenne ich in einer Ecke ein von uns schon seit längerem gesuchtes Weiterlesen