Vielleicht erinnern sich noch manche an die letzten Herbstbälle. Einen Bericht zum letzten “Jahresabschlusstraining” gabs ja auch schon mal hier. Natürlich bekommt man immer Rückmeldungen. Meistens natürlich positive, weil es leichter ist, was nettes zu sagen, als zu meckern. Zumindest wenn man sich kennt. Und so dachte ich mir, sei es vielleicht mal eine Idee, eine Umfrage bzgl. des Balls zu starten. Gedacht, gemacht.
Letzten Samstag habe ich die Tänzer unserer Tanzgruppen mit einer Umfrage überfallen. 29 Tänzer haben teilgenommen und ihre Meinung abgegeben. Als erstes galt es anzukreuzen, in welchen Jahren man teilgenommen hat und spontan ein paar kritische Sätze zu notieren. Danach sollte der Zettel gewendet werden und ein vorgegebenes Bewertungsschema ausgefüllt werden. Diese Aufteilung in zwei Teile hielt ich für sinnvoll, da durch das Bewerten in vorgegebenen Kategorien die Art der Kommentare beeinflusst werden würde. Kontrolliert habe ich das Einhalten der Instruktion nicht und Kommentare nach dem ausfüllen des Bewertungsschemas zu schreiben, war den Teilnehmern freigestellt. Ausgefüllt wurden die Bögen in einer Tanzpause gleichzeitig von allen Anwesenden. Dafür habe ich zu Hause extra alle Kugelschreiber zusammengekratzt, die ich finden konnte Hier ist der Fragebogen:
Eine lesbare Version gibt es hier und allen die Interesse haben, möchte ich die Ergebnisse nicht vorenthalten.
edit 1/2014: Was ich “damals” zur Repräsentativität geschrieben habe ist traurig interessant. Es beschränkt sich darauf zu begründen, warum die Anzahl der Befragungsteilnehmer relativ betrachtet sehr hoch ist. Es ist also eher eine Relevanzbegründung, hat allerdings mit Repräsentativität nichts zu tun.
Eins noch vorweg: Die Umfrage als repräsentativ zu bezeichnen ist m.E. angebracht: Die durchschnittliche Besucherzahl der Bälle dürfte bei 100 Personen liegen. Da nicht jedes Jahr die gleichen Personen dabei sind, waren vielleicht insgesamt (geraten) 250 über die Jahre verteilt als Gäste dabei. Damit hätte ich mit der Umfrage eine Abdeckung von ca. 10 Prozent erreicht. Berücksichtigt man weiterhin, dass der Ball primär eine Veranstaltung für die Mitglieder der Tanzgemeinschaft ist (zu der natürlich auch immer Gäste des Dachvereins kommen und willkommen sind) liegt die für die Befragung relavante Personenzahl bei ca. 100, also 29 Prozent Abdeckung. Noch relevanter wird die Umfrage wenn man in Rechnung stellt, dass die planenden Mitglieder , sowie die Mitglieder der Video-Clip-Gruppen von vorneherein ausgeschlossen waren. So kommt man auf ca. 54 Personen.
Die Abdeckung innerhalb der von mir planmäßig untersuchten Population liegt also bei 54% (wenn das mal keine Omen ist, bei 54 Personen 54% Abdeckung ).
Das für mich wichtigste Ergebnis ist die Beantwortung der Frage nach dem Essen. Nicht nur, dass sich eine deutliche Mehrheit für ein Essensangebot ausgesprochen hat, das Essesnangebot wurde in den spontanen Kommentaren sogar 4x gelobt! Allerdings bezog sich das jeweils auf das Jahr 2006. Das Essen (also die belegten Brötchen) 2007 wurden 3x ausdrücklich negativ kritisiert. Nur ein Besucher schien 2007 damit so zufrieden, dass es ihm einen positiven Kommentar wert war.
Meines Erachtens sind diesen Kommentaren eine große Bedeutung beizumessen, denn das Essen ist bei der Veranstaltung nicht das zentrale Element. Alleine die Tatsache dass es hierzu überhaupt einen Kommentar gibt, ist bemerkenswert. Für mich ist damit klar, dass es auf den kommenden Bällen erstens wieder ein Essensangebot geben muss und zweitens dass es sich dabei wieder um ein von den Besuchern selbst organisiertes Buffet handeln sollte.
Interessant ist im Rande, dass die 4 Gegen-Stimmen ausschließlich von Befragten stammen, die im Brötchenjahr 2007 nicht dabei waren. Ich hätte das eher umgekehrt erwartet. Von denjenigen Befragten, die 2007 da waren, enthielten sich 5 ihrer Stimme zu dieser Frage, 11 sprachen sich für Essen auf dem Ball aus.
Mit großem Interesse habe ich natürlich die Frage nach der Qualität der Livemusik beobachtet. Beim auswerten sind mir allerdings als erstes die Kommentare zur Musik aufgefallen und die waren wirklich schlecht: Ein Kommentar lautete zu meiner Freude schlicht “tolle Musik”. Die anderen Kommentare, die sich auf die Musik bezogen (vollzählig aufgezählt) lauteten: “Musik war lahm”, “Problem: Auswahl der Lieder; schwer tanzbar, nicht peppig” und zweimal mit einem minus für negativ versehen das Wort “Musik”. Damit waren meine Erwartungen ziemlich gebremst. Wobei alle diejenigen die “lahm” und “nicht peppig” als Attribute für die Musik unserer Bälle wählten, wahrscheinlich noch nicht auf anderen Veranstaltungen dieser Art waren. Aber naja, hier das Ergebnis der schematischen Bewertung:
68% positive Berwertungen. Da ist die Welt ja wieder in Ordnung Viel Besseres kann man wohl nicht erwarten und wahrscheinlich auch kaum erreichen.
Als nächstes die Ergebnisse zur Frage nach der Live Musik. Hier haben 3 der Befragten in das Bewertungsschema sinngemäß reingeschrieben, sie sei “zu teuer”. Ich persönlich sehe das genaus, vor allem, weil Live-Musik auf Tanzveranstaltungen für mich eher Graus als Bereicherung ist, so dass sie mir das Geld zumindest grundsätzlich auch nicht wert wäre. Aber gut, hier das Umfrageergebnis zu dieser Fragestellung:
Leichte Tendenz zu “fänd’ ich toll”. Mit Enthaltungen gerechnet scheint es 52% der Befragten egal zu sein. Schade, das hilft leider nicht wirklich weiter…
Das Verhältnis zwischen Tanz- und Showzeit haben 50% der Befragten als gelungen bewertet, allerdings gabs ein paar Stimmen bei den Kommentaren, die auf zu viel “Gelaber” (sinngemäß) hingewiesen haben. Und ich dachte, alle mögen es, wenn Peter und ich reden .
Wie auch immer man die Einzelergebnisse gewichten und bewerten will, wichtig ist ja am Ende die Gesamtbeurteilung. Hier gabs nur einen, der sich für “Die Bälle sind nichts besonderes” entschieden hat und immerhin 62% der Befragten tendieren zu “spitze”! Der Wert wird nur noch von der Musik übertroffen Etwas ambivalent ist das Ergebnis, wenn man die Kommentare berücksichtigt: zwar stehen hier 10 positive Kritiken, die den Ball insgesamt als “gut” bezeichnen, 2 nur leicht negativen gegenüber, es gibt jedoch gleichzeitig ganze 9 Kommentare die sich negativ zur Stimmung auf dem Ball äußern. Wie das genau zusammenpasst, ist mir nicht ganz klar, aber es scheint, als müsse an der Motivation auf dem Ball auch zu tanzen gearbeitet werden. Naja, hier abschließend die Gesamtergebnisse:
Und der Vollständigkeit halber das letzte Ergebnis. Es spricht für sich, denke ich.
Abschließend: ich denke, wenn die Umfrage eines gezeigt hat, dann, dass wir insgesamt auf dem richtigen Weg sind. Bestätigt hat sich meine persönliche Vermutung, dass die Änderung in unserem Speiseplan nur von einer Minderheit positv bewertet wurde. Mit der Bewertung der Musik bin ich zufrieden, auch wenn ich wegen der negativen Kritik in Teil 1 der Befragung etwas überrascht war. Leider hat sich meine leise Hoffnung, dass Livemusik auf Ablehnung stößt nicht erfüllt, so dass es wohl weiterhin im Raum stehen wird, eine Liveband zu organisieren, wenn sich eine Mehrheit dafür findet (oder sich eine Minderheit durchsetzt).
Hi Stefan,
gute Idee!! Was ich besonders gut finde, dass Du unaufgefordert die Umfrage gestartet hast. Da sag ich doch agieren ist besser als reagieren. Umso schöner ist es, dass das Ergebnis so total pro Herbstball ausfällt. Da befriedigend und aufwärts 99,9 % ausmacht, werden wir es schwer haben, die Quote zu steigern.
Hi ihr Lieben
Laßt euch von nix unterkriegen!! Wie es bislang in der Tanzgemeinschaft läuft,so ist es genau richtig. Die, die meckern, meckern sowieso immer und an allem rum
(Umverteilen von eigenem Unvermögen nennt man sowas) und außerdem hat ja jeder die Möglichkeit in irgend einer Art und Weise tätig zu werden !
Also,an alle denen in irgendeiner Art und Weise was nicht paßt : Ideen einbringen und mitmachen!
Liebe Grüße
Petra
Ich halte hier noch mal fest, dass alle ausdrücklich aufgerufen waren, Kritik zu äußern. Dabei ist die negative Kritik mindestens genauso wichtig wie die positive. Im Rahmen der Umfrage kam fast ausschließlich konstruktive Kritik zum Ausdruck. Und die ist im Kontext einer Umfrage immer positiv.
Von der Äußerung, dass manche unseres Vereins meckern um des meckerns Willen möchte ich mich persönlich distanzieren, denn ich selber habe bis jetzt in den von mir betreuten Gruppen der Tanzgemeinschaft ohne jede Ausnahme niemals etwas deartiges erlebt.