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Impressionen einer Busfahrt

Damals, 1982, war die Welt noch in Ordnung. Da konnte Markus in seinem Neue Deutsche Welle Hit “Ich will Spaß” noch singen

und kost’s Benzin auch 3 Mark 10
scheißegal, es wird schon gehn’
ich will fahrn’, ich will fahrn’

Was würde Markus wohl heute sagen? Benzin ist mal wieder teurer geworden. Wer sich darüber wundert ist vielleicht dumm. Es war nie anders. Der Benzinpreis steigt seit Jahrzenten. Eigentlich müsste man sich wundern, wenn er es nicht mehr täte. Trotzdem fragt sich (wie immer) so mancher: Was kann man da machen?

Als Berufspendler hat man wenig Handlungsspielraum. Auf ein Auto ist man angewiesen, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, in einer größeren Entfernung zum Arbeitsplatz wohnt / wohnen muss. Aber ich bin kein Berufspendler. Mein Ausweg könnte sich aus den 148,50 EUR Studierendenschafts- und Sozialbeitrag ergeben. Darin enthalten ist ein “Profitiket” zur Nutzung des Öffentlichen Personennahverkehrs im AVV-Gebiet.

Obwohl ich mich frage, ob ich zurecht eines der Tickets erhalten habe, denn als “Profi” verstehe ich mich nicht, werde ich es nutzen. Vor einer Woche der Pilotversuch. Das erste mal, dass sich das Semesterticket für mich bezahlt machen wird.

Mein Plan:

Sonntag Abend nach Aachen und Montag Mittag nach der Uni zurück.

Die Umsetzung:

Hinweg (Sonntag):

Das Busnetz in der Eifel ist nicht schlecht, mit Aachen kann es nicht mithalten. Die erste Hürde: der Weg nach Simmerath zum Bushof, der Dreh- und Angelpunkt für alle Linien in der Eifel. Natürlich hätte ich einen Bus bis dahin nehmen könne, das war mir aber fürs erste mal zu riskant. Auto hätte nicht in meinen Plan gepasst und mein Fahrrad wollte ich nicht am Bushof stehen lassen. Also: zu Fuß. Nach 45 Minuten zügig gehen, war ich rechtzeitig da, um meinem Bus noch wegfahren zu sehen. Nein, zu langsam war ich nicht, ich hatte mich in der Zeit geirrt.

Was jetzt? Zurück gehen? Auf den nächsten warten? Da kommt jemand und klärt mich ungefragt auf: es war 19.20 Uhr, der nächste Bus komme um “fünfunddreißig”. Na gut, eine viertel Stunde kann ich warten. Selbst ohne Jacke (und Abendessen) ist das kein Problem. Um 19.40 Uhr ist noch immer kein Bus da. Um 19.50 Uhr kommt der Mann von eben und meint

Dauert noch was bis halb neun, ne?

Achso, mit “fünfunddreißig” meinte der also 20.35 Uhr und nicht 19.35 Uhr. Ok, jetzt wurde mir kalt. Aber nur noch 45 Minuten. Da schaff ich es nur knapp nach Hause. Gewonnen hätte ich dann nichts. Also: warten. Der Bus kommt pünktlich. Im Gegensatz zum verpassten Bus ist die jetzt fahrende Linie eher Bimmelbahn als Bus. Über alle Orte zwischen Aachen und Simmerath findet er schließlich nach einer Stunde seinen Platz an der Haltestelle in Aachen. Dass das die Endstation ist, merke ich allerdings erst, als alle Fahrgäste den Bus verlassen haben, der Busfahrer sich zu mir wendet und ruft:

Hier ist Ende!

Und raus. Den Anschlussbus im Bushof incl. seiner Haltestelle habe ich zwischenzeitlich per SMS mitgeteilt bekommen, kann ihn aber im Bushof nicht finden. Als ich eine Stunde später zu Fuß am Ziel ankomme erfahre ich dann auch warum: es gibt auch Bushofhaltestellen vor dem Bushof und nicht nur im Bushof.

Rückweg (Montag):

Die Uni endet um 11.30 Uhr. Um 11.40 mache ich mich auf den Weg zum Bushof. Den Bushof erreiche ich nach 20 Minuten Fußmarsch. Der Bus fährt um planmäßig 12.20 Uhr ab.

Kleine Unterhaltung währende der Busfahrt bietet mir zum einen die Werbetafel TFT-Infotafel, auf der in relativ kleiner Schrift die jeweils nächste Haltestelle erscheint und die zur Hälfte vom statischen Werbelogo der AVV ausgefüllt wird, also mit den Buchstaben “avv”. Echt sehr sinnvoll. Zum anderen kann ich nur staunen, als an einer Haltestelle ein vielleicht vierzehnjähriger Schüler einsteigt und sein iPhone zückt… Naja, dafür habe ich ein Profiticket :-?

In meiner Heimat komme ich 13.25 Uhr an. Diesmal sogar bei mir im Ort. Leider am falschen Ende, so dass ich erst um 13.40 Uhr zu Fuß zu Hause ankomme. Mit dem Auto wäre ich schon seit einer Stunde zu Hause gewesen.

Fazit:

Bis jetzt wars meine letzte Busfahrt aus der Eifel nach Aachen. Aber vielleicht lasse ich mir mal erklären, wie man einen Busplan liest und versuche es bei Zeiten noch mal. Spätestens wenn ich das Zitat von Markus durch eines der Grünen von vor ca. 10 Jahren ersetzen kann, als sie 5 DM pro Liter forderten

Rausgeworfene Zeit II

Schon im letzten Beitrag habe ich mich damit beschäftigt, wie ich meine Zeit sinnlos verplemmpern kann. Passend zum Thema erzähl ich mal schnell ein Erlebnis vom Wochenanfang.

Meine Steuererklärung für 2007 ist fertig . Ein Grund zur Freude. Jetzt muss sie nur noch zum Finanzamt. Also entweder 1,45 Euro investieren (manche behaupten gar, ich müsse die Unterlagen per Einschreiben senden), oder einfach mal beim Finanzamt vorbeischauen, wenn ich in Aachen bin. Und da bin oft genug.

Am vergangenen Montag habe ich das sofort nach meiner letzten Vorlesung in Angriff genommen. Das Finanzamt kenne ich noch aus meiner Zeit als Notarfachangestellter und finde daher auch sofort den Weg (was bei mir durchaus bemerkenswert ist). Den Herrn am Empfang frage ich

Bin ich hier richtig, wenn ich meine Steuererklärung abgeben will?

Einem Lächeln breiten Grinsen folgt die Antwort:

Das hier ist das Jugendamt. – Das Finanzamt ist hier schon lange nicht mehr.

Alles klar. Er schickt mich in die Krefelder Straße, in der “zwischen Tivoli und Eissporthalle” das neue Finanzzentrum liegen soll. Also wieder rein ins Auto. Tivoli und Eissporthalle liegen an der linken Seite der vierspurigen Straße, so dass ich mich entscheide, erst einmal zu erkunden, wo das Finanzzentrum liegt, noch kurz beim Bauhaus zu halten und dann auf dem Rückweg das Finanzzentrum aufsuchen.

Hm, ich hatte ein großes Gebäude erwartet, aber keines entdecken können. Im Bauhaus an der Kasse konnte mir dann ein netter Herr erklären, ich hätte an der falschen Straßenseite gesucht. Also wieder zurück Richtung Stadtzentrum, dabei natürlich die Parkplatzeinfahrt des jetzt tatsächlich auf der (in Fahrtrichtung) linken Seite liegenden Finanzzentrum verpassen und wieder drehen. Geparkt habe ich vorsichtshalber im Gewerbegebiet, vor lauter Panik, ein drittes mal die Einfahrt zu verpassen. Dann zu Fuß zum Finanzamt. Am Empfang frage ich:

Kann ich hier meine Steuererklärung abgeben?

Ein knappes “Ja” und weniger als einer Minute nach dem Betreten des Amtes stehe ich schon wieder draußen.

Fazit: Das Porto habe ich gespart. 1,45 Euro, denn auf ein Einschreiben hätte ich definitiv verzichtet. Wenn ich die Benzinkosten mit den gesparten 1,45 Euro zahlen wollen würde, müsste ich natürlich noch drauflegen und obendrein hat mich das ganze eine Stunde Zeit gekostet. Da kann man noch nicht mal behaupten, mein persönlicher Einsatz sei umsonst gewesen…

Rausgeworfene Zeit

Im Moment ist wieder die Zeit, in der ich mich manchmal frage, ob ich Samstags nicht besser einfach drei Stunden Telefonbücher auswendig lerne, anstatt nach Schmidt zu fahren, um andere zu trainieren.

Vorvergangenes Wochenende sollten eigentlich über 3 Gruppen (und dreieinhalb Stunden) verteilt 55 Personen kommen, um an unserem und vor allem ihrem Training teilzunehmen. Ehrenamtlich stellen wir dafür unsere Zeit zur Verfügung. Dreieinhalb Stunden an einem Samstag Nachmittag. Von ca. fünf Paaren wussten wir im Vorfeld, dass sie nicht kommen würden. Am Ende kamen über die Zeit verteilt 8 Paare zum Unterricht (2 bis 3 Paare pro Gruppe).

Kann es sein, dass tatsächlich über die Hälfte unserer Mitglieder davon ausgeht, dass wir (als Gruppenleiter) nichts anderes zu haben, als in der Halle zu stehen? Das schlimme für uns ist: da es ein Großteil der Mitglieder offensichtlich nicht für notwendig hält, sich im Vorfeld abzumelden, können wir den Unterricht nicht sinnvoll planen und das geht vor allem zu Lasten derer, die genau wie wir ihre Zeit dafür aufwenden, an unserem Training teilzunehmen.

Lösungen? Ich habe keine Idee (mehr). Erzieherische Maßnahmen im Sinne von “Ihr müsst immer Bescheid sagen” oder “unentschuldigt fehlen kostet ab jetzt einen Euro”, kann bzw. sollte man m.E. bei erwachsenen Menschen nicht mehr anwenden.

Meine Idee war stattdessen, die Gruppendynamik zu stärken und damit die Motivation, zum Training zu kommen, nicht alleine auf das Tanzen zu bauen, sondern auch auf die bloße Gesellschaft in der Gruppe auszudehnen. Die Veranstaltungen (2x Grillen, 2x Phantasialand) haben großen Anklang gefunden und sind immer spät ausgeklungen, was sie in positivem Licht erstrahlen lässt. Zumal auch pädagogisch (ähm, was studier ich noch mal ) sehr anspruchsvoll . Aber alle Theorie ist grau: um die Veranstaltungen, die angeblich alle so toll fanden, ans laufen zu bekommen, waren etliche Rund- und Einzelmails zu schreiben sowie einige Bettelanrufe Aktivierungsanrufe zu tätigen.

Als Ergebnis kann ich leider nur festhalten: alles beim alten geblieben. Zwar scheinen sich jetzt alle zu kennen und tatsächlich auch zu mögen, aber die Ausfallquote hat es (meinem Gefühl nach) nicht beeinflusst und viel schlimmer: Absagen sind noch immer Glückssache.

Die Konsequenzen die ich für mich daraus ziehe… Keinen Plan. Wir werden sehen was die Zukunft bringt…

(Ehrenrettung zum Schluss: natürlich gibt es auch die Paare unter uns, die immer da sind oder, was noch wichtiger ist, regelmäßig Bescheid sagen, wenn sie nicht kommen; und nur dank denen macht die ganze Veranstaltung auch noch Spaß. Und zwar sehr viel Spaß)

Fehlgeleitet

Wie ist denn das eigentlich bei rtl & co.? Halten die sich immer an ihre Ankündigungen? Ich finde Überraschungen klasse und überrasche jetzt mit einem nicht angekündigten Beitrag über unvorhersehbare Dinge

Gerade eben habe ich eine SMS an einen Kommilitonen geschickt. Es sollte die letzte SMS von mehreren SMSes werden, die ihrerseits auch schon die letzten SMSes des Tages hätten sein sollen. Sie sollte lediglich auf eine eMail hinweisen, die ich kurz davor an ihn gesendet hatte.

Da ich bei freenet.de ein SMS Kontingent besitze und ich wegen der eMail sowieso online war, habe ich die SMS von da geschickt. Da sich das neue Portal im Beta Status befindet, muss man einige Fehler hinnehmen. Unter anderem Probleme beim Übernehmen der Telefonnummern. Mir ist dieses Problem zwar bekannt, selten ist es mir aber im entscheidenden Moment bewusst. So habe ich auch diese SMS an eine falsche Nummer meines (kaum gepflegten) freenet-Adressbuches geschickt.

Das tolle bei freenet: beim Empfänger wird nicht irgendeine (Internet-)Absendernummer angezeigt sondern meine Mobilfunknummer. Das dumme an der Sache: freenet hatte die Nummer einer Ex-Freundin ins Empfängerfeld eingetragen, zu der ich seit ca. fünf Jahren keinerlei Kontakt mehr habe. Vielleicht wäre auch das noch kein Grund, darüber einen Blogeintrag zu schreiben, aber ich schätze, sie wird sich über meine SMS trotzdem sehr wundern:

You’ve got an eMail.
So, jetzt hoffentlich bis morgen

Zeitnöte & ein bisschen Statistik

Ein Blog und ein Fernsehsender haben gewisse Ähnlichkeiten: beide bedienen sich für ihre Verbreitung eines Massenmediums (Internet / Fernsehen) und sind von einer großen Masse von Menschen wahrnehmbar.

Im Moment fehlt mir leider die Zeit, Beiträge zu schreiben. Die Themen sind da, nur geschrieben ist noch nichts. Was würde ein Fernsehsender in der Situation machen?

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Stromausfall

Mittwoch, 14. Mai 2008

Das erste Sommergewitter des Jahres und direkt mit einem Stromausfall von über einer halben Stunde. Ich bin alleine zu Hause und nach einer viertel Stunde ohne Strom denke ich mir, es sei an der Zeit mal im Keller zu kontrollieren, ob noch alles in Ordnung ist. Natürlich ist irgendwer auf die Idee gekommen, die Taschenlampe, damit sie immer da ist, wo man sie braucht, in die hinterste Ecke im Keller (wo man sie halt auch bei funtionierenden Licht braucht). Als ich die Lampe gefunden und mich überzeugt hatte, dass alles so ist, wie man es erwartet erkenne ich in einer Ecke ein von uns schon seit längerem gesuchtes Weiterlesen

Zitat der Woche

In einer der zahlreichen Fabeln des französischen Schriftstellers Jean de La Fontaine (1661-1695) findet man folgendes Zitat:

Mit den Flügeln der Zeit fliegt die Traurigkeit davon.

Manchmal kann man nur hoffen, dass er recht behalten wird…

Schirmherr

Ab und zu werde ich gefragt, warum ich eigentlich einen Blog schreibe und nicht für eine Zeitung. Habt Ihr schon mal einen Zeitungsartikel über einen verlorenen Schirm gelesen? Wahrscheinlich nicht, aber eigentlich sind das doch die Dinge, die unser Leben bewegen. Zentralabitur ist ein wichtiges gesellschaftliches Thema, das unbedingt diskutiert werden sollte, aber als bewegt mich persönlich mehr.

Vergangenen Donnerstag war ich mit ein paar Kommilitonen in einer Bar. Wir haben gemütlich zusammengesessen und uns irgendwann entschieden noch in eine Discothek einzukehren. Eine meiner Kommilitoninnen konnte uns leider nicht mehr begleiten, weil sie eine Verabredung zu einem Videoabend hatte. Wegen des Filmtitels „Herr der Ringe“ hatte ich kurz überlegt, diesen Beitrag hier mit „Herr der Schirme“ zu überschreiben und einen Wortwitz daraus zu basteln, aber Humor ist manchmal kritisch. Daher hab‘ ichs mal gelassen. Was mich ein bisschen erstaunt hat: ich dachte immer, gerade „Herr der Ringe“ sei einer der Filme, um den zu sehen man nicht herumkommen, es sei denn aus Überzeugung. Aber sie hat es immerhin bis letzten Donnerstag geschafft.

Ein wenig abgeschweift. Zeitung wäre wirklich nichts für mich… Ich bin übrigens gar nicht sicher, ob sie den Film am Donnerstag wirklich gesehen hat. Gab eine leicht hitzige Auseinandersetzung gegen Ende unseres Bar-Abends. Vielleicht war das auch der schwerwiegendere Grund warum wir sie letztendlich nicht zum mitgehen in eine andere Lokation überreden konnten überredet haben. Achja, der Schirm. Der gehört ihr. Oder sagt man gehörte? Sie hat ihn beim Verlassen der Bar liegen gelassen. Hatte ich eigentlich schon erzählt, dass ihr Name mit einem „J“ anfängt? Für den aufmerksamen Blogleser könnte das vielleicht interessant sein Sie ist geschätzt 30 Minuten, bevor auch wir aufgebrochen sind, gegangen. Den Schirm haben wir erst bemerkt, als wir im Aufbruch waren. Gefunden habe ich ihn nicht selber, aber da ich ausreichend große Taschen in meiner Hose habe, habe ich ihn an mich genommen.

Vielleicht wäre es keine schlechte Idee gewesen, den Schirm zusammen mit unseren Jacken an der Garderobe der Discothek abzugeben, aber die Idee kam mir nicht (auch sonst übrigens niemandem!). Könnte auch daran liegen, dass es das erste mal seit… ich kann mich nicht erinnern, je etwas, das mir gehört, an einer Garderobe abgeben zu haben… Deswegen war ich möglicherweise etwas nervös. Vielleicht hätte ich aber auch in einer Routinesituation nicht an den Schirm in meiner Tasche gedacht; er hat sich kaum bemerkbar gemacht. So habe ich auch erst nichts verstanden, als mich einer meiner Kommilitonen später in der Nacht (oder sagt man früher am Morgen?) antippt und in die tanzende Menge wies. Erst als er fragt brüllt „Ist das Dein Schirm?“ dünkte es mir: Der Schirm, der da zur allgemeinen Belustigung als Tanzaccessoire benutzt wird, ist der meiner Kommilitonin. Wahrscheinlich hätte er nicht mehr lange überlebt, aber ich konnte den Besitzer schnell dazu überreden, mir den Besitz daran zu überlassen… den Securitymann, den der Schirm zu beunruhigen schien, hatte ich dann übrigens gleich mit erhalten. Er überwachte penibel, wie ich versuche den Regenschirm wieder in meiner Tasche zu verstauen. Habt Ihr schon mal in einer Discothek versucht einen Regenschirm einzupacken? Geht! Der Securitymann entfernte sich, natürlich nicht ohne mir noch mal schnell einen ernsten, fast bösen Blick zuzuwerfen. Der Abend war gerettet und vor allem der kommende Montag: da hätte ich meiner Kommilitonin sonst erzählen müssen, dass ich den Schirm hatte, aber jetzt leider nicht mehr habe.

Als mich der Kommilitone von eben das nächste mal antippte, wies er nicht in die tanzende Menge, sondern auf den Boden. Da lag der Schirm. Einkesselt von tanzenden Menschen. Mir gelang es, mich ohne Schäden durchzudrängen und schon beim dritten mal zugreifen hatte ich ihn! Hä? Drei mal greifen haltet Ihr für viele Versuche? Kennt Ihr nicht diese Greifautomaten mit den Stofftieren? Da wäre man froh, beim dritten Versuch irgendwas zu erwischen! Ich will gerade den Schirm wegpacken, als ich merke: etwas fehlt!? War da nicht eben noch ein Griff? Jetzt ist da keiner mehr. Schon mal in der Disco nach etwas schwarzem, auf dem Boden liegenden gesucht? Ich bis dahin noch nicht und hoffe es auch nicht mehr zu müssen. Man wird geschubst und getreten. Aber das war es wert! Gefunden habe ich den Griff mitsamt dem untersten Teil des Teleskopstils. Wert war es das aber nur im ersten Moment: Der Teleskopstil ließ sich nicht mehr zusammenfügen, weil er, wahrscheinlich unter dem Gewicht eines (oder gar mehrerer) der tanzenden, ziemlich gelitten hat und jetzt an der entscheidenden Stelle nicht mal mehr annährend rund ist. Vielleicht wäre das leicht zu korrigieren gewesen, mein Versuch in der Discothek vereitelte allerdings alle weiteren Versuche dies zu tun.

Der Schirm ist jetzt Müll und dementsprechenden in einem der dafür vorgesehenen Eimer.

Und jetzt mal ehrlich: nach solchen Erlebnissen würde doch niemand mehr über Klimaerwärmung schreiben können, oder…?!

Hessen tanzt 2008Persönlicher Rückblick

Es hätte der erste Urlaub im Einzelzimmer werden können. Ob es Vor- oder Nachteil ist, dass er es nicht wurde…?!

Der erste Schreck ereilte mich schon am vereinbarten Treffpunkt in Schmidt: Mein frisch mit Strom ge- und mit Musik beladendes Mobiltelefon lag noch zu Hause. Die Möglichkeit es holen zu fahren bestand… sollte meine Abhängigkeit von der Technik so groß sein? Ich entschied mich, in Frankfurt auf ein Mobiltelefon zu verzichten.

Die Hinfahrt zog sich ein bisschen in die Länge wegen eines einstündigen Staus (bzw. in zähfließenden Verkehr). Aber durch die Pfingsttage hatten wir auch nichts anderes erwartet. Das erste, was ich nach der Ankunft im Hotel feststellen musste: öffentliche Fernsprecheinrichtungen scheinen durch das Mobiltelefon nahezu ausgerottet zu sein: In dem Ort gab es keine! Dann stellte man mir die Zimmerlage dar: zum Zeitpunkt meiner Ankunft  hatte ich die Wahl zwischen einem Einzel-, zwei Doppel-, und einem Dreimannzimmer. Da die Dame unseres erstmals mitfahrenden Jugendpaares (16 Jahre) aber schon verlauten lassen hatte, sie hätte schon ganz gerne eine eigene Dusche auf ihrem Zimmer und diese nur im Einzelzimmer vorhanden war, habe ich davon abgesehen, das letzte verbleibende Einzelzimmer zu beziehen. Blieben also noch drei Zimmer. Da ich unentschlossen war, wollte ich die Entscheidung den später ankommenden überlassen. Erwartungsgemäß bezog die “Ich-hätte-schon-gerne-eine-eigene-Dusche”-Jugenddame das Einzelzimmer und es blieben noch drei Herren übrig. Nach kurzer Konferenz entschieden wir uns in Erwartung guter Stimmung für das Dreierzimmer. Der Haken: das Zimmer hatte ein Einzel- und ein Doppelbett. Das Los hat entschieden, dass es nicht mein erster Urlaub im Einzelzimmer, sondern mein erster Urlaub im Doppelbett mit einem anderen Tänzer werden sollte. Was solls, Hauptsache Premiere

Alle Tanzdetails gibts in meinem “offiziellen” Bericht, hier nur ein paar persönliche Notizen. Weiterlesen