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Smart Home – Systemwahl

In mir steckt ja auch ein kleiner Nerd, darum war ich schon immer an Smart Home Lösungen interessiert. In unserer Drei-Zimmer Wohnung in Hamburg machte Smart Home allerdings wenig Sinn. Wir hatten zwar schonmal eine Alexa, aber mehr als Musik und (immerhin) drei Lampen konnten wir damit nicht steuern.

Alexa haben wir schnell wieder verbannt. Warum? Alexa speichert standardmäßig alles in der Cloud, nachdem sie “Alexa” verstanden hat. Die Aufzeichnungen kann man sich später nochmal anhören um z.B. zu erkennen, wer das Licht ausgeschaltet hat oder warum Alexa die Musik plötzlich angemacht hat. Soweit, so bekannt. Aber ich konnte so auch mehrere größere Teile von Gesprächen mithören, weil Alexa mehrfach glaubte, ihren Namen gehört zu haben und dann einfach mal eine Weile in den Raum gehorcht hat. Das war der Moment in dem klar war: ein Haushalt mit mehr als einer Person und Kindern: da ist Alexa ein No-Go.

Jetzt haben ein Haus Alexa (genauso wie Google Home und Siri) bleiben weiterhin verbannt. Aber Smart Home gibt es trotzdem. Und zwar von Bosch. Warum Bosch?

Ich habe natürlich lange gesucht und abseits von google, Amazon und Apple die meiner Meinung nach besten (weil datenschutzfreundlichsten, flexibelsten und umfangreichsten) Lösungen sind immer mit Bastelei verbunden. Da wären z.B. HomematicCCU oder Homee oder was komplett selbst eingerichtetes mit einem Raspberry. Richtig cool, aber ich wollte den Zeitaufwand möglichst klein halten.

Die besten (vor allem weil sehr umfangreichen) Lösungen die “einfach” laufen, sind meiner Meinung nach diese beiden:

  1. Aquara, weil deren Lösungen unschlagbar günstig sind und
  2. HomematicIP, weil es von denen alle denkbaren Module gibt.

Beide benötigen jedoch eine ständige Internetverbindung um vollständig zu funktionieren. Und sollten die Server der Hersteller nicht mehr laufen, hätte ich auf einmal eine Menge Elektroschrott hier rumliegen.

Und so bin ich bei Bosch Smart Home gelandet. Nicht besonders umfangreich, günstig oder flexibel, dafür aber optional auch ohne Internetverbindung lokal vollständig nutzbar. Das ist natürlich extrem Datensparsam und zukunftssicher. Sollte sich Bosch also mal vollständig aus dem Smart Home Bereich zurückziehen, bleibt alles nutzbar.

Das System ist nicht so flexibel wie es sicherlich andere wären, aber das nehme ich für die leichte Bedienung und die Datensicherheit gerne in Kauf.

Was hier jetzt schon alles “smart” funktioniert, erzähl ich mal bei einer anderen Gelegenheit

3 Kommentare

  1. Aus meiner Sicht dass derzeit Zukunftsfähigste System ist HomematicIP, es ist bereits sehr lange am Markt und es gibt zur Not sogar Elektronikbausätze am Markt.

    Homematic benötigt nur den Clouddienst wenn du nur mit den Accesspoints arbeitest, wenn du eine CCU3 verwendest kannst du dich davon unabhängig machen.

    Ich habe jetzt ein kleines Homematic IP Setup zur Steuerung der Fußbodenheizung aufsetzt (accesspoint, Wandthermostat und Fußbodenheizungssteuerung), Setup alles mega simpel per App.

    1. Sehe ich grundsätzlich auch so. Man muss halt zwischen Homematic und HomematicIP unterscheiden.

      Homematic ist das System, das auf die CCU3 als Basis setzt und das ist glaube ich ziemlich perfekt: extrem viel kompatible Hardware, sehr fein einzustellen, offline nutzbar und auch mit anderen Herstellern kompatibel. Aber es ist kein Out-Of-The-Box Plug’n’Play System, ist z.B. “nur” über den Browser zu bedienen und bringt keine App fürs Handy mit. Kann man auch als Vorteil sehen, zumal es auch gute Apps von Drittanbietern gibt, ich habe aber für mich entschieden, dass es ein Nachteil ist.
      HomematicIP hätte diese Nachteile nicht, und läuft auch ohne Internet weitgehend. Bei einem dauerhaften Wegfall der Server könnte man entweder auf eine CCU3 als Zentrale wechseln (hat also keinen Elektroschrott rumliegen) oder kann sein SmartHome nicht mehr vollständig steuern.

      Wie auch immer: ich halte Homematic (mit der CCU3) oder auch HomematicIP für die besten Systeme, aber meine ganz persönlichen Anforderungen sah ich von Bosch einfach ein bisschen besser getroffen, weil es bei Homematic die gute Kombination aus vollständiger Offlinenutzung und einfach(st)er Bedienung nicht gibt, bei Bosch aber schon. Außerdem waren alle Module die ich initial haben wollte bei Bosch ein gutes Stück günstiger

      1. Da ich auf der Suche nach einer Steuerung für Fußbodenheizung war, war die Auswahl sehr begrenzt, ich hatte mir vor einiger Zeit das System von Innogy angeschaut, war preislich sehr interessant aber seit der Übernahme durch EON hängen die Smarthome Produkte ziemlich in der Luft.

        Zu homematic wollte ich nur die von dir angesprochenen Cons hinsichtlich Usability und Abhängigkeit etwas entkräften ob es dann die Anforderungen trifft ist eine andere Sache.

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