StFeder.de

Sicherheitsfragen

eMail-Accounts vs. Online-Banking

Vor geschätzten zweieinhalb Jahren, als ich das erste mal über Online-Banking nachgedacht habe, war ich für die Sicherheitsrisiken noch nicht sonderlich sensibilisiert. Ich war sogar noch so darauf versessen mir möglichst wenig merken zu müssen, dass mein gmx-eMail-Account und mein Online-Banking-Konto das gleiche, in jedem Duden zu findende, fünf stellige Kennwort besaßen. Irgendwann dämmerte es nicht nur mir, dass einfache Kennwörter Risiken bergen, auch viele online präsenten Unternehmen schien die Qualität des Kennwortes wichtiger zu werden. Irgendwann bekam ich von gmx den Hinweis, Kennwörter müssten ab jetzt eine Mindestlänge von 6 Stellen haben und man führte kurz einige Kriterien auf, die man bei der Kennwortwahl beachten sollte.

Alle anderen mir bekannten eMail Anbieter rückten nach. Mittlerweile kann man oftmals nicht mal mehr in seinem einmal im Jahr besuchten Forum ein einfach Kennwort wählen, ohne x-Warnhinweise zu bekommen. Ein Schritt in die richtige Richtung? Ich bin offensichtlich nicht der einzige, der nicht ganz sicher ist, denn während die Minmallänge für Passwörter bei gmx, eBay, PayPal & co. lange auf 6 Stellen angehoben ist und oftmals ein Indikator schon während der Eingabe Aufschluss über die Güte des gewählten Kennwortes gibt, ist die Maximallänge des Passwortes für meinen Bankzugang noch immer auf 5 Stellen beschränkt!! Die Hinweise beschränken sich darauf, bitte Einfachkennwörter 12345 oder 11111 zu vermeiden.

Aber was solls? Mein Geld mag gefärdet sein, aber dafür sind meine persönlichen eMails sicher vor Passwortknackern…

Aral vs. Total

Heute, auf dem Weg von der Uni nach Hause mit meinem Auto komme ich an einer Tankstelle vorbei. Total. Gegenüberliegende Seite. Normal und Super (die ja seit etwas mehr als einer Woche preislich gleich sind) kosteten “nur” 1,30 EUR (gerundet). Na, nur noch 10 bis 20 Liter im Tank, da könnte ich ja mal tanken gehen, wird bestimmt eher teurer denn billiger. Einen halben Kilometer weiter liegt eine Aral auf meiner Fahrbahnseite. Die ist leichter zu erreichen. Allerdings: Komfort hat seinen Preis, hier genau 5 Cent. 1,35 EUR wollen die für den Liter haben.

OK, der Motor ist warm, für 5 Cent lohnt es sich den halben Kilometer zurück zu fahren. Ich komme an, prüfe vor dem tanken noch mal ängstlich den Preis an der Säule und tanke. Ich frage mich, ob Total hinter Aral herhängt oder umgekehrt, ob also Aral senken oder Total erhöhen wird. Eines von beiden muss eintreten, denn normalerweise ist der Benzinpreisäußerst homogen.

Also frage ich den Tankwart, ob der Preis zuletzt gesenkt, oder erhöht wurde, im Moment sei der Benzin ja fast geschenkt und Aral immerhin 5 Cent teurer. Er zeigt nur auf die Anzeigetafel und ich sehe gerade noch, wie aus der 1 eine 2 wird: gerade wurden die Preise auch hier um drei Cent erhöht. Da hatte ich mehr Glück als die Frau hinter mir: sie ist auch noch günstig an den Tankplatz gefahren, beim abheben des Hahns ist der Preis jedoch umgesprungen. Sie hats einen Moment zu spät gemerkt und dann aus Versehen schon gut zwei teure Liter getankt. Ob sie darauf spekuliert, dass es in absehbarer Zeit wieder günstiger wird??

Ich habe ungefähr 2,- EUR gespart mit dem einen Kilometer Umweg. Das macht glücklich

Globalisierung

Selbst ich erinnere mich noch an die Zeit, zu der man kostenlos in der "Annonce" inseriert hat, um einen möglichst großen Personenkreis zu erreichen. Lange ists noch nicht her, da war es nicht unüblich schwarze Bretter zu nutzen, um Dinge zu verkaufen. Flyer unseres Wohnmobils würden jetzt vielleicht an diversen Campingplätzen hängen, die um Umkreis liegen oder auf der Reiseroute einer der Wohnmobiltrips.

Die Zeiten sind passé. Heute schreibt man ins Internet und erreicht die ganze Welt. Naja, zumindest die ganze deutsche Welt, wenn man mobile.de nutzt. Dachte ich. Heute Nacht um 23 Uhr, bei eBay ist unsere Anzeige übrigens bis jetzt noch immer nicht aufgetaucht, obwohl wir dafür bezahlt haben, klingelt das Telefon. Erst  versteh ich kein Wort, aber dann merke ich: ist englisch. Und noch nicht mal verwählt. Der erste Interessent kommt aus England und spricht kein deutsch. Den Fragen nach zu urteilen hat er die Anzeige maximal gesehen, gelesen hat er sie nicht, zumindest nicht verstanden.

Nach fünf Minuten steht fest: ich schicke ihm noch weitere Fotos, er kommt in zwei oder drei Tagen vorbei und in der Woche danach kommt er das Wohnmobil abholen. Bis dahin soll ich noch ein paar weitere Fotos gemacht haben und geschickt haben. "Sam" heißt er übrigens.

Das fängt ja schon mal nicht schlecht an. Der erste Interessent, der sich drei Stunden später per eMail meldet, kommt übrigens auch aus England. Die eMail hat er per google-Translator übersetzen lassen. Aber zum Glück kann ich englisch…

 

Nachtrag: Heute morgen hat auch der erste Eifler angerufen. Scheint nur die beiden Extreme zu geben: die, die man auch mit Mund-zu-Mund-Propaganda hätte erreichen können und die, die man nie gedacht hätte zu erreichen, weil Sie unsere Sprache (und die der Anzeige) nicht verstehen.

Campen ohne Zelt? Kein Problem!

Wer Interesse hat zu campen, Zelten aber dann doch zu viel Entbehrung bedeutet, der sollte über die Anschaffung eines Wohnmobils nachdenken. Und lasst Euch gesagt sein: nehmt kein kleines! Dann könnt Ihr auch Zelten! Nehmt das hier! Und wenn Ihr Euch schnell meldet, helfe ich Euch, den Preis noch ein wenig zu drücken

Es ist übrigens absolut unmöglich, bei mobile.de ein Angebot zu erstellen, in dem der Produkttext einigermaßen formatiert ist. Den Zeilenumbruch kann man nicht kontrollieren (alle Absatzmarken werden gelöscht), mehrere Leerzeichen werden durch ein einzelnes ersetzt und eine Zeichenformatierung (fett, kursiv etc) ist auch nicht möglich. Ich muss allerdings gestehen, dass ich keine html-Tags oder ähnliches getestet habe. Aber wenn schon keine Zeilenschaltung funktioniert… Da lob ich mir doch eBay. Viel flexibler. Apropos eBay: angeblich werden Inserate von mobile.de automatisch auch bei eBay-Motors eingestellt, wenn man extra zahlt. Bis jetzt ist davon noch nichts zu sehen. Mal gespannt ob das noch kommt. Und wenn ja: wie es dann aussehen wird…

Behördenmuffel?

So stehts auf der Seite des Studentenwerks Aachen – BAföG-Amt:

Behördenmuffel
Oder: Die beim BAföG-Amt sind von gestern! Dies ist leider noch eine weit verbreitete Meinung. Die Zeiten haben sich gewandelt.
Wir verstehen uns als moderner Dienstleister für sämtliche Probleme der Studienfinanzierung. Mit der nötigen Fachkompetenz können wir auch bei den kniffligsten Sachverhalten Lösungswege aufzeichnen.

(blaue Hervorhebung von mir)

Ich war da. Hier mein Bericht:
Im Internet den zuständigen Sachbearbeiter rausgesucht, was auf der übersichtlichen Seite zügig von statten geht. Hingefahren, zwei Minuten etwas Ziel- und Orientierungslos durch Gebäude geirrt, Türe gefunden, anklopfen öffnen, Kopf rein, keiner reagiert, aber alle vier Personen scheinen miteinander zu kommunizieren, also wahrscheinlich alle in Beratungen, also draußen warten. Nicht mal zwei Minuten später verlassen zwei Personen den Raum, ich gehe rein und finde meinen Sachbearbeiter und kann ihm kurz meine Situation schildern. Er bestätigt, dass keine Gründe vorzuliegen scheinen, die meinen Anspruch auf BAföG vereiteln könnten.

Knackpunkt: es müssen Angaben zum verdienst der Eltern gemacht werden. Zu meinem Vater habe ich seit ungefähr fünf Jahren keinen Kontakt mehr. Ich möchte nach Möglichkeit jetzt nicht wegen Geldangelegenheiten wieder in sein Leben treten, da gäbe es mit Sicherheit bessere Gelegenheiten. Hier die ungefähre Wiedergabe meines Gespräches mit dem Sachbearbeiter (SB) ab dem Punkt, in dem mein Vater zur Sprache kam:

Ich: Da gibt es ein Problem: ich habe keine Kontakt zu meinem Vater.
SB: Dann müssen Sie ihn herstellen.
Ich: Gibts keinen andere Möglichkeit?
SB: Nein, wir benötigen die Angaben zu seinem Einkommen.
Ich: Auch wenn er nicht mehr Unterhaltspflichtig wäre?
SB: Ja auch dann.
Ich: Da führt kein Weg dran vorbei?
SB: Nein. Sie müssen immer, auch wenn Sie andere Sozialleistungen beantragen, über das Einkommen Ihres Vaters angaben machen.
Ich: Ich muss also Kontakt zu meinem Vater aufnehmen?
SB: Ja
Ich: Ja, dann werde ich das mal in Angriff nehmen.
SB: Ja, dass müssten Sie tun.

Die Frage, ob ich mich jetzt an Arabella Kiesbauer wenden muss, um mit Hilfe von ProSieben meinen Vater zu finden, konnte ich mir gerade noch verkneifen. Aber da sieht man wieder mal, wie man sich auf Freunde verlassen kann: ein Freund hatte mir mal erzählt, dass sei gar kein Problem, man müsste die Eltern nicht kontaktieren, wäre bei Ihm genau so gewesen. Jetzt weiß ich es besser. Und Ihr wisst jetzt auch Bescheid, falls Ihr mal in einer solchen Situation seid. Während ich mir überlegte, wie das wohl wird, wenn ich meinen Vater besuche und sage “Hallo, ich weiß, Du kannst Dich kaum an mich erinnern, aber ich komme auch nur, weil ich wissen müsste, wie Deine Vermögensverhältnisse im Detail aussehen” fiel mir ein, dass im Internet stand, man solle Zimmer xy aufsuchen, wenn die Eltern getrennt leben. Also hin da. Erst mal das falsche erwischt, aber beim zweiten Versuch das richtige. Ein Auszug aus meinem Gespräch:

Ich: Meine Eltern leben getrennt und ich möchte gerne BAföG beantragen, habe aber keinen Kontakt zu meinem Vater. Muss ich den Kontakt da jetzt herstellen?
SB: Natürlich zwingt Sie keiner dazu. Wenn Sie keinen Kontakt zu einem Ihrer Elternteile haben, dann können wir […]

Aus der Traum von Arabella Kiesbauer… Ob dieser Person eigentlich bewusst ist, was Sie mit dieser Art der Falschberatung anrichten kann? Wenn ich mir vorstelle ich hätte das andere Zimmer nicht gefunden… Ich werde den Falschberater auf jeden Fall noch mal anrufen. Mal sehen, wie er sich rausredet.