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Evaluationsergebnisse der Schülergruppe

Ich war lange unsicher, ob ich eine Evaluation in den Klassen machen soll und habe mich zunächst dagegen entschieden. Erst am Abend vor der letzten Stunde änderte ich meine Entscheidung. Immerhin bietet sich hier die seltene Gelegenheit Tanzschüler zu befragen, die in einem höheren Maße fremdbestimmt am Tanzunterricht teilnehmen, als in Tanzschulen/-vereinen üblich.

Die in der Nacht zusammengestellten Fragebögen sehen wie folgt aus:

FragebogenDie Zahl der Teilnehmer lag bei ungefähr 30 Personen. Die Schüler haben die Bögen von mir am Ende der letzten Stunde erhalten und unbeobachtet von mir oder einer Lehrperson in der Umkleidekabine ausgefüllt. Die Rückgabe erfolgte ebenfalls für die meisten Schüler ohne dass ich es sehen konnte im Ausgangsbereich der Turnhalle. 22 Fragebögen kamen zurück.

Zwar ist die Gut/Schlecht-Dichotomie nicht für alle Items ideal, aber zur besseren Übersicht habe ich in der grafischen/tabellarischen Auswertung die höheren (“besseren”) Werte grün, die niedrigeren (“schlechteren”) rot markiert (auf der Skala von 1 bis 4). Eine Ausnahme stellt das “mehr Tänze”-Item dar. Dort ist die Markierung umgekehrt, weil hier eine größere Zustimmung zur Aussage auf eine schlechte Planung durch mich hindeutet.

Die letzten beiden Spalten ergeben sich aus den Freitextfelder. Innerhalb dieser Felder wurde sehr häufig der Partnerwechsel thematisiert, daher habe ich hierfür eine Spalte eingefügt. Dort sind positive Nennungen zum Partnerwechsel mit einem grünen Haken, negative mit einem Kreuz und neutrale mit einem einem Strich markiert. Das Lernen in Reihen schien mir bei der ersten Durchsicht ebenfalls häufig Thema zu sein, wurde aber doch nur von vier Teilnehmern thematisiert

Hier das Ergebnis:

Evaluationsergebnis

edit 11.02.2014: Mir sind gerade fünf Feedbackbögen in die Hände gefallen, die ich in der Auswertung nicht berücksichtigt habe. Außerdem habe ich einen Fehler in der abgebildeten Tabelle gemacht. Zur Berechnung der statistischen Werte habe ich nur 17 der ursprünglich 22 Werte berücksichtigt. Unter Berücksichtigung aller Werte, also auch der in der obigen Tabelle noch fehlenden Werte, ändern sich die Mittelwerte um maximal 0,1 die Modalwerte bleiben gleich. Einzige Ausnahme ist das Item “mehr Tänze”. Hier ändert sich der Modalwert auf 2 und und der Durchschnitt auf 2,5. Wenn ich die Zeit finde, werde ich diesen Artikel entsprechend aktualisieren…

Das es der Mehrzahl der Schüler Spaß gemacht hat, konnte man während der Stunden erleben, jedoch hätte ich nicht erwartet, dass es keinen einzigen Ausreißer gibt und dass alle die maximale Ausprägung wählen würden. Alleine dieses Item zeigt: die Aktion war ein Erfolg

Ähnlich positiv ist auch die Reaktion auf die Aussage mit mehr Stunden zu werten. Die meisten hätten sich durchaus vorstellen können, die Unterrichtsreihe etwas weiter auszudehnen, was ich als positives Feedback werte. Scheinbar konnte ich zumindest soviel Begeisterung wecken oder aufrechterhalten, dass nicht alle froh waren, dass es zu Ende ist In Hinblick auf die Planung der Reihendauer, auf die ich keinen Einfluss hatte, ist das natürlich eher ein schlechter Indikator, denn aus Sicht der Schülermehrheit war die Unterrichtsreihe eher zu kurz.

Thema Musik… Was soll ich hierzu sagen? Ich hätte es mir ein bisschen besser gewünscht, denn für die Musikauswahl ging in der Vorbereitung die meiste Zeit drauf, aber andererseits: nur einer fands richtig schlecht. Was will man mehr?

Das Item mit dem Tanzlehrer hat mir als einziges ein bisschen Angst gemacht. Für mich war das eine vollkommen neue Umgebung und Situation. Umso erleichterter und glücklicher bin ich, dass es hier keine Ausreißer gibt und die Mehrzahl sehr zufrieden war und die übrigen 18% zumindest auch eher positiv gestimmt waren. Puh!

Bei allen vergangenen Umfragen am kontroversten sind die Items, die sich mit dem Pensum beschäftigen. So auch hier. Ich habe es in der Auswertung mal als schlecht bewertet, wenn jemand mehr Tänze gewollt hat, denn die Inhalte zu Planen war meine Aufgabe. Man kann es sich natürlich auch leicht schön reden, indem man sagt: die waren so zufrieden, dass sie gerne mehr gemacht hätten. Wie schon in den letzten Umfragen ist das hier wieder ein bisschen unklar (soviel zu “aus Fehlern lernt man”…). Der Mittelwert liegt hier bei 2,7, also nahe am theoretischen Mittelwert von 2,5. Geht man davon aus, dass alle das Item gleich interpretiert haben, ist das ein sehr gutes Ergebnis! Ich habe scheinbar genau den Mittelweg zwischen zuviel und zuwenig beschritten und so den bestmöglichen Kompromiss erreicht

Wie das letzte Item zu bewerten ist, weiß ich ehrlich gesagt nicht, aber ich freue mich über die eindeutige Empfehlung für die nachfolgenden 9er Klassen

Die folgenden zwei Spalten schematisieren die zwei häufigsten Nennungen innerhalb der Freitextfelder. Sehr häufig (bei 73% der Bögen) wurde der Partnerwechsel thematisiert. In keiner der Klassen habe ich in einer so hohen Frequenz Partnerwechsel durchgeführt. Ich hatte den Eindruck, die Mehrheit wünsche das. Gefährlich bei diesen Eindrücken ist, und dessen war ich mir bewusst, dass immer die Gefahr besteht, dass ich eine laute Minderheit als Mehrheit annehme. Das Evaluationsergebniss legt jedoch nahe, dass sowohl der Partnerwechsel an sich, als auch die hohe Frequenz durchaus in Ordnung waren. Interessant ist, dass dies tatsächlich ein sehr wichtiges Thema für die Teilnehmer zu sein scheint.

Das Üben von Schrittfolgen in der Reihe ohne Partner (eine Methode, von der ich schon immer ein sehr großer Fan war) ist von immerhin vier Personen positiv erwähnt worden.

Am interessantesten seien die Freitextfelder, hört man häufig von Menschen, die Fragebögen auswerten. Abgesehen davon, dass das oft auch für schlechte Fragebögen spricht, ist es natürlich wirklich interessant zu sehen, was thematisiert wird, ohne das es dazu einen Trigger innerhalb des Fragebogens gibt. Hier, ohne weiteren Kommentar meinerseits, die Inhalte der Freitextfelder:

Freitextfelder

Tanzen mal anders

Ein paar glückliche Zufälle haben dazu geführt, dass ich einen jeweils vierwöchigen Tanzkurs mit drei 9er Klassen durchführen konnte. Der Kurs fand im Rahmen des regulären Sportunterrichts statt und dauerte knapp 90 Minuten pro Einheit.

Ich kann nicht behaupten, dass mir aus allen Klassen spontan Begeisterung entgegensprang, als ich jeweils das erste mal vor den Teilnehmern stand. Einige Schüler gaben mir anfangs deutlich zu verstehen, dass sie keine Lust auf Paartanzen haben.

Aha. Und? Interessiert mich nicht.

bekam ich von einem Schüler zu hören, als ich ihn ziemlich zu Anfang korrigierte.

Spannend war miterleben zu dürfen, wie schnell die Stimmung kippte – ins Positive! Zu behaupten, am Ende der vier Einheiten seien alle Teilnehmer tanzbegeistert gewesen, wäre wohl übertrieben. Aber zumindest die offene, aggressive Ablehnung verschwand schon innerhalb der jeweils ersten halben Stunde vollständig. Vom Eindruck her würde ich sagen, dass sich zwar nicht alle auf die Paartanzstunden gefreut haben, aber immerhin die meisten während der Stunden Spaß gehabt haben.

Für mich war das das erste mal, dass ich im Rahmen des regulären Schulsports Tanzunterricht geben durfte. Meine Highlights:

  • Die meiste Zeit im Rahmen der Vorbereitung beanspruchte die Auswahl der Musik. Während der Kurse gab es vereinzelt Musikwünsche, die ich nicht alle erfüllen konnte. Zwischen den drei Klassen gab es nur einen offenkundigen gemeinsamen Nenner in Bezug auf die Musik: Helene Fischer. Ich habe den Eindruck, die Schüler kennen deren komplette Diskografie. Sowohl die erfolgreichen Singles (“Von hier bis unendlich”), die aktuelle Single (“Atemlos durch die Nacht”) sowie die soweit ich weiß weniger bekannten Lieder (“Das Karussell in meinem Bauch”) waren den Schülern bestens bekannt. Ich kannte sie bis dahin nicht.
  • Es gab am Anfang eine Gruppe Jungs, die nicht am Tanzunterricht teilnehmen wollte. Angesichts der wenig attraktiven Alternative (Gymnastiktanz) waren sie dann aber doch dabei. Und das mit gutem Erfolg! Größtenteils gehörten die Skeptiker am Ende zu den souveränen Tänzern.
  • Die Akustik in der Sporthalle war unterirdisch. Bei ca. 30 Schülern war es nahezu unmöglich in normaler Lautstärke zu sprechen. Das lag allerdings nur zum Teil an den Teilnehmern: Selbst wenn nur zwei bis vier Menschen in der Halle zurückhaltend miteinander reden sorgt das schon für einen derart hohen Grundpegel, dass normales Sprechen keine Chance mehr hat. Zum Glück habe ich eine robuste Stimme…
    BTW: wer plant eigentlich Schulsporthallen?!
  • Ich habe mich am Ende mit einigen Lehrern über mögliche Bewertungen unterhalten. Im Rahmen eines Turnierwettkampfes wäre eine Bewertung der Gruppen problemlos möglich gewesen, denn dort wird das gesamte Teilnehmerfeld vergleichend bewertet. Der innerhalb der Gruppe am besten tanzende landet vorne, der zweitbeste auf dem zweiten Platz usw.
    Schulnoten sollen zwar auch einen Vergleich ermöglichen, jedoch nicht nur innerhalb einer einzelnen Klasse, sondern über die gesamte Population hinweg (zumindest aber innerhalb eines Jahrgangs und Bundeslands). Maßstab ist hier nicht die Gruppe, sondern vorher festgelegte Kriterien, die auch die Motivation/Leistungsbereitschaft der Schüler umfassen.
    Vor diesem Hintergrund war die Bewertung der Leistungen extrem schwer. Es gab keine “Totalausfälle”. (Fast) Alle Teilnehmer waren sehr engagiert und auch die Ergebnisse waren durchweg in Ordnung. In Summe war die Leistung in allen Klassen recht homogen auf hohem Niveau.
    Wie die Lehrer das gelöst haben, ist mir nicht bekannt. Im Zweifelsfall wird wohl (fast) jeder Schüler eine eins bekommen haben…

Zum Abschluss der Unterrichtsreihe habe ich in einer Klasse Evaluationsbögen ausgegeben. Die Auswertung werde ich in Kürze vorstellen…

Kostenlos & umsonst

Bei unserem Tanzsportturnier bieten wir den Teilnehmern einen Bilder- und Videoservice an, der jedes Jahr gut angenommen wird. Bilder drucken wir vor Ort für 2,- € und die Videos gab es in der Vergangenheit immer per DVD für eine beliebige Spende. Jeder konnte also selber entscheiden, wieviel ihm seine DVD wert ist. Gespendet werden konnte auch nach Erhalt der DVD. Dabei lagen die Einzelspenden zwischen 4,- € und 45,- €.

In diesem Jahr habe ich das mit den Videos etwas anders gehandhabt. Weil ich im Vorfeld schon wusste, dass ich die Videos nicht zeitnah sichten und bearbeiten (wobei “bearbeiten” i.d.R. nur “schneiden” bedeutet) kann, habe ich allen Interessenten eine eMail geschrieben, dass es die Videos in diesem Jahr später als gewöhnlich und NICHT auf DVD geben wird, sondern nur online, dafür aber kostenlos.

Es gab in diesem Jahr 14 Interessenten für die Videos, soviele wie in keinem der vorhergegangenen Jahre. Das Hochladen der Videos auf Skydrive hat 5 Tage gedauert (mit Unterbrechungen, weil ich meinen Laptop auch unterwegs brauche). Leider habe ich erst am Ende gemerkt, dass man einen Microsoft Account benötigt um dort Dateien ab einer gewissen Größe runterzuladen. Viel schlimmer: man konnte auch nicht alle Dateien online abspielen, weil Skydrive eines der beiden von mir verwendeten Formate nicht unterstützt. Und auch um die unterstützten Dateien abspielen zu können, muss Silverlight installiert sein.

Also habe ich die Dateien zusätzlich bei Youtube hochgeladen. Diesmal dauerte es 3 Tage.

Neben den Videobestellern gab es zwei Turnierteilnehmer, die neben der Videos auch Fotos bestellt hatte, jedoch nicht ausgedruckt, sondern als digitale Kopie. Sie wollten dafür zwar zahlen, aber ich habe sie gebeten, sich bei der Videobestellung daran zu erinnern, dass sie auch Fotos erhalten haben (zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, ich würde vielleicht doch noch ein Spendenkonto angeben).

Ich habe mich schließlich entschieden, auf die Angabe von Kontodaten zu verzichten und stattdessen um Gästebucheinträge zu bitten. In der eMail an die Videobesteller habe ich das wie folgt formuliert:

[…] Ich hoffe, es haben jetzt alle die Möglichkeit, auf die eine oder andere Weise auf die Videos zuzugreifen. Wir würden uns sehr freuen, wenn Ihr uns einen Kommentar im Gästebuch hinterlassen würdet!

Offenbar habe ich das damit zu unverbindlich formuliert. Denn die ganze Aktion, die viel zeitintensiver war, als ich anfangs erwartete (schneiden und hochladen hatte ich mir wesentlich kürzer vorgestellt), war für mich und damit auch für die Veranstaltergemeinschaft vollkommen umsonst.

Es gibt auch einen Monat später keinen einzigen Gästebucheintrag. Ein Paar hat immerhin per eMail bestätigt, dass es die Videos runterladen konnte:

Danke, hab das Video runter laden konnen.

Ein Paar hat sich per eMail für die Videos bedankt und ein Paar hat sich wegen Problemen bei mir gemeldet, die ich mit Hilfe von Screenshots zu lösen versucht habe. Ob es geklappt habt, weiß ich nicht.

Sehr ärgerlich für mich.

Ich hätte wahrscheinlich deutlicher formulieren müssen, dass der Gästebucheintrag quasi anstelle einer Spende vorgesehen ist.

So ärgere ich mich über die gefühlt total sinnlos investierte Zeit. Bleibt nur zu hoffen, dass der Service zumindest dafür sorgt, dass die Reputation des Turniers steigt.

 

2. Workshop

Vor kurzem habe ich hier schonmal eine Workshopevaluation vorgestellt. Und jetzt gab es wieder einen von uns geleiteten Workshop mit dem Thema “Wiener Walzer”. Während der letzte Workshop eine Ganztagesveranstaltung war, dauerte dieser nur 90 Minuten.

Zur Evaluation haben wir den gleichen Bogen genutzt wie beim letzten mal, jedoch ohne Abfrage des Geschlechts, da es beim letzten Mal nur geringe Korrelationen zwischen Geschlecht und Antwortverhalten gab. Die Beschreibung des Bogens und die Kritik daran steht bereits in der früheren Auswertung. Zur Erinnerung: bei manchen Items ist die Ausprägung “4” die “beste”, bei anderen die Ausprägung “1”. Zur besseren Orientierung sind die Ergebnisse eingefärbt, so dass erkennbar ist, welche die aus unserer Sicht erstrebenswerte Ausprägung ist.

Im aktuellen Workshop hatten wir ca. 20 Paare und wir haben 17 Fragebögen zurückerhalten (65 beim letzten Mal).

Vergleich der Workshopevaluationen

Insgesamt ist das Ergebnis des zweiten Workshops ähnlich positiv, wie das des ersten.

Auffallend ist der gestiegene Anteil der Teilnehmer, die gerne mehr gelernt hätten. Nur in diesem Punkt unterscheiden sich die Modalwerte der beiden Evaluationen. Wir haben in der Auswertung als Erstrebenswert erachtet, dass die Teilnehmer NICHT mehr lernen wollten, weil das ein Hinweis darauf wäre, dass die Konzeption des Workshops am ehesten die Erwartungen der Teilnehmer erfüllt hat. Jedoch ist natürlich unklar, ob hinter der Angabe, mehr lernen zu wollen nicht der positive Hinweis steckt, dass die Inhalte so interessant waren, dass gerne mehr dazu gehört worden wäre, ohne damit jedoch zu implizieren, dass “zu wenig” gelernt wurde. Insbesondere in Hinblick darauf, dass es der Mehrheit weder zu langsam noch zu schnell ging, könnte hinter dieser Angabe der Wunsch zu stecken, die Workshopzeit entweder zu verlängern (das wurde von 2 Teilnehmern im Freitext geäußert) oder einen weiteren Workshop anzubieten.

Ich sollte wohl beim nächsten Mal, auch wenn dann die Vergleichbarkeit leidet, dieses Item überarbeiten. Mal schauen, ob dann auch hier alles im grünen Bereich landen wird

Speisekarten

Die Preise leicht erhöht und das Angebot erweitert. Inhaltlich kann man gegen das aktualisierte Angebot und die sehr moderate Anpassung der Preise nichts sagen.

Doch spontan fragte ich mich beim Anblick der Karte, warum die Betreiber nicht jemanden gefragt haben, der sich mit Word mit dem Wordpad auskennt. Und am besten jemanden der darüber hinaus auch noch die Regeln der Ortographie und Interpunktion beherrscht.

Speisekarte

Aber dann fiel uns ein Vermerk auf der Seite der Karte auf. Wenn man der Auffassung folgt, dass die Werbung gute Werbung ist, die einen ins Gespräch bringt, dann hat “Küpper Werbung+Grafik” alles richtig gemacht. Auch ich muss zugeben: ich kannte die Agentur vorher nicht. Allerdings kann ich jetzt auch sicher sagen: sollte mir die Agentur jemals begegnen, dann werde ich mit Sicherheit einen Bogen darum machen…

Speisekarte Ausschnitt

P.S.: Vielleicht hat “Küpper Werbung+Grafik” nur den Rahmen der Karte entworfen und der Betreiber die Inhalte selber eingebaut. Das Druckbild würde sehr dafür sprechen. Selbst dann stellt sich allerdings die Frage, ob es für eine Werbeagentur spricht, an einer solchen Stelle Werbung zu machen.

Kneipenwahl

Rauchverbot.

Welche Auswirkungen das für mich als Nichtraucher hat?

Es gibt einen Tag in der Woche, in der ich in einem Saal Tanzkurse gebe. Und wie es sich für einen Saal so gehört, ist der an eine Kneipe angeschlossen. Die Teilnehmer hatten schon öfter das Bedürfnis, nach dem Kurs noch zusammen zu sitzen. Der Saal ist jedoch unbestuhlt. Und die Kneipe… nun ja, die Kneipe war, wie Kneipen eben so waren: verraucht. Darum waren die Teilnehmer nur einmal dort zu Gast, danach ließ sich keiner mehr überzeugen überreden dort nochmal hinzugehen.

Dem Rauchverbot sei dank: jetzt können die Teilnehmer im Anschluss an den Tanzkurs endlich zusammen sitzen! Und sie haben es auch genutzt.

Auch vor kurzem wieder. Da allerdings nur “fast”.

Denn der Geruch, über den sich manche beim Betreten des Saals schon gewundert hatten, offenbarte beim Betreten der Kneipe seinen Ursprung.

Was tun? Möglicherweise ist das Ordnungsamt auf unserer Seite. Aber wir würden gerne in dem Saal weitertanzen, daher kommt ein Anschwärzen nicht in Frage. Da es sich bei den Besuchern um Stammkunden handelt, die auch (fast) alle schon an einem Tanzkurs teilgenommen haben, würde ich das Thema nur sehr ungerne ansprechen.

Welche Gründe die Kursteilnehmer daran gehindert haben, das Thema anzusprechen, weiß ich nicht. Auf jeden Fall sind sie alle umgehend nach Hause gefahren.

Imbisswahl

Neulich war ich beim türkischen Schnellrestaurant meines Vertrauens.

Während ich auf meine Bestellung wartete nahm ich zunächst nur nebenbei wahr, was der Inhaber mit einem Gast vor Fernseher stehend besprach.

Ich nahm folgende Gesprächsfetzen wahr:

aufnehmen

Geht nur bis Ende Juli

Die Festplatte war voll

Mein Interesse wurde erst geweckt, als ich sah, dass auf dem Fernseher fast nichts zu sehen war. Warum stehen die beiden so nah vor einem Fernseher auf dem scheinbar nichts zu sehen ist, blicken aber beide drauf?

Dann Splitscreen. Danach wieder ein hauptsächliches graues Bild.

Ja, jetzt steh ich da, aber letztes Mal stand ich da.

Und wurde mir klar: das war ein Überwachungssystem. Beim späteren Splitscreen waren für mich drei Kameras zu erkennen. Eine auf dem Parkplatz, eine vorm Gebäude und eine im Geschäftsraum. Mir sind bis jetzt weder die Kameras aufgefallen, noch habe ich jemals Hinweisschilder dafür gesehen. Ich konnte mir auf die Schnelle kein optimales Bild verschaffen, glaube aber, das die Kameras zumindest nur Privatgelände erfassen.

Trotzdem war (und bin) ich überrascht, dass der Schnellimbiss meines Vertrauens meine Aufnahmen ca. 2 Monate lang speichert.

PS: Anlass der Sichtung des Videomaterials war übrigens, dass das Fahrzeug eines dort parkenden Halters mutwillig zerkratzt worden. Der hat allerdings außerhalb des Überwachungsbereichs geparkt, was den Aufklärungserfolg der Imbisspolizei leider vereitelt hat.

Tanzen an Erft und Rur

Seit 2007 sind wir mit der Tanzsportabteilung des TuS Schmidt an der Ausrichtung des Tanzsportturniers “Tanzen an Erft und Rur” beteiligt. Und seit dem ersten Jahr haben wir in der Gesamtplanung und Organisation eine tragende Rolle gespielt. Bis auf Teile der Turnierleitung, der Turniervorbereitung im Sinne der Tanzsportordnung, den Bonverkauf und Teile der Kuchentheke stemmen wir das Turnier. Das heißt Auf- und Abbau, Musik, Fotos, Videos, Webseite, Deko, Gastgeschenke, Grill, Einkauf, Pressearbeit und weitere Kleinigkeiten fallen in unseren Bereich.

Mittlerweile sind wir so eingespielt, dass jeder seine Aufgaben kennt und ohne weitere Absprachen erfüllt.

In meinen Bereich fallen die Öffentlichkeitsarbeit (Flyer entwerfen, Zeitungsartikel schreiben und verschicken, Radiowerbung, Webseite pflegen), Musik, Bilder (v.a. bereitstellen der Infrastruktur zum Ausdrucken und Verkauf), Drucksachen (Hinweisschilder, Eintrittskarten, Infozettel mit Turnierregeln) und Turniervideos. Klingt nach viel und ist auch nicht wenig Aber mit den Jahren entwickelt sich eine Routine, so dass zumindest alles rund läuft.

Aber das einzige Interessante sind ja die Pannen. Und dieses Jahr gab es davon drei größere.

1. Panne

Die erste Panne passierte schon im Vorfeld des Turniers und ist mir besonders peinlich. Beim zusammenstellen der Zeitungsartikel habe ich den falschen Turniertag angegeben. Dreimal gab es im fertigen Artikel eine Zeitangabe und die mittlere war falsch. Zweimal war korrekt von “Samstag, den 21.09.2013” die Rede, einmal in der Mitte schrieb ich jedoch von “Sonntagmorgen”. Da meine Artikel nicht korrekturgelesen werden (manchmal wäre mir weniger Vertrauen echt lieber…), landete das dann so in der Zeitung. Einziger Trost hierbei: in der Dürener Region hat die Zeitung trotz korrekter Daten in Ihren Veranstaltungsplan unser Turnier in die Zeit von “19-18 Uhr” gelegt. Richtig wäre 12-20 Uhr gewesen.

2. Panne

Damit war zu rechnen. Traditionell funktioniert bei der Fototechnik etwas nicht. Ich kann mich am Turniertag selber kaum um die Technik kümmern, da ich als DJ meist beschäftigt bin, daher muss das System reibungslos laufen. Und in jedem Jahr stelle ich entweder am Tag vorher oder am Tag selber fest, dass es das nicht tut. Diesmal war das (zugegeben leicht vorhersehbare Problem) auf einem zweiten Monitor eine Diashow zu starten. Das neue XnViewMP hatte keine sinnvoll nutzbare Funkion dafür, wovon ich im Vorfeld, leicht naiv ohne zu testen, ausgegangen war. Also habe ich das alte XnView installiert. Da gab es die Funktion, jedoch hat die seit mehreren Jahren den Bug, dass der Mauszeiger alle zwei Sekunden für drei Sekunden verschwindet, wenn man eine Diashow auf einem zweiten Monitor laufen lässt. Konnte ich auf mittlerweile drei Rechnern mit unterschiedlichen Betriebssystemversionen verifizieren. Die Windowseigene Vorschau bietet auch eine Diashowfunkion, blendet aber den anderen Bildschirm ab.

Am Ende habe ich das JRiver Media Center benutzt. Ja, genau das Programm, dass ich auch in meinen Beiträgen für Tanzlehrer und Schulen empfohlen habe. Anfangs hatte ich zwar ein wenig Bedenken, aber im Nachhinein kann ich sagen: es war das erste Jahr, in dem es im Laufe des Turniertages keine Probleme mit dem Fotosystem gab, die mein Eingreifen erforderten.

Ok, einmal ganz am Anfang. Da gab es einen Totalausfall. Der Fotodrucker wollte nicht drucken. Aber das Problem konnte ich als Computerfachmann innerhalb von wenigen Sekunden lösen: indem ich den Drucker per USB Kabel mit dem PC verband…  :roll: Zähle ich mal nicht als echtes Problem

3. Panne

Die erste Panne war peinlich, die zweite hat Tradition und die dritte… da war ich einfach dumm.

Funkmikrofon. Seit fünf Jahren funktioniert es ohne jemals ein Problem zu machen. Gute Sprachqualität, gigantische Reichweite, Rückkopplungen nur, wenn man es drauf anlegt. Aber irgendwann ist immer das erste mal. Und das war dieses Mal.

Es gab einfach keinen sauberen Empfang. Das Ursache war schnell gefunden: es gab massive Störungen. Natürlich waren die ersten klugen Menschen mit dem Hinweis auf die Batterien schnell zur Stelle. Aber ich hatte das echte Problem schon erkannt: wenn das Mikrofon ausgeschaltet war, signalisierte die Basisstation relativ starken, wenn auch unbeständigen Empfang. Es gab also starke Störungen.

Wir haben schließlich eine Stelle gefunden, an der es keine Störungen gab. Weit entfernt vom Mischpult, aber es gibt ja Verlängerungen. Leider half das nicht. Die Störungen schienen zwar weg zu sein, der Empfang war aber immer noch nicht sauber. Ich war wirklich ratlos. 

Bis ich das Mikrofon vom genervten Moderator in die Hand gedrückt bekam. Ich sag, dass die Betriebsleuchte nicht an war. In den letzten fünf Jahren war die immer an. Irgendwie waren die ersten klugen Menschen am Ende wirklich die klugen: nach fünf Jahren hatte sich einfach die Batterie verabschiedet. Wer konnte damit rechnen?

Workshop-Evaluation

Am vergangenen Wochenende habe ich zusammen mit meiner Partnerin zum ersten Mal einen ganztätigen Standardworkshop gestaltet.

Zusammen mit zwei weiteren Trainerpaaren haben wir einen Workshoptag angeboten, an dem parallel Standard-, Latein- und Discofox-Training stattfand. Jedes Trainerpaar war für einen Bereich zuständig. Jeder Teilnehmer musste sich für einen Bereich entscheiden, konnte aber immer zwischen den Trainingseinheiten den Bereich wechseln. Das Angebot richtete sich ausdrücklich nicht an Turnierpaare, sondern an ambitionierte Hobbytänzer (“Breitensportpaare”). Der Workshop begann um 9 Uhr und über den Tag verteilt fanden vier Trainingseinheiten von jeweils etwas über 60 Minuten statt. Es gab eine Mittags- und eine Kaffepause.

Die erste Einheit war insgesamt mit “Haltung” überschrieben, die zweite mit “Technik”, in der dritten wurden “Haltung & Technik” thematisiert und in der vierten wurde eine neue “Figur” unterrichtet. Im Standardbereich konnten wir diesen Plan hervorragend umsetzen. Im Discofox- und Lateinbereich erwies sich die Differenzierung zwischen Haltung und Technik als nicht so sinnvoll.

Am Rande gab es ein paar leichtere Pannen in der Organisation, die aber kaum der Rede wert waren. Das direkte, spontane Feedback war durchweg positiv. Negative Kritik gab es nur für die zu große Teilnehmerzahl.

Da es für meine Partnerin und mich der erste derartige Workshop war, haben wir und im Vorfeld besonders lange überlegt, welche Inhalte wir auf welche Weise sinnvoll vermitteln können. Weil wir am Feedback der Teilnehmer interessiert waren, habe ich einen Fragebogen entworfen, der an die Teilnehmer unseres Bereichs verteilt wurde und (neben den Angaben zu Geschlecht und besuchter Unterrichtseinheit) folgende Items umfasste:

  1. Es hat mir Spaß gemacht
  2. Ich hätte gerne mehr gemacht
  3. Es ging mir oft zu schnell
  4. Die gegebenen Hinweise konnte ich verstehen
  5. Ich glaube, dass ich etwas gelernt habe
  6. Ich habe Neues erfahren
  7. Mir ging es oft zu langsam
  8. Ich hätte gerne weniger gemacht
  9. Ich würde wieder einen Workshop bei diesem Trainerpaar machen

Man konnte für jedes Item auswählen, wie stark die Zustimmung ist (in vier Schritten von “Stimme gar nicht zu” bis “Stimme voll zu”). Wir haben die Teilnehmer nach jeder Einheit gebeten, einen Fragebogen auszufüllen, sofern sie keine Folgeeinheiten bei uns besuchen würden.

Bei der Frage nach dem Spaß (Item 1) habe ich ein paar Ausreißer erwartet, jedoch mit überwiegend großer Zustimmung gerechnet. Ob die Teilnehmer gerne mehr gemacht hätten oder weniger (Item 2 und konnte ich vorher nicht abschätzen und war daher gespannt. Ich habe damit gerechnet, dass im Antwortverhalten der Items 3.-7. ein kontroverses Bild entsteht. Der Workshop war für ein breites Publikum ausgelegt: Tänzer, die seit zwei Monaten tanzen zusammen mit solchen die seit über 20 Jahren tanzen. Das lässt sich schwer zusammenbringen. Dazu ein übervoller Saal. Da kann man es nicht allen recht machen und Einzelbetreuung fällt eher dürftig aus.

Frage 8 ist eine Kontrollfrage zu Frage 2 (wie Frage 7 und 3).

Frage 9 (“Ich würde wieder einen Workshop bei diesem Trainerpaar machen”) ist die für mich spannendste. Da uns die meisten Teilnehmer kennen, ist jeder Wert unter vier schon sehr schlecht.

Das Ergebnis hat mich überrascht. Wir haben 65 Bögen zurückbekommen. Ca. 80 Personen haben den Workshop besucht, nicht alle haben unseren Bereich besucht. Bei der Auswertung ist zu beachten, dass der Wert “1” bei den Items 3, 7 und 8 die beste Ausprägung ist, bei den übrigen die schlechteste. Daher habe ich zur besseren Übersicht die positiven Ergebnisse grün hervorgehoben, die schlechten rot.

Evaluationsergebnis

Glücklicherweise war meine größte Sorge unbegründet: alle bis auf zwei Befragte würden uneingeschränkt gerne wieder zu uns kommen. Und die beiden anderen immerhin noch “eingeschränkt gerne”.

Man kann also sagen, auch in Anbetracht der anderen Ergebnisse, das unser Workshop aus Teilnehmersicht anscheinend ein Erfolg war!

Die leicht kontroversen bzw. schlechteren Ergebnisse liegen bei wollte mehr/wollte weniger und zu langsam/zu schnell. Die sind leider antiproportional. Daher ergeben sich daraus m.E. eher Folgen für die Auswahl der Teilnehmer und weniger für mich, als derjenige, der die Divergenz der Gruppe hinnehmen muss. Natürlich ist die Befragung viel zu oberflächlich um hier fundierte Schlüsse zu ziehen (Gibt es z.B. einen Zusammenhang zur Tanzdauer?). Leider ist Item 2 (“Ich hätte gerne mehr gemacht”) darüber hinaus schlecht formuliert. Es bleibt unklar, ob die Befragten damit beantwortet haben, sie hätten gerne innerhalb der gegeben Zeit mehr Inhalt gehabt, mehr Zeit zum Üben oder ob sie allgemein gerne mehr gelernt hätten. Das ist mir bei der Vorbereitung nicht aufgefallen.

Interessanterweise liegt der einzige nennenswerte Unterschied zwischen den Geschlechtern bei Item 2 und 8. Die Modalwerte sind zwar jeweils gleich, die Damen hatten im arithmetischen Mittel jedoch eine höhere Zustimmung zu Item 2 (“Ich hätte gerne mehr gemacht”) (2,7 zu 1,9) und die Herrn bei Item 8 (“Ich hätte gerne weniger gemacht”) (1,2 zu 1,5).

Ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass ich mit einem solch guten Ergebnis nicht gerechnet hätte. Wir freuen uns, dass unser Trainingsangebot so wohlwollend aufgenommen wurde und dass uns so viele Teilnehmer einen Feedbackbogen ausgefüllt haben!

Autokosten

Vor vier Jahren gab es mal einen Beitrag zu den Kosten, die mein damaliges Auto im Jahr und pro Kilometer verursacht. Damals ging es um die Kosten eines Opel Vectra, Baujahr 1996. Weil ich aus beruflichen Gründen ungefähr wissen möchte, wie hoch die Kosten pro Kilometer bei meinem jetzigen Auto sind, dachte ich, bietet es sich an, hier noch mal einen Beitrag zu erstellen. Auch um vielleicht den ein oder anderen Vergleich anzustellen. Diesmal geht es um die Kosten meines Renault Laguna, Baujahr 2006.

Als Zeitraum für die Berechnung nehme ich den 1.8.2012 bis 31.7.2013.

Folgende Kostenpunkte hätten wir da (die Werte in blau sind jeweils die Vergleichswerte vom Opel Vectra vor vier Jahren):

  • 2056,72 € (1435,– €) Benzin
  •  626,09 € ( 997,– €) Reparaturen/Inspektion
  •   79,00 € (   -,– €) TÜV/AU
  •  518,50 € ( 508,– €) Steuer/Versicherung
  •  134, – € ( 140,– €) ADAC/Bußgelder/Leuchtmittel

Damit hat mich das Auto real 3414,31 € (3142,50,– €) gekostet. Natürlich fehlt der Wertverlust, aber den lasse ich mal außen vor. Viel interessanter als die absoluten Kosten pro Jahr ist natürlich die Frage, was kostet das Auto pro Kilometer?

Die Kosten pro Kilometer liegen unter Einbezug aller Ausgaben bei 0,225 € (0,226 €).

Und zum Abschluss noch ein kleines Rechenspiel, mit dem man sich das Autofahren ein bisschen schönrechnen kann:

Die Fixkosten (Inspektion, TÜV/AU, Steuer, Versicherung, ADAC) pro Jahr belaufen sich für das Auto auf rund 1037,50 € (rund 550,50 € ohne die Inspektion und ADAC; beides könnte man ganz einsparen oder zumindest die Inspektion nicht bei Renault durchführen lassen, was den Preis um über die Hälfte senken würde).

Würde heißen: rund 1.000,- € sind weg, ohne das das Auto einen Meter gefahren ist, nur damit es potentiell fahren kann und darf. Jeder gefahrene Kilometer kostet mich dann zusätzlich 0,156 €.