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Kommunikationswissenschaftler

Neben der hier schon thematisierten Wahl des Finanzreferenten war auch die Befragung des Kandidaten für den Vorsitz des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) sehr interessant.

Der Kandidat konnte bereits einige Erfahrungen in verschiedenen Bereichen der Hochschule, der Hochschulverwaltung und auch der studentischen Selbstverwaltung sammeln. Das Problem, mit dem der Kandidat zu kämpfen hatte, war eigentlich banal: er ist neu in seiner politischen Gruppierung, neu im Studierendenparlament (SP) und er wäre neu im AStA. Kurzum: er ist neu in der Hochschulpolitik.

Für mich war das Verhalten des Kandidaten vor allem wegen seiner Antwort auf die Frage, wer in seinem zukünftigen AStA die Pressearbeit übernehmen wird, interessant (sinngemäße Wiedergabe):

Pressearbeit wird beim Vorstand angesiedelt sein. Ich denke als Kommunikationswissenschaftler bin ich dafür auf jeden Fall qualifiziert.

Als Kommunikationswissenschaftler hat er natürlich auch gelernt, was es für Möglichkeiten gibt, um mit seiner etwas unglücklichen Lage umzugehen. Und wie geht man damit um, wenn einem im entscheidenden Bereich die Kompetenzen noch fehlen? Sein Rezept: so tun, als gebe es die missliche Lage nicht.

Aufgrund seiner fehlenden Erfahrungen in der Hochschulpolitik konnte er eine ganze Reihe von Fragen nicht beantworten. Er benutzte dann unsicher stotternd immergleiche leere Worthülsen, oder ließ sich die passende Antwort von seinem scheinbaren Sidekick, dem ehemaligen AStA-Vorsitzenden, vorsagen.

Schade.

Ich glaube, er hat es geschafft, den Menschen im SP glaubhaft zu machen, dass er bereit ist zu arbeiten. Damit hat er dem Finanzreferenten schon einiges voraus! Bei der expliziten Frage nach seinen Schwächen antwortete er (sinngemäß):

Ich glaube da sagt man immer “Ungeduld”, oder?

Seine echte Schwäche an diesem Abend war fehlendes Rückgrat. Warum nicht zu seinen Schwächen stehen? Es war für jeden Offensichtlich, dass ihm der Hintergrund in vielen Bereichen fehlte. Sich für alle erkennbar hinter Worthülsen und anderen Personen zu verstecken ist für einen angehenden AStA-Vorsitzenden unangemessen. Und peinlich für jemanden, der sich selber als Kommunikationswissenschaftler bezeichnet.

Offenheit und Aufrichtigkeit hätten ihm gut gestanden. Fehlende politische Erfahrung kann doch vor allem für die, für die er arbeiten wird, nämlich die Studierenden, ein Segen sein! Weil doch gerade einer ohne politischen Hintergrund die Hoffung wecken kann, nicht mit seinen persönlichen politischen Machtspielen im Sumpf der Klüngeleien und des eigenen Machterhalts zu versacken.

Diese Chance hat er für den Moment leider vertan. Vielleicht auch deswegen konnte Bela Brenger außer den Stimmen seiner Koalition nur eine weitere für sich gewinnen.

Studentische Selbstbespaßungverwaltung

Gestern war konstituierende Sitzung des Studierendenparlaments (SP). In dieser ersten Sitzung des neugewählten Parlaments werden vor allem die Mitglieder des neuen Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) gewählt, die eigentliche Studierendenvertretung (Exekutive). Unter anderem muss jemand gewählt werden, der sich um die Finanzen des AStA kümmerst. Der sogenannte Finanzreferent. Der Ablauf der Wahl dieses Referent wirft ein ziemlich trauriges Licht auf die Arbeit im SP.

Die Wahl des Referenten läuft formal so ab, dass zunächst Vorschläge gesammelt werden, dann die Kandidaten die Möglichkeit bekommen sich vorzustellen und im Anschluss daran jeder Student die Möglichkeit hat, fragen an den Kandidaten zu richten. Danach wird geheim gewählt; jedes gewählte Mitglied des SP hat eine Stimme.

Es gab nur einen Kandidaten für das Amt des Finanzreferenten. In seiner Vorstellung erklärte dieser, er habe bereits Erfahrungen im Bereich Finanzen sammeln können. Er sei in einem großen Verein für die Finanzen verantwortlich gewesen (erst als Kassenführer, später als Kassenprüfen). Außerdem sei er ehrlich, motiviert und zuverlässig.

Man kann darüber streiten, ob das die Voraussetzungen sind, die einen für die Aufgabe eines Finanzreferenten qualifizieren. Es ist kein dankbarer Job, aber ein verantwortungsvoller, mit dem auch ein erhebliches Machtpotential verbunden ist. Jemand der ehrlich, motiviert und zuverlässig ist, dürfte da genau der richtige sein.

In der auf die Vorstellung folgende Befragung kam der Kandidat immer wieder darauf zu sprechen, dass er sich für qualifiziert hält, weil er ehrlich, motiviert und zuverlässig ist.

Motiviert.

Er hat noch keinen Mitarbeiter der Fachschaften kennengelernt, mit denen er in Zukunft zusammenarbeiten muss. Auch seine möglichen Mitarbeiter scheint er noch nicht persönlich zu kennen. Bis jetzt ist von Motivation noch nicht viel zu erkennen.

Ehrlich.

In der Befragung wurde eins deutlich: dieser Mensch hat noch keine Ahnung von seinem zukünftigen Arbeitsumfeld. Ein kleiner Auszug des Frage-Antwort-Teils (aus meinem Gedächtnis):

  • AStA-Shop
    Der könne wieder gemacht werden. Solange er Gewinn abwirft, spricht aus seiner Sicht nichts dagegen.
    Der AStA ist die Studierendenvertretung. Der Shop soll Material fürs Studium zu Preisen zur Verfügung stellen, die niedriger sind als auf dem freien Markt. Der Shop sollte daher maximal plus/minus Null laufen. Mögliche Gewinne sollten in Form niedrigerer Preise im Shop sofort an die Studenten weitergegeben werden. Sonst ist der Shop nichts anderes als McPaper.
  • Haushaltsvolumen
    Laut dem Kandidaten ist das Haushaltsvolumen des AStA ungefähr 11 Mio. Ich habe keine Ahnung, aber es scheint mir seltsam. edit 15.07.2011: Ich hatte keine Ahnung! Das Volumen stimmt.
  • Projektleiter
    Gefragt nach seinem Team berief er sich immer darauf, dass er ein starkes Team habe. Ehemalige Finanzreferenten und mindestens einen der aktuellen Projektleiter. “Den habe ich auch schon kennengelernt”. Nach diesen Worten dreht er sich nach hinten und fragt: “das bist Du, oder?”

Das Problem dieses Kandidaten war: er hatte keine Ahnung. Das muss nicht schlimm sein, jeder fängt mal klein an. Leider war er nicht in der Lage zu kommunizieren, dass er sich noch nicht einarbeiten konnte und daher zu Fachfragen keinerlei Stellung abgeben kann. Er versuchte stattdessen, auf jede Frage irgendwie zu antworten, was immer wieder ziemlich daneben ging.

In der Befragung wurde er komplett bloßgestellt und ich habe keine Ahnung, mit welcher Rechtfertigung er am Ende auch nur eine einzige Stimme bekommen konnte. Er hat die Wahl mit absoluter Mehrheit gewonnen. Die Befragung war reine Makulatur. Die Mehrheiten standen vorher.

Vielleicht war dieser Mensch die richtige Wahl. Ehrlich war er nicht. Und weil er Ehrlichkeit für so wichtig hält, hätte er selber einsehen können, dass er seinen Ansprüchen schon vor Amtsantritt nicht gerecht wird.

Welches Argument für ihn spricht? Auf die Frage nach seinen Stärken und Schwächen antwortete er u.a. mit Ehrlichkeit als Stärke. Schwächen habe er keine. Es gibt kein Argument, was an diesem Abend dafür sprechen konnte, diesem Menschen die Stimme zu geben. Außer der Alternativlosigkeit.

Hoffen wir, dass er wenigstens zuverlässig ist… 

Geschwindigkeit

Es gab einige Klagen, meine Seite sei seit der Umstellung zu langsam geworden. Ich selber konnte das bei mir nicht reproduzieren. Unabhängige Messungen haben allerdings bei DSL 1500 und IE7 eine Ladezeit von über 30 Sekunden ermittelt. Das ist natürlich zu lange.

Ich habe die Seite jetzt ein bisschen optimiert und konnte die Ladezeit im Test um über die Hälfte verringern. Für einen Textlastigen Blog wie meinen sind 13 Sekunden zwar immer noch extrem lange, aber immerhin eine deutliche Verbesserung. Wie ist Eure Wahrnehmung? Ist die Seite bei Euch auch so erbärmlich langsam?

Preisabsprachen

oder: aus Fehlern lernen…

In unregelmäßigen Abständen müssen wir für unseren Verein Druckaufträge erledigen lassen (T-Shirts, Aufkleber, Banner, Trainingsanzüge). I.d.R. wählen wir dafür immer den gleichen Bedrucker. Nach Problemen mit dem letzten (Terminabsprachen mehrfach nicht eingehalten) haben wir zu einem gewechselt, der mit günstigen Preisen und umfangreichen Angebot überzeugen konnte. Es war einer von wenigen in Aachen, der auch besticken kann.

Vielleicht hätten wir aus der Vergangenheit lernen sollen: Ein angefordertes Stickmuster war so schlecht, dass man es eigentlich auf keinen Anzug hätte sticken lassen können. Was uns damals geritten hat, es trotzdem dort machen zu lassen, weiß ich nicht, dass Ergebnis war jedoch, im krassen Gegensatz zum Muster, absolut perfekt. Außerdem waren Terminabsprachen auch bei dem neuen Bedrucker in der Vergangenheit eher Glückssache gewesen.

Heute sollte wieder eine Ladung bestellter T-Shirts fertig werden. Zu meiner Freude klappte es diesmal sogar zum vereinbarten Termin. Leider konnte ich nicht selber zum abholen in den Laden. Der Preis pro T-Shirt von 12 Euro war mündlich mit mir abgesprochen. 15 Euro sollte die Abholerin pro T-Shirt auf den Tisch legen. Obwohl die Abholerin energisch widersprochen hat, setzte sich der Mitarbeiter durch. Er behauptete, das Logo hinten habe sich geändert, darum sei das teurer geworden, dass sei aber mit mir abgesprochen und immer noch billiger, als es eigentlich hätte sein müssen.

Richtig ist: das Logo hinten hat sich geändert; jedoch hatte ich das schon bei der Auftragserteilung gesagt. Erst danach habe ich den Preis von 12 Euro genannt bekommen. Von einer möglichen Abweichung nach oben oder unten war keine Rede. Auch nachdem ich eine eMail mit dem neuen Logo geschickt habe, in der ich den Auftrag noch mal wiederholt habe, hielt man es nicht für angebracht, mich über den zu erwartenden Preisunterschied zu informieren.

Es gab sogar noch ein Telefonat. Ich hätte misstrauisch werden können, denn alles, was wir sowohl mündlich als auch per eMail eigentlich schon geklärt hatten musste ich nochmal bestätigen. Alles, außer dem Preis. Dafür musste ich noch mal beschreiben welche und wie viele T-Shirts ich abgegeben hatte, denn die konnte er scheinbar nicht mehr eindeutig zuordnen.

Vielleicht hätte mir schon früher klar sein können, dass das nicht gut enden kann: kurz nach unserem Weggang von dem alten Bedrucker hat der sein Geschäft aufgegeben. Unser neuer Bedrucker, so erfuhr ich leider erst nach unserem ersten Auftrag, hat daraufhin dieses Geschäft unter neuem Namen an anderer Stelle wieder eröffnet. Die Inhaber vom neuen und alten Laden sind Brüder.

Nutzungspotentiale von Spanngurten

Spanngurte sind ja äußerst vielseitige Hilfsmittel. Ob man nur ein bisschen Gepäck im Kofferraum fixieren will, oder einen 12-Meter Baum auf einem Anhänger: Spanngurte sind immer die richtige Wahl. Eigentlich dachte ich, man könnte mich was Einsatzgebiete dafür angeht nicht mehr überraschen, aber dann war ich zufällig mal in Belgien:

Kirchturm mit Spanngurten gesichert(Bild mit der Maus berühren für Detailansicht)

Ich konnte es erst selber nicht glauben aber tatsächlich: mehrere, miteinander verbundene Spanngurte sind um den Kirchturm gespannt. So wird der garantiert ewig halten

Sein Geld wert?!

Ein Familienmitglied war kürzlich unverschuldet in Autounfall verwickelt. Ein Gutachter sollte den Schaden feststellen. Sichtbar waren für mich massive Kratzer an Kotflügel und Fahrertür und ein kaputter Außenspiegel. Ich habe das Auto am Tag des Unfalls gesehen.

Der Gutachter hat das Auto ein paar Tage später gesehen.  In seinem Gutachten waren einige Schäden aufgeführt. Der Preis für seine Arbeit lag bei über 400,- €. Der beschädigte Spiegel wurde nicht erwähnt. Auf Nachfrage ließ er das Familienmitglied wissen, der Spiegel müsse nach dem Unfall kaputt gegangen sein, weil er zum Zeitpunkt des Gutachtens noch nicht beschädigt und deswegen nicht im Gutachten aufgeführt war.

Wie er diesen Standpunkt begründen will ist mir schleierhaft. Immerhin gibt es mindestens fünf Personen, die den beschädigten Spiegel am Tag des Unfalls gesehen haben.

Wenn der 400-Euro-Gutachter schon offensichtliche Schäden nicht erkennen kann, welche verdeckten mag er dann wohl übersehen haben…

DerWesten: Qualitätsjournalismus?

Jetzt mein erstes großes Outing hier im Blog: ich war auf einem David Hasselhoff Konzert Und ich erzähle das nur, weil auch DerWesten vorgibt, dagewesen zu sein.

Meine persönliche Meinung zum Konzert will ich mal außen vor lassen, aber wenn ein Nachrichtenportal, das ausgibt seine

Leser und Nutzer profitieren von einer völlig neuen regionalen und lokalen Aktualität und Informationsdichte

dann frage ich mich, wie es passieren kann, dass auf einem solchen Portal zwei Berichte [1,2] erscheinen, die sich wie ein netter Erlebnisbericht lesen, jedoch nichts mit Journalismus zu tun haben.

Da heißt es zum Beispiel in Artikel [1]

Hasselhoff serviert bestes Entertainment.

oder in Artikel [2]

Hasselhoff selbst genießt jede Sekunde.

Naja, ich weiß nicht auf welchem Konzert die beiden DerWester Redakteure waren, aber in Oberhausen hat Hasselhoff nicht “bestes Entertaimnet” geliefert. Er hat emotionslos seine Show runtergespult und seine Hits serviert. Highlight des Entertainment á la Hasselhoff war sein Zuruf: “Ihr seid das beste Publikum, das ich jemals hatte”. Keine Ahnung, ob er es ernst gemeint hat, aber egal ob ja oder nein: in beiden Fällen müsste er an seiner Glaubwürdigkeit arbeiten.

Einzig die ständig wechselnden Bühnenoutfits konnten die Show ein bisschen retten. Aber wenn das alleine “bestes” Entertainment ist…

In Artikel [2] heißt es dann auch noch:

Nach der vierten Zugabe ist Schluss!

Es mag sein, dass die Wahrnehmung davon, was eine Zugabe ist und was nicht, nicht ganz eindeutig ist. Aber in Oberhausen gab es sicherlich keine vier Zugaben. Ich kenne Zugaben nur so, dass jemand geht oder vorgibt zu gehen und dann vom anhaltenden Applaus oder von Zugabe-Rufen davon abgehalten wird. Hasselhoff hat nur einmal Tschüss gesagt. Und dann war er weg und das Licht ging an. In meiner Wahrnehmung gab es keine Zugabe.

Was die Artikel aber besonders schlecht macht ist gar nicht so sehr was drin steht (ist ja auch nichts Substantielles), sondern dass er Dinge verschweigt, die in jeden halbwegs vernünftigen Artikel zu diesem Konzert gehört hätten.

  1. Auf den Eintrittskarten und auf den Postern zum Konzert war “Bella Vida” als Support Act angekündigt. Nie von denen gehört, aber das ist scheinbar die Band der Töchter von Hasselhoff, die eigene Songs performen sollten und zusätzlich ein Duett mit Hasselhoff singen sollten. Die kamen nicht. Hasselhoff selber hat kein Wort dazu verloren. Bei DerWesten: Kein Wort dazu, obwohl man in der Ankündigung sogar noch von den Töchter geschrieben hatte. Übrigens hat der gleiche Reporter die Ankündigung getippt, der nachher auch den Erlebnisbericht [2] geschrieben hat. Aber vielleicht ist das ja das “neue” an der angepriesenen “neuen Informationsdichte” von DerWesten…
    Ich habe nach dem Konzert einen Reporter von 1live getroffen, der mir erzählte, er habe auf Nachfrage am Vortag erfahren können, dass wohl eine Tochter krank sei “oder so was” und die deshalb nicht mitkommen würden. Ihm schien die Hasselhoff-Informationspolitik auch etwas seltsam.
  2. Die Musik war während des Konzertes so leise, dass die Fangesänge Hasselhoff (und seine Band) zeitweise überstimmen konnten. Den Einspieler am Anfang hätte jeder Magix-Musikmakernutzer besser schneiden können. Keine Ahnung wie die Musik dazu war, denn die konnte man noch schlechter hören, als die eigentliche Konzertmusik. Und ich saß nicht ganz hinten!
  3. Mindestens ein Song war Playback. Hasselhoff war nicht rechtzeitig am Mikro, der Gesang kam trotzdem.
  4. In den Pausen erschien auf den Leinwänden als Standbild der Hinweis, man könne sich mit Hasselhoff fotografieren lassen. Auf einer der zwei Leinwände wurde der Hinweis verzerrt dargestellt und der Text, aus dem vermutlich hervorging, was man dafür machen musste war so klein, dass ich ihn nicht lesen konnte. Wie gesagt: ich saß nicht ganz hinten!

Naja, aber den Fotos nach zu urteilen, hat es DerWesten-Reporter sowieso nicht lange da ausgehalten: alle 24 Fotos der Klickstrecke stammen aus maximal 3 Songs!

Neujahresgruß

Ja, eigentlich ist es ja ein bisschen spät für Grüße dieser Art, aber ich habe noch gefühlt 20 Bilder, zu denen ich einen Blogeintrag machen wollte. Die arbeite ich mal so langsam ab. Und den Anfang machen soll dieser geschmackvolle Neujahresgruß:

Marzipanschwein mit Hut

Es handelt sich hier um ein kleines, knapp 10 Zentimeter hohes Schwein aus (billigem) Marzipan, das eine rote Fliege und einen roten Hut trägt. Schon auf diesem nicht ganz optimalen Foto dürfte unschwer zu erkennen sein, dass man zwar Schwein (mit Fliege) essen kann, der Hut aber aus Plastik ist und daher mindestens schwer verdaulich. Für alle diejenigen, die das aus welchen Gründen auch immer nicht erkennen können, gibt es zum Glück folgenden Hinweis auf der Verpackung:

Marzipanschwein mit Hut (Verpackung)Da steht u.a.:

Hut nicht essbar.

Ich frage mich, wer wohl nicht rechtzeitig bemerkt, dass der Hut nicht essbar ist, wohl aber dann den Hinweis auf der Verpackung entdeckt. Es gibt das ganze übrigens auch als Schornsteinfeger mit dem Hinweis

Leiter nicht essbar.

Warum eigentlich ein Relaunch?!

Warum eigentlich nicht? Was sprach für das alte Design? Es war zwar funktional, aber weder besonders individuell, noch schön.

Der Hauptgrund für die Umstellung ist, dass das neue Design im Hintergrund extrem viele Möglichkeiten bietet.  Ohne Programmierkenntnisse lässt sich fast alles anpassen. Ich kann hier auf der Seite leider nur einen kleinen Teil der Möglichkeiten nutzen. Aber für zwei oder drei andere Projekte ist das eine Riesenerleichterung. Wenn alles gut läuft, stell’ ich die vielleicht Mitte des Jahres hier vor.

Und was gibts wirklich Neues?

Fast nichts! Es sieht eigentlich nur anders aus.

Das Zitat der Woche ist bis auf Weiteres verschwunden. Ich hätte zwar eine Idee, die ich gerne mal ausprobieren würde, aber die meisten erinnern sich ja noch daran, wie lang “meine” Wochen in der letzten Zeit waren. Ich vermute, kaum einer wird das vermissen, oder?

Die einzige echte Neuerung ist die Integration einiger Social-Media-Dienste am Ende jedes Beitrags. Ich rechne nicht damit, dass die jemals genutzt werden, aber wirkt zumindest ziemlich “up-to-date”, nicht wahr?!

Ja, das wars dann schon. Für die Nostalgiker hier noch mal ein Screenshot des alten Design:

Das alte Blog-Design

edit 28.03.2011: kurz nach der Umstellung fand man den Hinweis darauf, wieviele Kommentare (Antworten) für einen Beitrag vorhanden sind oben rechts. In alter Tradition ist dieser Hinweis jetzt wieder nach unten links gewandert.

Was ist eigentlich Politik?

Die Frau, die noch Mitte 2009 deutsche Atomkraftwerke für “grundsätzlich sicher” hielt (vgl. SZ, 08.07.2009), forderte schon am Samstag, einen Tag nach dem Beben in Japan, eine Überprüfung der Sicherheit deutscher Atomkraftwerke (vgl. FAZ, 12.03.2011). Merkel habe ich immer als sehr bedachte Politikerin wahrgenommen und es hat mich ein bisschen überrascht, dass sie in fast schon guttenberg’schen Aktionismus verfällt. Seltsam vor dem Hintergrund dieser Ankündigung ist ihre Aussage vom Sonntag, in der sie die Sicherheit der deutschen AKW nochmal, wenn auch leicht verklausuliert, unterstrich:

Ich kann heute nicht erkennen, dass unsere Kernkraftwerke nicht sicher sind. Sonst müsste ich sie ja mit meinem Amtseid sofort abschalten.

[Quelle]

Zuerst war ich überrascht.

Gestern wurde ich erleuchtet: die Gültigkeit der Laufzeitverlängerung steht beim Bundesverfassungsgericht auf dem Prüfstand (vgl. Deutschlandfunk). Für die CDU wäre es natürlich eine riesen Blamage, sollten die Richter entscheiden, dass die Verlängerung verfassungswidrig ist. Um der Entscheidung zuvorzukommen, hat Merkel die sich bietende Chance schnell genutzt, um den Ausstieg aus dem Ausstieg zu verkünden.

Zwar ist dieses Vorgehen verfassungsrechtlich genauso fragwürdig (vgl. Spiegel) wie die Laufzeitverlängerung, aber Politiker müssen ja schließlich immer mindestens in zwei Richtungen denken: es reicht nicht aus, “guter” Politiker zu sein, man muss auch die eigene Macht sichern.

Egal wie fragwürdig das Vorgehen der Bundesregierung zur Zeit sein mag: momentan ist das Ende der Laufzeitverlängerung auch mit der CDU denkbar. Die Frage ist, wem das am Ende als Verdienst angerechnet werden wird. Das Angela Merkel ihr eigenes (verfassungsrechtlich bedenkliches) Gesetz jetzt selber in Frage stellt, könnte sich am Ende als genialer Schachzug erweisen. Nämlich genau dann, wenn sie es schafft über die Medien die Botschaft zu vermitteln, dass sie den Atomausstieg angestoßen hat.

Sie muss es nur schaffen, dass dabei vergessen wird, dass sie es war, die ihn vorher kassiert hat…

Das ist Politik.