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Eine Frage der Definition

In einer meiner Vorlesungen an der RWTH hat einer der Professoren das Wort “Fetisch” definiert. Jeder hat mit Sicherheit seine Vorstellung davon, was ein Fetisch ist. Wikipedia bringt das so auf den Punkt:

Fetischismus (zu Fetisch von franz. fétiche, dieses nach port. feitiço ‚unecht, künstlich, nachgemacht; Zauberei, Hexerei‘ < lat. factīcius ‚nachgemacht‘)¹ ist die Überzeugung oder die Erfahrung, dass von bestimmten unbelebten Objekten eine Kraft oder Macht ausgeht.

Klingt nüchtern. Keineswegs bemerkenswert. Die Definition meines Professors war bemerkenswert. Also habe ich mir den Audiomitschnitt der Vorlesung besorgt. Und siehe da, die Definition ist zwar ähnlich, hat aber eine andere Pointe, in der gleichzeitig schon eine gewisse Kritik enthalten ist. Die nicht ganz saubere Rhetorik rührt daher, dass die Definition in der Veranstaltung spontan in Reaktion auf den Vorlesungsverlauf formuliert wurde und lautete wörtlich:

Ein Fetisch ist ein Götterbild oder irgendwas was Menschen gemacht haben und das sie verehren, [und] von dem sie glauben, dass es Macht über sie hat, weil sie nicht mehr erkennen, dass sie das selbst geschaffen haben.

Prof. Dr. Christian Stetter, *1943, Sprachwissenschaftler an der RWTH Aachen

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Die Abstimmung zu den Fotos für den Wikipediaartikel läuft noch bis Ende dieser Woche und dann werden wir Wikipedia um das Siegerfoto bereichern

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