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Enttäuschte Erwartungen

Vor kurzem war ich zufällig in einem Bose-Store. Bose, dass sind die, die in der Prisma und der ADAC regelmäßig Werbung machen. Seit gefühlten 20 Jahren immer damit, dass sie einen Radiowecker anbieten, der in etwa die Größe von zwei aufeinandergelegten 500-Blatt-DIN A4 Papierpacken hat (toller Vergleich, oder?), aber so klingen soll wie ein live-Orchester. Ich bin kein Fan von Bose. Als ich den Laden betrat, war zufällig ein Zeitpunkt erreicht, an dem irgendeine Vorführung stattfinden sollte. Ich war vor Jahren mal auf einer Bose-Vorführung auf der Cebit und fand die recht unterhaltsam. Ich nahm daher die Gelegenheit war und sah mir die “Show” an.

Und siehe da: nach Jahren immer noch der gleiche Showroom. Ein kleines Kino mit Platz für 20-30 Mann, ein Flachbildfernseher und im Raum verteilt große, an der Wand hängende Kisten (nicht ganz Wasserkastengröße). Da wurden Erinnerungen wach. Schon bei der Cebit-Veranstaltung hingen diese Kisten da, und der “Showmaster” suggerierte dem Publikum damals, dass seien Boxen. “Bose geht weg von immer kleiner und baut wieder große Boxen”. Am Ende der damals beeindruckenden Soundshow nahm der Mitarbeiter die Boxen von der Wand und dahinter verbargen sich winzig kleine Satelliten. Eine perfekt Verkaufsshow!

Und jetzt wieder genau das gleiche. Leider konnte ich mich schon bei den ersten Tönen ein bisschen wundern: die Bässe waren zwar relativ kraftvoll, dröhnten aber leicht. Wenn das schon im perfekt eingerichteten Showroom passiert, wie soll das dann erst zu Hause sein?

Gegen Ende der Show wurden dann alle meine Erwartungen enttäuscht. Wieder wurden die großen Boxen von der Wand entfernt – Aber diesmal war nichts dahinter! Alle Boxen (angeblich 6 Stück, wenn ich mich recht erinnere) sind in den Fernseher integriert. Eine perfekte Illusion. Man dachte wirklich, man würde von einer Heimkinoanlage mit Subwoofer und mindestens 4 Satelliten unterhalten.

Ich muss sagen, die Vorführung hat mich echt beeindruckt. Ich hatte schon mal davon gehört, dass sogenannte “Soundbars”, bei denen ein komplexer Lautsprecher Surroundsound simulieren soll, tatsächlich gut funktionieren sollen. Aber das ganze in einen Fernseher einzubauen, scheint mir noch mal eine Nummer spektakulärer (obwohl es eigentlich nur der nächste logische Schritt ist…).

Ich kann natürlich nicht beurteilen, inwiefern der kleine Kinoraum das Erlebnis beeinflusst hat und ob sich das zu Hause ähnlich gut reproduzieren lassen würde, aber hätte ich meine 7.000,- € nicht gerade in einen schicken Zimmerbrunnen fürs Gästezimmer investiert: ich hätte mir einen Fernseher mitgenommen. Dazu bietet er ein mindestens innovatives Bedienkonzept. Da wirkte es noch nicht mal übertrieben, als der “Showman” von einem “revolutionären Produkt” sprach.

2 Kommentare

  1. Jetzt gehts hier aber rund, ein Beitrag folgt dem nächsten.

    hätte ich meine 7.000,- € nicht gerade in einen schicken Zimmerbrunnen fürs Gästezimmer investiert

    *hust*

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