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Und noch mal Auto

Mittlerweile werde ich ab und zu gefragt, ob es hier eigentlich noch andere Themen außer meinem Auto geben wird. Ich kann nur sagen: ja, wird es! Aber hier jetzt noch einer zu meinem Auto. In der Seitenleiste gibt es ab heute eine Checkliste, in der Ihr verfolgen könnt, was an meinem Auto zu reparieren ist, was aktuell in Arbeit ist und was schon erledigt ist. Zu Beginn sieht die Liste wie folgt aus (grob nach Prioritäten sortiert):

Zu tun (geschätzte Kosten):

  • Stoßdämpfer (300,- €)
  • Blinker (20,- €)
  • Scheinwerfer (60,- €)
  • Wischwasserbehälter (100,- €)
  • Scheibenheber (150,- €)
  • Kotflügel (40,- €)
  • Stoßstange (60,- €)
  • Knarzen Hinterachse (300,- €)
  • Lackschäden (100,- €)
  • Lackieren Ersatzteile (100,- €)

In den Klammern seht Ihr die von mir geschätzten Kosten für den jeweiligen Posten. Mal schauen, wie das so hinkommt. Wenn alles ungefähr so läuft, wie ich mir das vorstelle, dann muss ich also noch mal 1230,- € in das Auto stecken, damit alles wieder einigermaßen in Ordnung ist. Weniger als ich anfangs befürchtet hatte, immerhin :-?

Jahresrückblick II

Und ein weiterer kleiner Rückblick auf das vergangene Jahr. Diesmal sollen, auch in Anbetracht der anstehenden Reperaturen, meine Kfz-Kosten im Fokus stehen.

Ich habe mich schon öfters gefragt, wie viel mich mein Auto im Jahr kostet. Natürlich ist das nicht allzuschwer auszurechnen, man nimmt einfach die gefahrenen Kilometer, den Verbrauch, den Benzinpreis, Fixkosten für Versicherung und Steuer, eventuell die Abschreibung und noch die Reperaturen dazu, rechnet ein bisschen und hat schnell ein ungefähres Ergebnis. So habe ich das natürlich auch schon das ein oder andere mal gemacht. Aber nicht für das letzte Jahr: diesmal habe ich einfach alles notiert.

Wann habe ich wo, wieviel zu welchem Preis nach wievielen Kilometern getankt? Welche Reperaturen haben mich wieviel gekostet? Wie hoch sind Versicherung und Steuer? Wann wurde ich wegen Missachtung der Verkehrsregeln bestraft?

Eine kleine Chronik lässt sich sogar hier im Blog verfolgen. Da waren ein Tankstop, das eine oder andere Vergehen und die eine oder andere Reperatur. Insgesammt hat mich der Treibstoff für mein Auto in 2008 ganz 1435,- € gekostet. Dazu kamen 997,- € für Reperaturen, 508,-€ für Steuer und Versicherung und knapp 140,- € für ADAC, Bußgelder etc.

Ohne Abschreibungen (für z.B. Reifen, Kaufpreis, Zahriemen, Bremsen) komme ich für dieses Jahr auf Kosten fürs Auto von 3142,50 €. Oder 0,226 € pro gefahrenen Kilometer. Laut ADAC Gebrauchtwageninfo liegen die Kosten für mein Auto übrigens bei 0,221 € pro Kilometer (bei 15.000 Kilometern Fahrleistung).

Und das bei einem Verbrauch von etwas über 7 Litern auf 100 Kilometern und etwas unter 13.900 gefahrenen Kilometern. Ich habe hier in meinen Unterlagen “zufällig” noch ein Diagramm mit der Auswertung meines Benzinverbrauches seit Juli 2005

Insgesamt ein toller Trend nach unten Den Ausreißer nach oben zu fast 9 Litern habe ich übrigens auf einer (Autobahn-)fahrt quer durch Deutschland mit 4 Personen plus Gepäck geschafft. Der erste Punkt in 2009 würde bei unter 6 Litern liegen und stammt aus einer ungefähr eine Spritladung verbrauchenden Überlandfahrt in gemütlichen Tempo.

Die Benzinpreisentwicklung seit Mitte 2005 hat, wer hätte das gedacht, einen weniger positiven Trend: wie schon in den letzten 50 Jahren ist auch der Spritpreis seit Mitte 2005 bis jetzt im Mittel gestiegen (zumindest für mich an den Zapfsäulen):

Shoppen im Netz

Heute wollte ich einen Satz Namensschilder bestellen. Ich bräuchte ca. 20 Stück und hätte gerne 50-100 Stück . Und es sollten welche sein, die man flexibel festmachen kann, also z.B. sowohl mit Klemme, als auch Sicherheitsnadeln. Am besten in Standard-Visitenkartengröße. Auf zu eBay!

Nach kurzem suchen wurde ich auch schon fündig. Fünf Stück, die genau meiner Vorstellung entsprechen:

Namensschilder 57 x 89 mm, glasklare PVC-Folie, mit Clip und Nadel,
inkl. Einsteckschild

Im Shop von 4857americanway. Für günstige 14,28 € plus 1,65 € Versand. Wären also für 50 Schilder nur knapp 150,- € ! Vielleicht nehm’ ich doch mal 100? Immerhin brauche ich die nicht wirklich sondern eher zum Spaß…

Gerade wollte ich die bestellen, da stolpere ich über gefühlt 50 Angebote, die offenbar die gleichen Namensschilder anbieten, der Verdacht drängt sich zumindest beim betrachten der Produktbilder auf, z.B. im Shop von universal-versandhaus:

Zur Befestigung an der Kleidung haben Sie die Wahl zwischen einem kleinen Klammer-Clip und einer Sicherheitsnadel (Kombinations-Mechanik an der Rückseite).
Maße: 90 x 57 mm

Und was mögen die wohl kosten? Knapp unter 150,- € , nämlich 8,45 € (bei kostenlosen Versand!). Entweder der 1mm Größenunterschied wird von Hand nachgeschnitten, oder americanway-Shopbetreiber ist einfach der “geschäftstüchtigere”…

Euromünzen

Das man bei den Euromünzen gelegentlich über das eine oder andere Symbol auf der Rückseite stolpert, gehört ja fast zum Alltag. Mir erst kürzlich beim einkaufen passiert. Nicht nur das die Münze noch glänzte, als sei sie neu, sie hatte auch ein sehr merkwürdiges Bild.

Weder besonders schön noch spontan sinnvoll für mich… Ideen? Weiterlesen

Ermittlungsarbeit

Vor kurzem gabs in der Eifel einen Raubüberfall auf ein Bekleidungsgeschäft. Im Prinzip hatte ich schon die Zusage von einem Zeugen für einen Bericht hier im Blog. Aus Zeitgründen muss der aber leider entfallen

Stattdessen gibts einen kleinen Beitrag zum Thema von mir. Dazu kurz die Relevanten Eckdaten des Vorfalls:

  • Raubüberfall auf ein Bekleidungsgeschäft
  • ausschließlich weibliche Zeugen
  • mindestens eine davon zwischen 20 und 25 Jahren alt
  • ausschließlich männliche Beamte der Polizei / Kripo

So weit nichts bemerkenswertes. Zwei Tage nach dem Vorfall gabs Post für eine der Zeuginnen. Und zwar von einem der Polizeibeamten (nicht Kripo). Bemerkenswert vor allem deswegen, weil es erstens keine “Papierpost” war und zweitens keine der Polizei. Es handelte sich vielmehr um eine Nachricht im allgemein bekannten online Netzwerk StudiVZ.

So weit, so belanglos. Interessant ist natürlich die Frage: wie konnte der Beamte die Mitarbeiterin im StudiVZ finden? Die Eifel ist ein Dorf, daher liegt natürlich der Verdacht nahe, dass man sich irgendwie kennt. Aber weit gefehlt, auf Nachfrage erfuhr die Zeugin, dass der Beamte sie vor dem Vorfall, bei dem natürlich die Personalien aufgenommen wurden, nicht kannte:

Datenschutzpanne? Zumindest denkbar, dass aus persönlichem Interesse ein Blick in die Personendaten gefallen ist, auf der anderen Seite: schon der Vorname der Zeugin reicht aus, um sie im Onlineportal StudiVZ zu finden, und der Vorname eines jeden Beteiligten ist mit Sicherheit an dem Abend einige male gefallen, weil sich wahrscheinlich alle Beteiligten untereinander unterhalten haben.

Falls sich jemand die Frage stellen sollte: die betreffende Zeugin ist die einzige der Zeugen, die an diesem Abend kein Namenschild trug.

Wertentwicklung II & Lösung

Am Wochenende ist die Entscheidung in Autofragen gefallen. Dazu gleich.

Zunächst war ich am Freitag noch mal mit meinem “alten” Fahrzeug bei der Werkstatt, die mein Auto im letzten Jahr instand gehalten hat, um noch mal nachzufragen, wie viel Geld nötig wäre, um den Wagen einigermaßen wiederherzustellen. 1.000,- € würden nicht reichen, so die wenig erbauliche Antwort.

Damit schien die Entscheidung gefallen. Ich erzählte dem Kfz-Meister von meiner Idee, den Wagen zu verkaufen und mir den gleichen noch mal zu kaufen. Ohne auf meine Kaufabsichten einzugehen, meinte er lachend, 600,- € würde er für den Wagen sofort auf den Tisch legen! Der Mensch verkauft keine Autos und kauft auch i.d.R. keine an.

Schließlich sind wir so verblieben, dass ich meinen Wagen behalte und wir den gemeinsam wieder flott machen.

Warum diese Entscheidung gar nicht sooo dumm ist: den gleichen Wagen noch mal zu kaufen (was ich beinahe getan hätte), wäre natürlich wenig zielführend gewesen (wenn man davon absieht, dass es mich glücklich gemacht hätte ). Nach dem Ablauf der einjährigen Garantie stünde ich mit ca. 3.000,- € weniger da und ähnlichen Kosten und Problemen wie bei meinem jetzigen (denn Verschleißteilwechsel ist bei allen alten Autos früher oder später fällig).

Die von “Kommilitone” vorgeschlagene Lösung mit dem neuen Corsa habe ich am Wochenende kurz mit dem Händler angeschnitten. Möglich wäre das vielleicht (vorausgesetzt es gibt die Altwagenprämie für den Corsa, dass haben wir nicht mehr abschließend geklärt), aber dann wäre ich auch um 7.000,- € los. Angenommen ich würde die 7.000,- € für meine alte Karre bereithalten, hätte ich bei gleichbleibenden Kosten die Instandhaltung für die nächsten 4,5 Jahre gesichert.

Die Rechnung mag ein paar Milchmädchen-Anteile haben und nicht alle Faktoren berücksichtigen (insb. Wertverlust/Werterhalt), aber immerhin ist jetzt eine m.E. einigermaßen vernünftige Entscheidung gefallen, auch wenn sie dem einstimmigen Vorschlag meiner Umwelt, ich solle mein Auto schnellstmöglich loswerden, gänzlich widerspricht.

Zitat der Woche

Mittlerweile dürfte Sie fast jeder kennen: Die ungefähre Wahrscheinlichkeit, im Lotto den Hauptgewinn zu bekommen. Denn die muss neuerdings bei der Werbung für das Glücksspiel mit angegeben werden und wird demnach jetzt regelmäßig im Rahmen der Radiowerbung genannt. Sie liegt laut Werbung bei 1:140.000.000 (also bei eins zu einhundert-vierzig-millionen). Klingt nach ziemlich schlechten Chancen

Komisch wird es, wenn man bedenkt, dass die Leute, die Lotto spielen (also diejenigen, die auf das Eintreten des unwahrscheinlichen Falles warten), gleichzeitig mit dem Auto zur Annahmestelle oder sonstwohin fahren, und dabei darauf hoffen, dass der mit 1:10.000 deutlich wahrscheinlichere Fall1, bei einem Autounfall zu sterben, nicht eintitt…

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1Die Wahrscheinlichkeit, innerhalb eines Jahres bei einem Autounfall zu sterben liegt laut Hörnlimann u.a. bei ca. 1:10.000, wenn man 50.000 km im Jahr zurücklegt (Quelle).

Wertentwicklung

Weil ich (wen überrascht es) durchaus mit dem Gedanken spiele, mein Auto loszuwerden, habe ich mittlerweile verschiedene Stellen aufgesucht, die den Ankauf von Autos anbieten. Zunächst war ich beim größten Gebrauchtwagenhändler in der Gegend. Dazu gabs hier schon eine kurze Story. Er meinte, er könne mir, unabhängig davon, ob ich bei ihm ein neues Auto kaufe, für meins 200,- € geben. Nein, ich habe keine “0” vergessen. Tatsächlich nur zweihundert Euro! Naja, wenigstens war es damit klar, dass es sich wirklich nicht lohnt, noch viel rein zu stecken.

Aber nach einem Blick in eine Online-Autobörse wurde ich doch stutzig. Auch wenn dort wahrscheinlich nur fromme Wünsche offenbart werden und weniger echte Preise, schien mir 200,- € jetzt etwas wenig. Zum Glück gibt es in Aachen immer diese Leute, die jeden mit “Ich kaufe Ihr Auto. Rufen Sie an!”-Karten versorgen und zum Glück gibt es meinen Opa, der die auch verwahrt. Also habe ich da mal einen angerufen. Erwartungsgemäß war die Sprachbarriere kaum zu überwinden, aber schließlich konnten wir uns doch darauf einigen, dass mehr als 200,- € drin seien, meine geforderten 1.000,- € aber total überzogen sind. Er würde mal vorbei kommen. Ich wiegelte ab. So dringend wäre es nicht. Er bat mich eindringlich nach meiner Adresse und ich schickte sie per SMS. Als ich dann weg war, kamen zwei Rückrufe aufs Festnetz: der erste, weil er wissen wollte, obs ein 4- oder 5-Türer ist und der andere, weil er meine Adresse haben wollte (die ich ihm per SMS geschickt hatte).

Zwei Stunden später stand er vor der Türe. Von Schmidt aus ist er mit dem Bus gekommen, sein eigenes Auto hat dort den Geist aufgegeben. Die Verhandlungen sind hart. Ein Fließheck kann er eigentlich gar nicht gebrauchen. Hätte er das gewusst, wäre er gar nicht aus Aachen gekommen (Hätte er auf mich gehört übrigens auch nicht!). 1.000,- € will er nicht geben. 800,- € auch nicht. Mehr als 500,- € seien nicht drin. Nach ewigen hin und her konnte ich ihn dazu bringen, den nächsten Bus zurück nach Hause zu nehmen. Also genauer gesagt: ich konnte ihn zum Bushof bringen. 500,- € blieb sein letztes Angebot. Ich könne ihn gerne anrufen.

Auf dem Rückweg bin ich dann mal beim Opelhändler vorbei gefahren. Er machte mir ein Angebot über 600,- €. Immerhin schon dreimal so viel wie das erste Angebot! Von da aus bin ich dann weiter zu einem kleinen Gebrauchtwagenhändler im Nachbarort, dem ich mein erstes Auto zu verdanken hatte, das seine Dienste noch immer in unserer Familie verrichtet. Sein Angebot: 650,- € bis 700,- €.

Ich könnte natürlich versuchen, dass Auto bei mobile.de loszuwerden. Aber wie groß stehen die Chancen wenn ich da in die Anzeige schreiben muss (bzw. mindestens beim Verkauf sagen muss):

leichter Frontschaden, voll fahrbereit;

Klima, el. FH vorne, Bremsen neu, Auspuff neu, Klima defekt, Fensterheber vorne rechts defekt, Zahnriemen fällig, Kofferraum undicht, Achsmanschette (oder so was in der Art) defekt

Ich hätte einen Opel Vectra BJ. 1997, 117.000km, 1,8l, 115PS in Aussicht… gefällt mir gut. Vom Händler mit (hoffentlich) einem Jahr Garantie. 3.000,- €. Wäre natürlich wieder genau das gleiche, wie mit meinem aktuellen Auto. Zumindest mittelfristig. Über das Corsa-Angebot von “Kommilitone” habe ich auch nachgedacht. Aber nach einigem hin & her habe ich mich entschieden, dass ich keinen Corsa / Kleinwagen möchte. Das das u.U. die vernünftigste Alternative gewesen wäre, ist mir bewusst…

Thema AutoWas soll ich tun?

Nach dem leichten “Unfall” bekam ich von “Philip” neben dem Link zu Blinker-eBay-Auktionen folgenden Tip:

Den Rest bekommste mit ner Spraydose heile.

Leider sieht es nicht ganz so gut aus. Ordentliche Delle im Kotflügel, Stoßstange kaputt, Scheibenwaschwassertank zerstört, sowohl Blinker als auch Scheinwerfer kaputt und Radkasten gebrochen. Das ist einiges. Dazu kommt noch der kaputte Scheibenheber an der Fahrerseite, ein seit ein paar Wochen hakendes Schloss (und es gibt nur dieses eine Schloss, dass den Zugang zum Wagen ermöglicht…), die Zentralveriegelungsfernbedinung ist schon von Anfang an kaputt, genauso wie die Klimaanlage. Dazu kommt ein leichter Ölverlust ODER erhöhter Ölverbrauch (auch schon von Anfang an) und ein leicht undichter Kofferraum. Das Zahnriemenwechselintervall ist abgelaufen. Außerdem sind neue Stoßdämpfer hinten erforderlich sowie eine Reperatur wegen des bekannten Schadens:

[youtube=http://www.youtube.com/watch?v=39okBlGLQFU&w=425&h=344]

Auf der Habenseite hingegen steht: über ein Jahr TÜV/AU, neuer Auspuff, noch fast neue Bremsbeläge, neue Bremsleitungen/Schläuche hinten, vor kurzem  durchgeführter Ölwechsel (incl. neuer Filter). Es gibt am gesamten Fahrzeug keine Roststellen.

Laut ADAC hat mein Auto (in normalen Zustand) bei meiner Laufleistung von 140.000 km einen Restwert (Verkaufspreis auf dem Automarkt) von 2.500,- €. Das deckt sich mit meinen Beobachtungen bei eBay/mobile.de und auf dem lokalen Gebrauchtwagenmarkt.

Was meint Ihr? Verkaufen, behalten, reparieren?

Die fälligen Reparaturen wären: Fensterheber (zw. 0 und 300,- €, je nach Ursache), Stoßdämpfer und Schden hinten (700,- €), Unfallschaden vorne (200-800,- €). Mittelfristig der Zahnriemen (150,- €) und (hoffentlich nicht) das Türschloss (??,- €). Alles andere kann bleiben wie es ist.

Was meint Ihr? Wieviel könnte ich für meinen Wagen (bei mobile.de bzw. an der Straße) noch bekommen? 100,- € würde ich noch mal für Scheinwerfer/Blinker und Kotflügel investieren (reicht für Neuteile bei eBay).

Ich bin für alle ernstgemeinten, konstruktiven Vorschläge dankbar… Ich bin im Moment etwas unschlüssig.

Neulich bei…

der Gebrauchtwagenmafia dem Gebrauchtwagenhändlers meines Vertrauens:

§ 444 Haftungsausschluss
Auf eine Vereinbarung, durch welche die Rechte des Käufers wegen eines Mangels ausgeschlossen oder beschränkt werden, kann sich der Verkäufer nicht berufen, soweit er den Mangel arglistig verschwiegen oder eine Garantie für die Beschaffenheit der Sache übernommen hat.

§ 475 Abweichende Vereinbarungen
(1) Auf eine vor Mitteilung eines Mangels an den Unternehmer getroffene Vereinbarung, die zum Nachteil des Verbrauchers von den §§ 433 bis 435, 437, 439 bis 443 sowie von den Vorschriften dieses Untertitels abweicht, kann der Unternehmer sich nicht berufen. Die in Satz 1 bezeichneten Vorschriften finden auch Anwendung, wenn sie durch anderweitige Gestaltungen umgangen werden.
[…]

Um herauszufinden, was mein Auto noch wert ist und wie der Gebrauchtwagenmarkt zur Zeit so aussieht, bin ich am Wochenende beim größten mir bekannten Gebrauchtwagenhändler der Region vorbeigefahren und habe mir sein Angebot angesehen. Im Anschluss habe ich mit jemanden gesprochen, der mir mit “der Chef kommt gleich” angekündigt wurde.

Nach einem (enttäuschenden) Angebot für mein Auto haben wir kurz über in Frage kommende Nachfolger für mein Fahrzeug gesprochen und er stellte mir u.a. ein Auto mit Gasanlage vor. Schon vorher sprachen wir kurz über eine optional erhältliche Gebrauchtwagengarantie, daher wies er mich darauf hin, dass die Gasanlage von dieser Garantie nicht abgedeckt werde. Hier machte ich dann den Fehler zu behaupten, dass sei mir egal, denn das erste halbe Jahr hätten sie ja sowieso eine Gewährleistungspflicht1, und danach, meinte ich scherzend, würde schon nichts mehr passieren Daraufhin “Der Chef”:

Ja, aber davon sind Zusatzteile wie eben auch diese Gasanlage ausgeschlossen.2

Da mir der Wagen eh zu teuer war, hätte ich einfach “Ok” sagen sollen. Aber ich entschloss mich dazu zu antworten:

Naja, von der Garantie können Sie ja ausschließen was Sie wollen, die Gewährleistung ist gestzlich geregelt, davon können Sie als Händler nichts ausschließen.

Der Chef:

Doch, die Gewährleistung erstreckt sich ja nicht auf nachträgliche eingebaute Teile.3

Ich:

Aber Sie als Händler müssen ja die gesetzliche Gewährleistung auf alle Teile, die Sie verkaufen gewähren. Die können Sie gegenüber dem Verbraucher nicht ausschließen.

Der Chef:

Ja, aber die Gasanlage wird davon nicht abgedeckt.

Ich:

Ist ja jetzt auch egal, Sie sind gesetzlich dazu verpflichtet und können sich auch den Kopf stellen, Gewährleistung, nicht natürlich Garantie, müssen Sie schon geben. Auch für die Gasanlage. Aber lassen wir das, ist ja nicht nötig, dass wir uns deswegen jetzt schon in die Haare bekommen

Der Chef:

Ja, genau. Aber lesen Sie das ruhig noch mal nach. Sie haben da was falsch im Kopf.

Wieder eine Stelle, an der ich einfach hätte “Ok” sagen sollen, stattdessen:

Ich brauch das nicht nachzulesen! Ich habe das studiert!

Ok, nicht “studiert” im eigentlichen Sinne, eher “gepaukt” als Vorbereitung auf meine Abschlussprüfung. Trotzdem konnte “Der Chef” das natürlich nicht auf sich sitzen lassen und meinte:

Aber Theorie und Praxis fallen ja immer etwas auseinander.

Jetzt endlich konnte ich mich damit abfinden, dass er von seiner Meinung genausowenig ablässt wie ich von meiner und ging. Zum Abschluss fielen beiderseits noch ein paar versöhnliche Worte, aber der Eifler Gebrauchtwagenmarkt ist für mich in dem Moment um die Hälfte geschrumpft.

“Theorie und Praxis fallen auseinander”?! Im Zweifelsfall Gewährleistungsfall kann man sich also dann, vorausgesetzt der Mensch war tatsächlich DER Chef, auf einen tollen Rechtsstreit mit einem großen Autohändler freuen…

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1 Ich bezog mich auf den Zeitraum der gesetzlichen Gewährleistung mit der zu Gunsten des Verbrauchers geänderten Beweislast gemäß 476 BGB, was ich im Gespräch auch deutlich gemacht habe (alledings ohne Paragraphenangabe )
2 Es handelt sich hier nicht um wörtliche, sondern um “Gedächtniszitate”
3 Der Verdacht, dass “Der Chef” den Unterschied zwischen Garantie und Gewährleistung nicht kennt liegt nahe und ich kann diese Peinlichkeit Vermutung nicht sicher ausschließen, vermute aber auf Grund des vorangegangen Gespräches, dass er den Unterschied kennt…