Das die Watt-Angaben bei Boxen keinen Bezug zur Qualität und kurioserweise auch keinen direkten Bezug zur (wie auch immer gemessenen) “Leistung” einer Box haben, sondern nicht mehr und nicht weniger als ihren Stromverbrauch angeben, ist mittlerweile bei den meisten Menschen angekommen. Trotzdem erschlagen einen immer noch die Watt-Angaben in Verkaufsprospekten. Und während bei Autos die Divise “Je weniger Verbaruch umso besser” gilt, ist es beim HiFi-Zubehör genau anders herum. Selbst die kleinsten Computerboxen verbrauchen (laut Angaben) schnell 200 Watt. Warum ist das so? Wahrscheinlich wohl deshalb, weil es für die Hersteller leicht ist, die hohe Wattzahlen zu erreichen. Daher ist vielen Herstellern sehr daran gelegen, den glauben an die Watt-Angaben hoch zu erhalten1.
Zum Glück ist das bei Digitalkameras anders. Hier dominieren Angaben zur Pixelanzahl die Werbeflyer. Abgesehen davon, dass für die meisten Anwender 5 Megapixel schon zu viel sind (wie oft habt Ihr schon ein DIN A3 Foto entwickeln lassen?) und Akkuleistung und Auslösezeit viel eher Kaufgründe sein sollten, kann man anhand der Pixelzahl immerhin Rückschlüsse auf die Qualität des Bildaufzeichners ziehen. Mir ist natürlich klar, dass die reine Pixelanzahl kein alleiniger Indikator für Bildqualität ist, denn über die Güte der Farbwiedergabe, die Lichtempfindlichkeit und vorhandenes Bildrauschen ist da noch nichts gesagt. Aber es liegt auf der Hand: selbst wenn ich nie einen DIN A3 Abzug bestellen werde, so habe ich bei einer 10 Megapixel Kamera natürlich viel mehr Reserven, um beispielsweise Bildausschnitte zu vergrößern.
Wahrscheinlich wird mir bis hier hin niemand widersprechen, denn dass eine 10 Megapixel-Kamera mehr Details einfangen kann, als eine 6 Megapixel-Kamera, dürfte jedem klar sein?!
Sehr überrascht war ich, als ich im Internet über einen Link in einem Forum auf folgende Seite gestoßen bin: 6mpixel.org. Nachdem es also schon für Boxen kaum eine Angabe auf den Verpackungen gibt, von denen man auf die Qualität schließen kann, kann man jetzt auch beim Digitalkamerakauf nur noch auf sein Glück vertrauen… :-?
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1mehr Infos und technische Hintergründe beispielsweise bei Orbid.de
Danke… Hab noch nach einem “eigenen” Beispiel für die McDonaldisierung in der HA beim Bienenjäger gesucht.
Gemäß dieser Theorie wird auch diese Seite nicht’s an den Verkaufszahlen der “schlechteren” Cams ändern. Es gilt das Prinzip von McDonalds: Lieber Mehr und Günstig als Wenig und Teuer… Quantität kann man in Zahlen ausdrücken, einordnen und vergleichen. Will man das mit Qualität erreichen, benötigt man spezielle Kenntnisse und vor allem ersteinmal ein genetisches Misstrauen gegenüber Werbeversprechen. Das ist auch der Grund, warum diese Seite nichts, oder nicht viel an den Verkaufszahlen ändern wird. Man besucht in der Regel diese Seite nur, wenn man bereits “kritisch” eingestellt ist, weil man der Werbung nicht wirklich glaubt, sucht man sich andere “Expertenmeinungen”.
Und je weniger Leute die “schlechten” Cams kaufen, umso mehr Werbung wird für diese gemacht. Bis die Verkaufszahlen wieder stimmen.
Cool, dieses Beispiel nehm ich, echt klasse, danke nochmal…
LG
Nur das nicht die hohe Mp Zahl das Problem ist sondern der Rest der Technik.
Das Verhältnis Mp zu Chipgröße ist ja ausschlag gebend für die schlechte Bildqualität. Und nicht grundsätzlich eine hohe Mp Zahl.
Naja, nicht ganz: Würde man bei den neuen kleinen Kameras einfach weniger Pixel “schalten” (oder wie man das nennen mag), hätte man alle Probleme, die auf der Seite beschrieben sind in einem viel geringeren Maße. Natürlich hast Du Recht, wenn Du schreibst:
Aber genau das unterstützt ja die These durchaus, dass die hohe Pixelzahl das Problem ist. Mit Chipgrößen wirbt keiner, mit dem Verhältnis Pixel zu Chipgröße auch nicht. Also lautet die Devise: Mehr Pixel, egal wie. Ich wiederhole mich: schon alleine durch Senkung der Pixelzahl könnte man, folgt man der Argumentation der verlinkten Seite, die Qualität der Bilder heben, man macht aber das Gegenteil (mehr Pixel bei gleicher Chipgröße).
Man könnte ja durchaus auch die Chips größer machen, aber der Markt fordert immer kleinere Gehäuse, wenn ich mir anschaue das auf 1cm Gehäusetiefe teilweise objektive mit 3x optischem Zoom untergebracht sind, da gehe ich davon aus dass die Fotos einen hohes rauschen haben, die Objektive haben vieleicht eine Öffnung von 1cm durchmesser, wo soll das Licht denn herkommen.
Es passt schon,dass so wie die angesprochene Kompaktkamera Klasse derzeit konstuiert ist kleiner Sensor hohe Mpix sich negativ auswirken, aber es ist finde ich nicht zu verallgemeinern das Grundsätzlich eine hohe Mpix negativ ist.
@Phil: Wer verallgemeinert denn? Wenn man der angegebenen Seite folgt, ist das was StFeder schreibt ja richtig. Auch Du hast Recht, steht ja auch auf der Seite, allerdings nur in Bezug auf SpiegelReflexCams.
Fakt ist doch aber der, und ich gehe davon aus, dass das mit diesem Beitrag gemeint war, dass die allgegenwärtige Meinung, beeinflusst von der Werbung und der McDonaldisierung, eben eine vollkommen gegensätzliche ist.
Hier zählt in erster Linie Quantität, was ja auch nachvollziehbar ist.
Wer versteht denn die heutige Fototechnik mit allen Einstellungs- und Programmiermöglichkeiten so, dass er sich ein Qualitätsurteil erlauben kann? Nur weil angenommen Du z.B. Spezialist für ‘ne SonyCam bist, kannst Du deren Qualität nicht mit der einer z.B. Nikon vergleichen. Es kommt ja auch auf den Bediener, den Spezialisten an, wie er die optimale Qualität aus der Cam herausholt.
Also bleibt für viele, vielleicht sogar für die Meisten, nur die Quantität als Unterscheidungsmöglichkeit. Und da zählt der reine Rationalitätsgedanke, Mehr für’s Gleiche zu bekommen. Mehr PMPO oder die meisen Pixel…
LG
Ich glaube, wir schreiben gerade alle ein bisschen aneinander vorbei… Ich schließe mal die
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