Die vertikalen Latten, also die flächig auf die Sparren geschraubten Dachlatten hängen! Die 4 Meter langen 30x50mm Latten habe ich mit 4,5 x 70 Spanplattenschrauben befestigt. Zum Glück war hier keine Präzision gefragt: Hauptsache die Latten hängen halbwegs gerade, daher ging das relativ schnell – auch dank helfender Hände
Jetzt kommt die Konterlattung mit Justierschrauben. Ich bin gespannt, wie das laufen wird…
Es geht endlich weiter auf dem Speicher! Zu einer riesigen Verzögerung (über ein halbes Jahr) hat die Dampfbremse geführt. Das ist eine Folie, die in unserem Fall von innen unter die Zwischensparrendämmung (Mineral- und Glaswolle) kommt, damit sichergestellt ist, dass die Dämmung nicht schimmelt. Ganz am Anfang wollte ich die selber anbringen und habe auch schon ein Set aus Dampfbremsfolie und verschiedenen Klebebändern besorgt. Um so länger ich aber im Kopf alles durchgeplant habe, umso sicherer war ich: wenn es dicht werden soll, dann muss das ein Profi machen.
Aber ganz unabhängig davon, wer die anbringen wird: um sie anzubringen, musste ich am Rand unter dem Dach einige Dielenbretter entfernen, damit die Folie mit dem Mauerwerk verklebt werden kann. Da die Dielen miteinander durch Nut und Feder verbunden sind, mit Harpunennägeln eingeschlagen wurden und ich in der hintersten Ecke der Dachschräge arbeiten muss, hat das gedauert. Ich habe die letzten zweieinhalb Dielen entfernt.
Aber jetzt ist es endlich soweit: die Dampfbremse hängt und es kann weitergehen. Muss sogar, denn die Folie darf nicht zu lange der UV-Strahlung ausgesetzt sein.
Nächster Schritt: Das Anbringen von Dachlatten, um die auf die Sparren getackerte Folie zusätzlich zu fixieren, und um die Gipskartonplatten später leicht verschrauben zu können. Und das ganze direkt zweimal: zunächst vertikal, also dem Verlauf der Sparren von oben nach unten folgend und dann nochmal eine waagerechte Konterlattung, auf die dann die Gipskartonplatten geschraubt werden.
Eigentlich war das für später angedacht, aber wofür macht man schon Pläne Und Hauptsache ist: wir sind einen Schritt oder besser gesagt: mehrere Stufen weiter mit dem Ausbau unseres Speichers. Die Treppe steht!
Der aktuelle Zugang, eine Falltreppe/-leiter im Flur, hat den Flur sehr stark beengt – Badezimmer und das große Kinderzimmer sind dann quasi gesperrt. Das soll so nicht bleiben. Die Treppe soll ins jetzige Arbeitszimmer links hinter die Türe vom Flur. Eigentlich wollte ich eine Wendeltreppe, aber ein Handwerker meinte, wenn soviel Platz sei, dann wäre doch eine “richtige” Treppe die viel bessere Wahl. Sie sind leichter zu montieren und statisch anspruchsloser.
Die für die Treppe notwendige Deckenöffnung haben wir von einem Handwerker machen lassen. Er hatte dafür drei Tage eingeplant. Die Balken in der Decke hatten aber einen für den Durchbruch sehr günstigen Verlauf, so war das Loch bereits nach einem halben Tag fertig.
Die Treppe haben wir als Bausatz bei Treppen-Intercon bestellt. Die “Massivholztreppe Savoy | ¼ gewendelter Verlauf” in Fichte, unbehandelt mit einseitigem Holzgeländer für knapp 1.100,- €. Wir haben uns dafür entschieden, das Holz zu ölen, was wir vor dem Aufbau auch getan haben. Der Aufbau selber war weitestgehend selbsterklärend. Rückblickend wäre es trotzdem gut gewesen, dass Aufbauvideo vorher aufmerksam zu schauen, das hätte es an ein paar Stellen etwas leichter gemacht.
Allerdings gab es ein paar blöde Probleme:
Ich musste die Treppe kürzen. Es hat mich zwei Tage gekostet, ehe mir klar war, wie das geht, weil die mitgelieferte Zeichnung leider falsch war. Rückblickend super einfach, aber wenn man das zum ersten Mal macht und nicht riskieren will es falsch zu machen, dann kommt man wegen der falschen Zeichnung schon ins Grübeln.
Außerdem konnte ich vier der Möbelverbinder zum fixieren der Treppenstufen nicht mehr einsetzen, weil die Aussparung im Holz zu eng war. Ich habe zuerst überlegt, sie einfach weg zu lassen, habe mich dann aber entschieden die Verbinder dünner zu flexen. Dann passten zwar die Verbinder, aber die Muttern immer noch nicht. Daher zusätzlich ein bisschen Holz aus der Aussparung entfernt und “schon” passte alles.
Dann war da die Sache mit dem Holzdübel: In dem ganzen Set gab es einen einzigen davon. Zum Verbinden des unteren Treppengeländerspfosten mit der Basis. Und dieser eine Dübel war zu lang! Loch tiefer bohren oder Dübel kürzen? Ich habe zur Säge gegriffen.
Und zu guter Letzt, und das war das einzige echte Problem, waren die vorgebohrten Löcher für die Verbinder zwischen Sockel (Wendel) und gerader Treppe so schief, dass es unmöglich war, zuletzt die Unterlegscheibe und Mutter auf die Schraube zu bekommen. Leider habe ich es versäumt, ein Foto davon zu machen – es war wirklich enorm. Ich konnte zum Glück einfach ein Loch in die Treppenwange bohren, weil das die zur Wand stehende Treppenseite ist, so dass man die Löcher nicht sehen wird. Das wäre sonst richtig blöd gewesen.
Tja, und jetzt steht die Treppe, noch allerdings ohne Geländer. Damit warte ich noch, weil wir zum Wärme- bzw. Kälteschutz das Loch zum Speicher abgedeckt haben.
Auf dem Speicher ist außer kleinen Aufräumarbeiten noch nicht viel geschehen.
Das bisschen aufräumen hatte es – dachbodentypisch – in sich: ich bin entsetzt, was nur noch für den Müll taugt – Weihnachtsdeko, alte Klamotten, Fotoalben, Ordner, Fließen, Schränke, ein Waschbecken und tausende Dinge mehr. Aber gaaanz langsam lichtet sich alles.
Der schon beschriebene Scheunenboden ist bei der ganzen Aktion ein echter Segen, denn der fängt durch seine Lagerkapazitäten viele Dinge ab, die nicht in den Müll wandern sollen. Und das sogar sehr komfortabel, denn die Scheune ist vom Speicher aus leicht erreichbar:
Ein erster, ernsthafter Schritt in Richtung Speicherausbau ist der Einbau von zwei Dachfenstern, den wir schon in Auftrag gegeben haben. Wir bekommen Renolux-Dachfenster mit Dreifachverglasung und “Fensterputzposition” in einer Größe von jeweils 90x109cm (BxH) und einem Dämmwert von UG 0,7. Die beiden Dachfenster werden auf der Nord-Ostseite des Daches eingebaut und “unterstützen” die beiden kleinen, auf den Kopfseiten (also in den Giebeln) eingebauten Premium-Fenster.
Ob wir die Gardinen hängen lassen ist noch nicht ganz klar Wahrscheinlich müssen wir auch die beiden Fenster irgendwann austauschen, wollen aber erst mal abwarten, wie die Räume werden.
Leider habe ich mal wieder versäumt, gute vorher-nachher Bilder zu machen, aber die Entrümpelung des Dachbodens / Scheunenbodens hat eine neue Fläche geschaffen, die wir nicht wieder “nur” als Lagerfläche nutzen wollen, sondern sinnvoll – und zwar als Kinderbastel- und -spielfläche. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, denn bisher ist im 1. OG noch nichts für Kinder eingerichtet, eher im Gegenteil:
nur über reine steile Treppe zu erreichen
Treppengeländer sehr offen
riesiges Loch im Boden (um Dinge per Lastenkran hochzuziehen)
eine kahle Wand
viel Dreck, Staub und Spinnweben
Drehstromsteckdosen in Kinderkopfhöhe
Ich bin zwar motiviert, aber jetzt wo ich hier die “Mängel”-Liste sehe, werde ich etwas unsicher, wie sinnvoll die Idee ist. Wir werden sehen – ich habe zumindest schonmal gestaubsaugt – sowohl auf dem Boden, als auch mit einer 3-Meter-Saugstange im Gebälk des Dachstuhls
Und das Treppengeländer ist auch schon etwas sicherer:
bisher: extrem offenjetzt: mit zusätzlicher Edelstahlstange auf halber Höhe
Die Edelstahl-Stangen hatte ich noch aus einer IKEA-Lieferung übrig. Hätten eigentlich Griffleisten für eine (Küchen?)Türen sein sollen. Die hatte ich zwar nie bestellt, aber konnte sie jetzt gut nutzen.
Bevor es auf dem Speicher losgehen kann, muss zunächst ordentlich entrümpelt werden. Nicht nur auf dem Speicher, auch auf dem ehemaligen Scheunenboden, denn dort lagert noch Material ohne Ende:
Den Platz können wir natürlich super brauchen, um alles vom Speicher zwischen zu lagern. Ich habe bei einem seriösen Schrotthändler angefragt, der aber Geld für die Abholung haben wollte. Da habe ich lieber den Händler gefragt, der hier immer durch den Ort fährt. Der hat alles mitgenommen und – ohne das wir etwas gesagt haben – 60,- € da gelassen.
Jetzt haben wir viele freie Regal Plätze und viele Kisten, um Dinge wegzusortieren. Leider ohne Deckel.