Jetzt war klar, unser Auto passt nicht mehr. Welches dann? Mein erster Gedanke war: Renault Grand Scenic. Gibt es auch mit 7 Sitzen und wir mögen Renault. Mein Vater hatte mal einen Scenic aus ca. 2007 und der war super: hinten Einzelsitze, die man verschieben und rausnehmen kann, überall Schubladen und sonstige Ablagen. Ziemlich cool und flexibel als Familienauto, wie z.B. auch der Opel Meriva aus der Zeit, der mit den “falsch” angeschlagenen Türen hinten und unzählige andere.
Wir hatten die Gelegenheit, uns hier einen Scenic von 2019 in der Version mit 5 Sitzen ansehen. Was für eine Enttäuschung! Zunächst sympathisch, weil es im Prinzip war, als würden wir in unseren alten einsteigen, aber hinten war es halt auch mindestens genauso eng. Als Erwachsener will man da nicht sitzen.
Wir haben daher nach Alternativen mit 7 Sitzen gesucht, die in der zweiten Reihe etwas mehr Platz bieten. Wir sind zu einigen Gebrauchtwagenhändlern gefahren und haben unsere Kindersitze in unterschiedliche Autos eingebaut (Fünf-, wie Siebensitzer) nur um jedes Mal festzustellen: zu eng. Alle Autos haben hinten eine vergleichbare Breite, so dass sich die drei Sitze nicht unterbringen lassen, so z.B. Citroen Berlingo, Renault Kangoo, VW Caddy, Opel Combo, Nissan XTrail. Wir haben keins für fünf Personen gefunden, das in unser Raster (max. 6 Jahre alt, Einparksensoren vorne u. hinten, Tempomat) und unseren Preisrahmen (bis 20.000,- €) passt.
Und dann haben wir im Nachbarort ganz zufällig einen Renault Espace gesehen. Hier erlaubt die zweite Sitzreihe alle Konfigurationen: drei Kinder in Kindersitzen oder ein Erwachsener mit zwei Kindern in Kindersitzen: alles passt. Auch ohne dritte Reihe. Und dabei bleibt genug Platz vor den Sitzen, um auch in der Mitte noch recht bequem ein- und auszusteigen. Hinten hat er drei gleich große, verschiebbar Einzelsitze, alle mit Isofix.
Eine etwas günstigere Alternative wäre vermutlich ein Opel Zafira gewesen. Aber in der Nähe war keiner verfügbar, und die Ausstattung vom Espace ist schon ziemlich cool. Also haben wir zugeschlagen
Es gibt bei dem Auto bisher zum Glück wenig zu meckern, aber erstaunlich ist, an welchen Stellen es richtig schlecht ist: es gibt nämlich quasi keine Ablagen. Hinten: Türfächer, eine Schublade in der Mittelkonsole und diese Taschen in den Rücksitze, die gefühlt alle Autos seit 100 Jahren haben. Vorne: Türfächer, großes Fach in der Mittelkonsole, große Handschuhfach-Schublade, eine selbst für ein Handy zu kleine Ablage in der Mitte und eine weitere, an die man kaum ran kommt.
Und der Kofferraum ist riesig aber erstaunlich unflexibel. Vor allem, wenn ich an unseren vorherigen denke (auch Renault, gleiches Baujahr): der Megane hatte einen riesigen “Keller” unter dem doppelten Boden im Kofferraum, die Abdeckung des “Kellers” war zweigeteilt, so das man bei halb beladenem Kofferraum noch ran kommen konnte, die Abdeckung konnte ganz einfach rausgenommen werden (für mehr Ladehöhe), man konnte eine knapp 30cm hohe, ziemlich stabile Klappe aus dem Kofferraumboden um 90° aufstellen, um den Kofferraum ein bisschen zu teilen, es gab kleine Ablagen in den Seiten und eine etwas billig anmutende Kofferraumabdeckung.
Im neuen: unendlich viel Platz, aber nur ein sehr flacher “Keller” unter dem (nicht geteilten) doppelten Boden und eine noch billigere Kofferraumabdeckung als im Megane.
Achja: und leider hat er keine Dachreling für unsere Dachbox (bzw. für den Dachträger) mehr. Brauchen wir vielleicht auch nicht mehr, trotzdem schade, dass wir den Träger nicht mehr weiter nutzen können.
Aber das wichtigste Kriterium bleibt: wir passen alle sehr entspannt und komfortabel rein. Nebenbei gibt es eine für sein Baujahr hervorragende Ausstattung. Wir sind bisher sehr zufrieden!