StFeder.de

Sein Geld wert?!

Ein Familienmitglied war kürzlich unverschuldet in Autounfall verwickelt. Ein Gutachter sollte den Schaden feststellen. Sichtbar waren für mich massive Kratzer an Kotflügel und Fahrertür und ein kaputter Außenspiegel. Ich habe das Auto am Tag des Unfalls gesehen.

Der Gutachter hat das Auto ein paar Tage später gesehen.  In seinem Gutachten waren einige Schäden aufgeführt. Der Preis für seine Arbeit lag bei über 400,- €. Der beschädigte Spiegel wurde nicht erwähnt. Auf Nachfrage ließ er das Familienmitglied wissen, der Spiegel müsse nach dem Unfall kaputt gegangen sein, weil er zum Zeitpunkt des Gutachtens noch nicht beschädigt und deswegen nicht im Gutachten aufgeführt war.

Wie er diesen Standpunkt begründen will ist mir schleierhaft. Immerhin gibt es mindestens fünf Personen, die den beschädigten Spiegel am Tag des Unfalls gesehen haben.

Wenn der 400-Euro-Gutachter schon offensichtliche Schäden nicht erkennen kann, welche verdeckten mag er dann wohl übersehen haben…

DerWesten: Qualitätsjournalismus?

Jetzt mein erstes großes Outing hier im Blog: ich war auf einem David Hasselhoff Konzert Und ich erzähle das nur, weil auch DerWesten vorgibt, dagewesen zu sein.

Meine persönliche Meinung zum Konzert will ich mal außen vor lassen, aber wenn ein Nachrichtenportal, das ausgibt seine

Leser und Nutzer profitieren von einer völlig neuen regionalen und lokalen Aktualität und Informationsdichte

dann frage ich mich, wie es passieren kann, dass auf einem solchen Portal zwei Berichte [1,2] erscheinen, die sich wie ein netter Erlebnisbericht lesen, jedoch nichts mit Journalismus zu tun haben.

Da heißt es zum Beispiel in Artikel [1]

Hasselhoff serviert bestes Entertainment.

oder in Artikel [2]

Hasselhoff selbst genießt jede Sekunde.

Naja, ich weiß nicht auf welchem Konzert die beiden DerWester Redakteure waren, aber in Oberhausen hat Hasselhoff nicht “bestes Entertaimnet” geliefert. Er hat emotionslos seine Show runtergespult und seine Hits serviert. Highlight des Entertainment á la Hasselhoff war sein Zuruf: “Ihr seid das beste Publikum, das ich jemals hatte”. Keine Ahnung, ob er es ernst gemeint hat, aber egal ob ja oder nein: in beiden Fällen müsste er an seiner Glaubwürdigkeit arbeiten.

Einzig die ständig wechselnden Bühnenoutfits konnten die Show ein bisschen retten. Aber wenn das alleine “bestes” Entertainment ist…

In Artikel [2] heißt es dann auch noch:

Nach der vierten Zugabe ist Schluss!

Es mag sein, dass die Wahrnehmung davon, was eine Zugabe ist und was nicht, nicht ganz eindeutig ist. Aber in Oberhausen gab es sicherlich keine vier Zugaben. Ich kenne Zugaben nur so, dass jemand geht oder vorgibt zu gehen und dann vom anhaltenden Applaus oder von Zugabe-Rufen davon abgehalten wird. Hasselhoff hat nur einmal Tschüss gesagt. Und dann war er weg und das Licht ging an. In meiner Wahrnehmung gab es keine Zugabe.

Was die Artikel aber besonders schlecht macht ist gar nicht so sehr was drin steht (ist ja auch nichts Substantielles), sondern dass er Dinge verschweigt, die in jeden halbwegs vernünftigen Artikel zu diesem Konzert gehört hätten.

  1. Auf den Eintrittskarten und auf den Postern zum Konzert war “Bella Vida” als Support Act angekündigt. Nie von denen gehört, aber das ist scheinbar die Band der Töchter von Hasselhoff, die eigene Songs performen sollten und zusätzlich ein Duett mit Hasselhoff singen sollten. Die kamen nicht. Hasselhoff selber hat kein Wort dazu verloren. Bei DerWesten: Kein Wort dazu, obwohl man in der Ankündigung sogar noch von den Töchter geschrieben hatte. Übrigens hat der gleiche Reporter die Ankündigung getippt, der nachher auch den Erlebnisbericht [2] geschrieben hat. Aber vielleicht ist das ja das “neue” an der angepriesenen “neuen Informationsdichte” von DerWesten…
    Ich habe nach dem Konzert einen Reporter von 1live getroffen, der mir erzählte, er habe auf Nachfrage am Vortag erfahren können, dass wohl eine Tochter krank sei “oder so was” und die deshalb nicht mitkommen würden. Ihm schien die Hasselhoff-Informationspolitik auch etwas seltsam.
  2. Die Musik war während des Konzertes so leise, dass die Fangesänge Hasselhoff (und seine Band) zeitweise überstimmen konnten. Den Einspieler am Anfang hätte jeder Magix-Musikmakernutzer besser schneiden können. Keine Ahnung wie die Musik dazu war, denn die konnte man noch schlechter hören, als die eigentliche Konzertmusik. Und ich saß nicht ganz hinten!
  3. Mindestens ein Song war Playback. Hasselhoff war nicht rechtzeitig am Mikro, der Gesang kam trotzdem.
  4. In den Pausen erschien auf den Leinwänden als Standbild der Hinweis, man könne sich mit Hasselhoff fotografieren lassen. Auf einer der zwei Leinwände wurde der Hinweis verzerrt dargestellt und der Text, aus dem vermutlich hervorging, was man dafür machen musste war so klein, dass ich ihn nicht lesen konnte. Wie gesagt: ich saß nicht ganz hinten!

Naja, aber den Fotos nach zu urteilen, hat es DerWesten-Reporter sowieso nicht lange da ausgehalten: alle 24 Fotos der Klickstrecke stammen aus maximal 3 Songs!

Neujahresgruß

Ja, eigentlich ist es ja ein bisschen spät für Grüße dieser Art, aber ich habe noch gefühlt 20 Bilder, zu denen ich einen Blogeintrag machen wollte. Die arbeite ich mal so langsam ab. Und den Anfang machen soll dieser geschmackvolle Neujahresgruß:

Marzipanschwein mit Hut

Es handelt sich hier um ein kleines, knapp 10 Zentimeter hohes Schwein aus (billigem) Marzipan, das eine rote Fliege und einen roten Hut trägt. Schon auf diesem nicht ganz optimalen Foto dürfte unschwer zu erkennen sein, dass man zwar Schwein (mit Fliege) essen kann, der Hut aber aus Plastik ist und daher mindestens schwer verdaulich. Für alle diejenigen, die das aus welchen Gründen auch immer nicht erkennen können, gibt es zum Glück folgenden Hinweis auf der Verpackung:

Marzipanschwein mit Hut (Verpackung)Da steht u.a.:

Hut nicht essbar.

Ich frage mich, wer wohl nicht rechtzeitig bemerkt, dass der Hut nicht essbar ist, wohl aber dann den Hinweis auf der Verpackung entdeckt. Es gibt das ganze übrigens auch als Schornsteinfeger mit dem Hinweis

Leiter nicht essbar.

Warum eigentlich ein Relaunch?!

Warum eigentlich nicht? Was sprach für das alte Design? Es war zwar funktional, aber weder besonders individuell, noch schön.

Der Hauptgrund für die Umstellung ist, dass das neue Design im Hintergrund extrem viele Möglichkeiten bietet.  Ohne Programmierkenntnisse lässt sich fast alles anpassen. Ich kann hier auf der Seite leider nur einen kleinen Teil der Möglichkeiten nutzen. Aber für zwei oder drei andere Projekte ist das eine Riesenerleichterung. Wenn alles gut läuft, stell’ ich die vielleicht Mitte des Jahres hier vor.

Und was gibts wirklich Neues?

Fast nichts! Es sieht eigentlich nur anders aus.

Das Zitat der Woche ist bis auf Weiteres verschwunden. Ich hätte zwar eine Idee, die ich gerne mal ausprobieren würde, aber die meisten erinnern sich ja noch daran, wie lang “meine” Wochen in der letzten Zeit waren. Ich vermute, kaum einer wird das vermissen, oder?

Die einzige echte Neuerung ist die Integration einiger Social-Media-Dienste am Ende jedes Beitrags. Ich rechne nicht damit, dass die jemals genutzt werden, aber wirkt zumindest ziemlich “up-to-date”, nicht wahr?!

Ja, das wars dann schon. Für die Nostalgiker hier noch mal ein Screenshot des alten Design:

Das alte Blog-Design

edit 28.03.2011: kurz nach der Umstellung fand man den Hinweis darauf, wieviele Kommentare (Antworten) für einen Beitrag vorhanden sind oben rechts. In alter Tradition ist dieser Hinweis jetzt wieder nach unten links gewandert.

Was ist eigentlich Politik?

Die Frau, die noch Mitte 2009 deutsche Atomkraftwerke für “grundsätzlich sicher” hielt (vgl. SZ, 08.07.2009), forderte schon am Samstag, einen Tag nach dem Beben in Japan, eine Überprüfung der Sicherheit deutscher Atomkraftwerke (vgl. FAZ, 12.03.2011). Merkel habe ich immer als sehr bedachte Politikerin wahrgenommen und es hat mich ein bisschen überrascht, dass sie in fast schon guttenberg’schen Aktionismus verfällt. Seltsam vor dem Hintergrund dieser Ankündigung ist ihre Aussage vom Sonntag, in der sie die Sicherheit der deutschen AKW nochmal, wenn auch leicht verklausuliert, unterstrich:

Ich kann heute nicht erkennen, dass unsere Kernkraftwerke nicht sicher sind. Sonst müsste ich sie ja mit meinem Amtseid sofort abschalten.

[Quelle]

Zuerst war ich überrascht.

Gestern wurde ich erleuchtet: die Gültigkeit der Laufzeitverlängerung steht beim Bundesverfassungsgericht auf dem Prüfstand (vgl. Deutschlandfunk). Für die CDU wäre es natürlich eine riesen Blamage, sollten die Richter entscheiden, dass die Verlängerung verfassungswidrig ist. Um der Entscheidung zuvorzukommen, hat Merkel die sich bietende Chance schnell genutzt, um den Ausstieg aus dem Ausstieg zu verkünden.

Zwar ist dieses Vorgehen verfassungsrechtlich genauso fragwürdig (vgl. Spiegel) wie die Laufzeitverlängerung, aber Politiker müssen ja schließlich immer mindestens in zwei Richtungen denken: es reicht nicht aus, “guter” Politiker zu sein, man muss auch die eigene Macht sichern.

Egal wie fragwürdig das Vorgehen der Bundesregierung zur Zeit sein mag: momentan ist das Ende der Laufzeitverlängerung auch mit der CDU denkbar. Die Frage ist, wem das am Ende als Verdienst angerechnet werden wird. Das Angela Merkel ihr eigenes (verfassungsrechtlich bedenkliches) Gesetz jetzt selber in Frage stellt, könnte sich am Ende als genialer Schachzug erweisen. Nämlich genau dann, wenn sie es schafft über die Medien die Botschaft zu vermitteln, dass sie den Atomausstieg angestoßen hat.

Sie muss es nur schaffen, dass dabei vergessen wird, dass sie es war, die ihn vorher kassiert hat…

Das ist Politik.

E10

Gestern im Auto habe ich Nachrichten gehört. Jetzt wo Guttenberg weg ist, kann man ja mal endlich über  E10 reden. Topmeldung: irgendwer behauptet, E10 schade allen Autos, nicht nur den alten. Eigentlich war die Reaktion der Autohersteller auf diese Meldung klar:

Wir haben das schon lange getestet und daraufhin die Listen rausgegeben, welche Automobile den E10-Kraftstoff tanken dürfen und welche nicht.

Eine andere Reaktion ist gar nicht möglich, denn die Listen [1] sind seit Monaten online! Kurioserweise kam aber von Seiten der Autoindustrie, zumindest laut meinem Radiosender, eine ganz andere Reaktion. Angeblich hätten “die Autohersteller” sinngemäß folgendes gesagt:

Wir müssen die Verträglichkeit von E10 für die Kraftfahrzeuge überprüfen.

Hm, eine neue Kraftstoffsorte wird auf den Markt gebracht, Autohersteller bescheinigen die Verträglichkeit ihrer Fahrzeuge mit dem Kraftstoff, der Kraftstoff wird (wenn auch scheinbar wenig) getankt und dann kommen Zweifel auf und die Hersteller sagen: wir müssen das prüfen?! Auf welcher Grundlage haben die denn vorher die Listen erstellt, auf die man sich verlassen sollte?

 

Und wer immer noch sagt…

…die böse Oposition hätte ja nur so lange gesucht, bis man irgendwas gegen ihn gefunden hätte:

Eigentlich hätte das alles schon viel früher kommen müssen. Denn: “Wer hoch stapelt, kommt ganz nach oben” auf Telepolis.

Und das weiß man nicht erst seit heute: ein Beitrag von zapp im NDR ist seit dem 12.02.2009 bei youtube zu sehen. Und zwar hier. Oder wer zapp nicht mag, kann auch einen Beitrag von Panorama anschauen, auch bei youtube, hier.

edit: schön auf den Punkt gebracht auch hier.

…Deutschland verliere seinen “einzigen” guten Politiker:

was war mit der Kundus-Affäre oder Gorch Fock? Wers schon vergessen hat: bei zapp kann man es noch mal nachlesen oder anschauen und zwar hier. Natürlich ist auch das nicht neu, über Guttenbergs Umgang mit der Gorch Fock Affäre wundert man sich schon minestens seit März 2010, unter anderem hier.

Nicht uninteressant ist übrigens auch der hier: Die “Hitler-Guttenberg Parallelen” beim Schweiz Magazin.

Freiherr opfert sich

Was für ein Abgang! Deutschland hat seit heute einen Märtyrer!

Es ist der schmerzlichste Schritt meines Lebens

Er hatte sehr hohe Erwartungen an sich selbst. So hohe, dass er sie am Ende selber nicht mehr erfüllen konnte.

Ich gehe ihn [den Weg des Rücktritts, StFeder] nicht nur wegen der Diskussion über meine Doktorarbeit, sondern auch wegen der Frage, ob ich die Ansprüche , die ich selbst an mich stelle, noch erfüllen kann.

Wahrscheinlich waren seine Ansprüche so hoch, weil er seine Position nicht wegen des Geldes, der Macht oder des Ansehen liebte, sondern weil sein Herz daran hing.

Manch einer mag fragen, warum dieser Schritt erst jetzt erfolgt. Niemand wird das Amt freiwillig aufgeben wollen, an dem das Herz hängt.

Und er ist ja nicht nur Politiker, er ist auch Mensch. Wie konnten das alle nur vergessen?

Abschließend ein Satz, der für einen Politiker ungewöhnlich klingen mag: …

Und als Mensch, da darf man auch mal Schwäche zeigen. Wir sind ja alle Menschen. Er hätte so gerne gekämpft. Aber am Ende konnte er nicht mehr kämpfen. Er hatte das Ende seiner Kräfte erreicht.

… Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht.

Man möchte ihn in den Arm nehmen. Er war doch ein so guter Mann. Wenn er nur nicht so hohe Ansprüche an sich selber hätte, wenn nur nicht so schwer hätte kämpfen müssen, wenn sein Herz nicht so sehr an der Sache gehangen hätte.Guttenberg

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zitiert nach Spiegel Online

Enttäuschte Erwartungen

Vor kurzem war ich zufällig in einem Bose-Store. Bose, dass sind die, die in der Prisma und der ADAC regelmäßig Werbung machen. Seit gefühlten 20 Jahren immer damit, dass sie einen Radiowecker anbieten, der in etwa die Größe von zwei aufeinandergelegten 500-Blatt-DIN A4 Papierpacken hat (toller Vergleich, oder?), aber so klingen soll wie ein live-Orchester. Ich bin kein Fan von Bose. Als ich den Laden betrat, war zufällig ein Zeitpunkt erreicht, an dem irgendeine Vorführung stattfinden sollte. Ich war vor Jahren mal auf einer Bose-Vorführung auf der Cebit und fand die recht unterhaltsam. Ich nahm daher die Gelegenheit war und sah mir die “Show” an.

Und siehe da: nach Jahren immer noch der gleiche Showroom. Ein kleines Kino mit Platz für 20-30 Mann, ein Flachbildfernseher und im Raum verteilt große, an der Wand hängende Kisten (nicht ganz Wasserkastengröße). Da wurden Erinnerungen wach. Schon bei der Cebit-Veranstaltung hingen diese Kisten da, und der “Showmaster” suggerierte dem Publikum damals, dass seien Boxen. “Bose geht weg von immer kleiner und baut wieder große Boxen”. Am Ende der damals beeindruckenden Soundshow nahm der Mitarbeiter die Boxen von der Wand und dahinter verbargen sich winzig kleine Satelliten. Eine perfekt Verkaufsshow!

Und jetzt wieder genau das gleiche. Leider konnte ich mich schon bei den ersten Tönen ein bisschen wundern: die Bässe waren zwar relativ kraftvoll, dröhnten aber leicht. Wenn das schon im perfekt eingerichteten Showroom passiert, wie soll das dann erst zu Hause sein?

Gegen Ende der Show wurden dann alle meine Erwartungen enttäuscht. Wieder wurden die großen Boxen von der Wand entfernt – Aber diesmal war nichts dahinter! Alle Boxen (angeblich 6 Stück, wenn ich mich recht erinnere) sind in den Fernseher integriert. Eine perfekte Illusion. Man dachte wirklich, man würde von einer Heimkinoanlage mit Subwoofer und mindestens 4 Satelliten unterhalten.

Ich muss sagen, die Vorführung hat mich echt beeindruckt. Ich hatte schon mal davon gehört, dass sogenannte “Soundbars”, bei denen ein komplexer Lautsprecher Surroundsound simulieren soll, tatsächlich gut funktionieren sollen. Aber das ganze in einen Fernseher einzubauen, scheint mir noch mal eine Nummer spektakulärer (obwohl es eigentlich nur der nächste logische Schritt ist…).

Ich kann natürlich nicht beurteilen, inwiefern der kleine Kinoraum das Erlebnis beeinflusst hat und ob sich das zu Hause ähnlich gut reproduzieren lassen würde, aber hätte ich meine 7.000,- € nicht gerade in einen schicken Zimmerbrunnen fürs Gästezimmer investiert: ich hätte mir einen Fernseher mitgenommen. Dazu bietet er ein mindestens innovatives Bedienkonzept. Da wirkte es noch nicht mal übertrieben, als der “Showman” von einem “revolutionären Produkt” sprach.

Werbebeilage

Neulich bei uns im Wochenend-Werbeblättchen fand ich neben etlichen anderen eine Werbebeilage für eine Beratung zu Photovoltaikanlagen. Aufgefallen ist sie mir aus zwei Gründen:

1. weil sie aussah wie ein Flyer von der Dorfgemeinschaft: billiges DIN A4-Papier, zweiseitig bedruckt und
2. weil ganz am Ende einer einseitigen Argumentation für Photovoltaikanlagen nicht nur die Rechtschreib-, Grammatik- und Formatierungsfehler so aufdringlich wurden, dass man sie nicht mehr ausblenden konnten, sondern auch, weil man sich beim letzten Argument für Photovoltaikanlagen echt fragen musste, ob das alles eine (schlecht gemachte) Satire ist:

Ist Ihnen vielleicht schon mal aufgefallen auf welchen Gebäuden man sehr häufig Photovoltaikanlagen sieht?

Es sind landwirtschaftliche Betriebe, die Photovoltaikanlagen, Windkrafträder etc. betreiben und damit die Natur für sich arbeiten lassen. So viele Bauern können sich nicht täuschen, das man mit einer Photovoltaikanlage Geld verdienen kann das können Sie auch.

Von “Bauern” zu schreiben würde eigentlich für Satire sprechen, denn sonst würde man, um diesem schwachsinnigen Argument ein bisschen Ernsthaftigkeit zu verleihen, doch wohl eher von “Landwirten” sprechen.

Ich habe mir dann auch noch schnell die Webseite angeschaut, auf die auf dem Flyer hingewiesen wird. Ich finde, die spricht auch für die Idee, dass es sich um einen missglückten Versuch handelt, satirisch zu sein: www.sunshine-produkt.de.