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Tanzen an Erft und Rur

Seit 2007 sind wir mit der Tanzsportabteilung des TuS Schmidt an der Ausrichtung des Tanzsportturniers “Tanzen an Erft und Rur” beteiligt. Und seit dem ersten Jahr haben wir in der Gesamtplanung und Organisation eine tragende Rolle gespielt. Bis auf Teile der Turnierleitung, der Turniervorbereitung im Sinne der Tanzsportordnung, den Bonverkauf und Teile der Kuchentheke stemmen wir das Turnier. Das heißt Auf- und Abbau, Musik, Fotos, Videos, Webseite, Deko, Gastgeschenke, Grill, Einkauf, Pressearbeit und weitere Kleinigkeiten fallen in unseren Bereich.

Mittlerweile sind wir so eingespielt, dass jeder seine Aufgaben kennt und ohne weitere Absprachen erfüllt.

In meinen Bereich fallen die Öffentlichkeitsarbeit (Flyer entwerfen, Zeitungsartikel schreiben und verschicken, Radiowerbung, Webseite pflegen), Musik, Bilder (v.a. bereitstellen der Infrastruktur zum Ausdrucken und Verkauf), Drucksachen (Hinweisschilder, Eintrittskarten, Infozettel mit Turnierregeln) und Turniervideos. Klingt nach viel und ist auch nicht wenig Aber mit den Jahren entwickelt sich eine Routine, so dass zumindest alles rund läuft.

Aber das einzige Interessante sind ja die Pannen. Und dieses Jahr gab es davon drei größere.

1. Panne

Die erste Panne passierte schon im Vorfeld des Turniers und ist mir besonders peinlich. Beim zusammenstellen der Zeitungsartikel habe ich den falschen Turniertag angegeben. Dreimal gab es im fertigen Artikel eine Zeitangabe und die mittlere war falsch. Zweimal war korrekt von “Samstag, den 21.09.2013” die Rede, einmal in der Mitte schrieb ich jedoch von “Sonntagmorgen”. Da meine Artikel nicht korrekturgelesen werden (manchmal wäre mir weniger Vertrauen echt lieber…), landete das dann so in der Zeitung. Einziger Trost hierbei: in der Dürener Region hat die Zeitung trotz korrekter Daten in Ihren Veranstaltungsplan unser Turnier in die Zeit von “19-18 Uhr” gelegt. Richtig wäre 12-20 Uhr gewesen.

2. Panne

Damit war zu rechnen. Traditionell funktioniert bei der Fototechnik etwas nicht. Ich kann mich am Turniertag selber kaum um die Technik kümmern, da ich als DJ meist beschäftigt bin, daher muss das System reibungslos laufen. Und in jedem Jahr stelle ich entweder am Tag vorher oder am Tag selber fest, dass es das nicht tut. Diesmal war das (zugegeben leicht vorhersehbare Problem) auf einem zweiten Monitor eine Diashow zu starten. Das neue XnViewMP hatte keine sinnvoll nutzbare Funkion dafür, wovon ich im Vorfeld, leicht naiv ohne zu testen, ausgegangen war. Also habe ich das alte XnView installiert. Da gab es die Funktion, jedoch hat die seit mehreren Jahren den Bug, dass der Mauszeiger alle zwei Sekunden für drei Sekunden verschwindet, wenn man eine Diashow auf einem zweiten Monitor laufen lässt. Konnte ich auf mittlerweile drei Rechnern mit unterschiedlichen Betriebssystemversionen verifizieren. Die Windowseigene Vorschau bietet auch eine Diashowfunkion, blendet aber den anderen Bildschirm ab.

Am Ende habe ich das JRiver Media Center benutzt. Ja, genau das Programm, dass ich auch in meinen Beiträgen für Tanzlehrer und Schulen empfohlen habe. Anfangs hatte ich zwar ein wenig Bedenken, aber im Nachhinein kann ich sagen: es war das erste Jahr, in dem es im Laufe des Turniertages keine Probleme mit dem Fotosystem gab, die mein Eingreifen erforderten.

Ok, einmal ganz am Anfang. Da gab es einen Totalausfall. Der Fotodrucker wollte nicht drucken. Aber das Problem konnte ich als Computerfachmann innerhalb von wenigen Sekunden lösen: indem ich den Drucker per USB Kabel mit dem PC verband…  :roll: Zähle ich mal nicht als echtes Problem

3. Panne

Die erste Panne war peinlich, die zweite hat Tradition und die dritte… da war ich einfach dumm.

Funkmikrofon. Seit fünf Jahren funktioniert es ohne jemals ein Problem zu machen. Gute Sprachqualität, gigantische Reichweite, Rückkopplungen nur, wenn man es drauf anlegt. Aber irgendwann ist immer das erste mal. Und das war dieses Mal.

Es gab einfach keinen sauberen Empfang. Das Ursache war schnell gefunden: es gab massive Störungen. Natürlich waren die ersten klugen Menschen mit dem Hinweis auf die Batterien schnell zur Stelle. Aber ich hatte das echte Problem schon erkannt: wenn das Mikrofon ausgeschaltet war, signalisierte die Basisstation relativ starken, wenn auch unbeständigen Empfang. Es gab also starke Störungen.

Wir haben schließlich eine Stelle gefunden, an der es keine Störungen gab. Weit entfernt vom Mischpult, aber es gibt ja Verlängerungen. Leider half das nicht. Die Störungen schienen zwar weg zu sein, der Empfang war aber immer noch nicht sauber. Ich war wirklich ratlos. 

Bis ich das Mikrofon vom genervten Moderator in die Hand gedrückt bekam. Ich sag, dass die Betriebsleuchte nicht an war. In den letzten fünf Jahren war die immer an. Irgendwie waren die ersten klugen Menschen am Ende wirklich die klugen: nach fünf Jahren hatte sich einfach die Batterie verabschiedet. Wer konnte damit rechnen?

Vertretergespräche

Heute hatte ich die Gelegenheit, das Verkaufsgespräch eines Vertreters miterleben zu dürfen. Er hatte bei einem mittelständischen Dienstleistungsunternehmen angerufen. Im Vorfeld hat die Geschäftsführung mir vom Termin erzählt:

Heute kommt einer vorbei, der will unsere Neukunden pro Monat fast verdoppeln. Keine Ahnung wie der das machen will, aber wir lassen den mal kommen und hören uns das an.

Möglicherweise hat die Geschäftsführung im Anbahnungsgespräch alles falsch verstanden; dann war der Vertreter offenbar nicht in der Lage, sich und sein Produkt angemessen zu verkaufen. Das wäre schlimm. Noch schlimmer wäre, wenn er sich tatsächlich so angekündigt hat, denn keiner hatte das Gefühl, in Kürze einem seriösen Geschäftsmann zu begegnen.

Das Vor-Ort-Gespräch dauerte ca. 45 Minuten. Zunächst erfragte er im Smalltalk einige Unternehmensdaten. Auslastung, Kapazitäten, Kosten und mehr.

Der Vertreter stellte sich danach als Vertreter von Groupon vor. Groupon sei ein regional arbeitendes Magazin, in dem Gutscheine angeboten werden. Sein Angebot sollte die Geschäftsführung annehmen, weil man mit seiner Hilfe Überkapazitäten abbauen kann und keine zusätzlichen Kosten entstehen.

Die Rahmenbedingungen stellte er folgendermaßen vor: die sogenannten Groupons werden von seinem Unternehmen verkauft. Die Anzahl der Groupons kann festgelegt werden. Der Rabatt zum Originalpreis muss mindestens 50% betragen. Die Hälfte des Grouponpreises geht an sein Unternehmen, die andere Hälfte an den Dienstleister. Real bietet der Dienstleister also 75% Ermäßigung.

Der Geschäftsführung war das Unternehmen “Groupon” offenkundig vollkommen fremd. Erst im Laufe des Gesprächs wurde klar, dass es sich bei Groupon um ein Onlineportal handelt.

Viele Bedenken der Geschäftsführung konnten ausgeräumt werden. Was blieb war die Angst, dass man an potentiell normal zahlenden Kunden 75% der Einnahmen verlieren würde. Die Kundenakquise des Dienstleisters findet fast ausschließlich über den eigenen Onlineauftritt statt, sodass jeder Kunde, der per google auf das Angebot zugreifen würde, auch den Groupon finden würde und so den günstigen Preis zahlen würde.

Das Gegenargument des Vertreters war einfach: es würden ja nur Überkapazitäten abgebaut.

Das Argument schien die Allzweckwaffe gegen alle verbleibenden Ängste zu sein. Leider wurde nicht klar, warum ein Großteil der über Groupon gewonnen Kunden tatsächlich durch Groupon gewonnen werden und nicht sowieso kommen würden. Denn wenn sie sowieso kommen würden, dann würden keine Überkapazitäten verringert sondern nur der Umsatz pro Kunde reduziert.

Die Verhandlungen waren eigentlich gescheitert, als der Vertreter auf nochmaliges, sehr konkretes Nachfragen erklärte, der Groupon sei nur 3 Tage erreichbar und die Information über sein Erscheinen gehe am ersten Tag (oder einen Tag vorher) per Newsletter an 70.000 Mitglieder aus der Region. Nach über einer halben Stunde Verkaufsgespräch erwähnt er also damit die zentralen Punkte seines Angebotes.

Ich war zu diesem Zeitpunkt beratend in das Verkaufsgespräch involviert und fragte nach, warum er erst jetzt mit der Information rausrückt. Seine Antwort:

Ich dachte sie würden das Angebot kennen.

Ja, ich kenne das Angebot flüchtig. Ich habe trotzdem 10 Minuten gebraucht um zu kapieren, dass er Vertreter eines Onlineportals ist, das Rabattmarken verkauft. Zuerst dachte ich nach seinen Erklärungen, es handele sich um regionales, gedrucktes Magazin. Als der Groschen bei mir dann gefallen war, fiel mir auch wieder ein, dass Groupon kürzlich äußerst negativ in den Schlagzeilen stand. Die Geschäftsführung kannte das Angebot ganz offensichtlich nicht. Auch keine vergleichbaren Angebote. Wenn dieser Vertreter dachte, die Geschäftsleitung würde das Angebot kennen oder nach seinen Erklärungen auch nur ansatzweise kennengelernt haben, dann hat er den falschen Job.

H&M – da fühl’ ich mich… willkommen?!

Ich weiß nicht warum, aber in den Geschäften von H&M fühle ich mich immer unwohl. Ich habe das immer hingenommen ohne drüber nachzudenken und die Geschäfte gemieden.

Neulich war ich im Zug unterwegs. Ich saß im Regionalexpress Richtung Düsseldorf in einer Dreier-Sitzgruppe nahe dem Ausgang. Der Zug war voll und irgendwann setzten sich zwei Leute zu mir. Ich saß neben der jungen Frau, ihr gegenüber saß ein ihr Bekannter. Sie unterhielten sich. Sie suchte einen (Neben)Job und er arbeitete bei H&M in Düsseldorf. Sie unterhielten sich über ihr gemeinsames Studienfach und irgendwann riet er ihr, sich einfach mal bei H&M zu bewerben. Sie sprachen ein bisschen über das Unternehmen und irgendwann sagte er:

Kunden sind das Schlimmste. Die mag ich gar nicht.

Wenn die dort viele solcher Angestellten haben, dann weiß ich jetzt zumindest, warum ich mich dort unwohl fühle.

Opera, Firefox, Chrome (Iron) und zurück

Seit ein paar Jahren nutze ich auf meinem Desktoprechner Opera als Internet Browser. Er läuft schnell und hat schon von Haus aus viele Features, die ich bei den Konkurrenten erst nachinstallieren muss.

Trotzdem wollte ich wechseln. Vor allem drei von mir häufiger genutzte Internetseiten (der Lenovo Support, das WordPress Backend und Picasa) laufen unter Opera nicht ganz rund. Unter Firefox, Chrome und IE machen die Seiten keine Probleme. Außerdem habe ich noch das Facebook-Gerücht im Hinterkopf… Weil ich vor Opera Firefox verwendet habe, war das meine erste Wahl für den Umstieg.

Begeistert war ich schon immer von den fast grenzenlosen Möglichkeiten, die Erweiterungen in Firefox eröffnen. Nach ein paar Tagen hatte ich Firefox mit ca. 20 Erweiterungen aufgerüstet und einen sehr hohen Bedienkomfort erreicht. Dafür war der Browser langsam. Sehr langsam. Und immer wieder kam es zu längeren Aussetzern. Nachdem ich das gleiche Fehlverhalten auch bei einer befreundeten Firefoxnutzerin ohne Erweiterungen beobachten konnte, wechselte ich zu Chrome. Genauer gesagt zu SRWare Iron.

Der lief auch mit 20 Erweiterungen noch absolut flüssig. Trotzdem erreichte er nie den Bedienkomfort von Firefox. Und auch nicht den von Opera.

Und jetzt bin ich wieder bei Opera gelandet. Warum?

Grundsätzlich bieten Firefox und Chrome nichts, was ich bei Opera vermissen würde. Aber Opera hat die Killerfeatures, die mir erst aufgefallen sind, als ich gemerkt habe, dass die anderen sie nicht haben.

  • Öffnet man einen neuen Tab erscheint eine Auswahl von Favoriten (Speed Dial). Kennen Firefox und Chrome/Iron zwar auch, aber in Opera kann man die Seitenvorschau auch automatisch aktualisieren lassen. So sieht man (bei den meisten Seiten) schon sofort, ob sich seit dem letzten Besuch was geändert hat.
  • Firefox, Chrome/Iron (und auch IE) haben Probleme mit dem Abspeichern von Passwörtern auf diversen Seiten. U.a. für den Microsoft-Account, für freenet, für gmail. Das ist zwar streng genommen kein Browser Problem, sondern von den jeweiligen Webseite so vorgegeben (Stichwort: “Autofill=off”), trotzdem funktioniert das in Opera einfach perfekt. Und auch das Verwalten mehrerer Identitäten gestaltet sich bei Opera einfacher als bei den Konkurrenten.
  • Geschlossene Tabs lassen sich komfortabel wiederherstellen (mit samt der Tabhistory). Chrome/Iron kann das selbst mit Erweiterung nicht vernünftig und bei Firefox kann man von Haus aus nur den letzten Tab wiederherstellen benötigt man doppelt so viele Klicks (2 Klicks Opera vs. 4 Klicks Firefox).
  • Bei Opera kann man innerhalb eines Fensters private Tabs nutzen. In WordPress kann ich also als Admin angemeldet sein und im Nachbartab trotzdem sehen, wie die Seite für Besucher aussieht. Alle aus dem privaten Tab heraus geöffneten Tabs sind ihrerseits wieder privat. In Firefox und Chrome/Iron ist immer das komplette Fenster privat.
  • Auf einem 6 Jahre alten ThinkPad bleibt Firefox oft minutenlang hängen (OHNE Erweiterungen!). Opera läuft flüssig (Chrome/Iron auch).
  • Für langsame Internet-Verbindungen (bei schlechtem WLAN-Empfang) gibts den Opera Turbo, der allen Datenverkehr über einen Proxy umleitet und die Daten komprimiert ausliefert. Hat mir schon oft das Surfen in WLAN-Randgebieten ermöglicht.
  • Opera hat eine brauchbare Seitenleiste! Bei Firefox geht das nur per Erweiterung, bei Chrome/Iron gar nicht vernünftig.
  • Die Installation geht schneller als bei Firefox und Chrome/Iron.

Negatives gibts natürlich auch.

  • Opera kennt Erweiterungen. Aber es gibt nur wenige und kaum gute. Immerhin gibts brauchbare Erweiterungen um GoogleAnalytics & Co. auszusperren

Mehr schlechtes fällt mir gerade nicht ein… Die Seiten, deren nicht funktionieren mein Wechseln angestoßen haben funktionieren übrigens in der neusten Opera Version!

Von daher: wer einen robusten, komfortablen Browser sucht, dem kann ich die aktuelle Version von Opera nur empfehlen!

Ein… ähm… Virus?!

Folgende Meldung erschien heute bildschirmfüllend:

Meldung 

Da ich gerade keinen u-kash Gutschein zur Hand hatte, konnte ich auf die schnelle keinen korrekten Code eingeben. Und das wollte ich schon, denn im ersten Moment fühlte ich mich ertappt:

 Garten

Einen Garten hatte ich tatsächlich kürzlich noch heruntergeladengewirtschaftet.

Aber da ich, wie gesagt, keinen Gutschein zur Hand hatte, las ich den Text komplett. Und, nun ja, man merkt doch recht schnell das da irgendwas nicht stimmen kann. Mal abgesehen davon, dass die Vorwürfe an sich Quatsch sind, ist auch die Formulierung… abenteuerlich.

Leider bekam ich die Meldung nicht weg. Kein Mausklicken, keine Tastenkombination half. [STRG]+[ALT]+[ENTF] funktionierte zwar, aber der Taskmanager ließ sich nicht starten. [ALT]+[F4] blieb wirkungslos. Auf meinem zweiten Bildschirm wurde zwar der normale Desktop angezeigt, allerdings war da nichts “klickbar”. Neustart half auch nicht: Programm startet von alleine mit.

Alles in Allem nicht schlecht gemacht. Losgeworden bin ich “das Ding” im abgesicherten Modus. Das Programm war dann recht leicht zu finden und einfach zu löschen. Wenn die Programmierer in Zukunft auf Paypal umsteigen, könnte die Masche vielleicht sogar funktionieren…

Ich nutze Opera – noch

Vor einigen Jahren bin ich auf Opera umgestiegen. Ausschlaggebend war nicht nur die nette Optik und die vielen, bei anderen nur per Plugin zu bekommenden Funktionen. Es war auch das Unternehmen, das Opera entwickelt und anbietet. Kein global Player wie google, Microsoft, Apple oder Mozilla steckt dahinter, sondern eine kleine Softwareschmiede aus Norwegen. Irgendwie sympathisch. Außerdem habe ich das Gefühl, dass für ein kleines Unternehmen der Reiz (Nutzer-)Daten zu verkaufen nicht so groß ist. Einfach, weil nicht so viele Daten zur Verfügung stehen. Seit heute, 21.11 Uhr überlege ich, welchen Browser ich von nun an nutzen werde:

Facebook angeblich an Kauf von Opera interessiert 

GastbeitragLego und Amazon

Es gibt immer wieder Ereignisse, die uns sehr irritieren… So wurde unlängst bei Amazon ein Lego Architecture Set verkauft und versendet… ganz genau wir schreiben über jenes Spielzeug, mit welchem aus kleinen Bausteinen große Bauwerke enstehen… Soweit so gut, die Grundbedingungen sind also geklärt… Das Paket auf dem Weg zum Käufer… Dort sollte es dann im Regelfall auch verbleiben… So wunderte sich der Verkäufer über den Hermesboten, der ein Päckchen ins Haus brachte… Toll verpackt und echt groß… noch mehr Staunen, in dem Packet findet sich der gerade erst verkaufte Lego Bausatz des Gugenheimmuseums… Verdammt, der sollte doch schon beim Käufer sein… Aber Moment: neu verpackt… es scheint Absicht zu sein, dass dieser Bausatz wieder hier ist… Bei weiterer Untersuchung des Packetinhalts findet sich ein Zettel mit der Begründung für die Rücksendung:

Artikel wurde in Einzelteilen versendet!

Da fragt sich der Verkäufer völlig irritiert: “Wie irre kann die Welt denn sein?!”

Logitech Kundenbefragung

Ich musste vor kurzem wegen zwei unterschiedlicher Dinge den Logitech-Kundendienst in Anspruch nehmen. Eine der beiden Angelegenheiten ist jetzt vollständig abgewickelt. Ich bin überaus zufrieden. Logitech hat mich gebeten an einer Kundenbefragung teilzunehmen. Der Bitte wollte ich folgen und habe den Fragebogen ausgefüllt. Es gab nur 8 Items. Bei 6 davon musste man eine Bewertung auf einer Skala abgeben. Ich konnte immer nur die Bestnote vergeben, weil wirklich alles perfekt gelaufen ist.

Eine Frage lautet:

Frage der Logitech Kundenbefragung
(klicken zum vergrößern)

Mein Produkt war defekt, ich habe nicht versucht, das Problem “auf eigene Faust” zu lösen.

Eine weitere Frage lautet:

Frage der Logitech Kundenbefragung

Der Kundenservice war in meinem Fall schnell, unkompliziert und freundlich. Logitech kann mir in Zukunft nicht “besser” helfen.

Beide Fragen ließ ich folgerichtig unbeantwortet.

Abschicken kann ich den Fragebogen nicht. Man muss bei jeder Fragen etwas angeben.

Wenn ernsthafte Meinungsforschung betrieben werden soll, sollte man vielleicht darüber nachdenken, Befragungen von Menschen entwerfen (und auswerten) zu lassen, die Ahnung davon haben… Das mal eben den Praktikanten machen zu lassen, wenn man sonst keine Aufgabe für den hat führt zu solchen dummen Fragebögen.

Was macht eigentlich ein Journalist?

Es ist ganz einfach.

Es geht, wie so oft in unserer Gesellschaft, um Arbeitsteilung. Journalisten sorgen dafür, dass sich nicht jeder Bürger Informationen selber mühsam zusammensuchen muss. Das machen die Journalisten für uns. Sie sammeln die Informationen für uns, sortieren Wichtiges und Unwichtiges und sie bewerten. Das alles mit dem Ziel, dass der Leser informiert wird und sich im besten Fall auf Grundlage ihrer Arbeit eine eigene Meinung bilden kann.

Es könnte so einfach sein.

Um die Anforderungen erfüllen zu können, ist die vollständige Weitergabe relevanter Informationen erforderlich. Sonst kann sich der Leser natürlich kein fundiertes Urteil bilden.

Fall 1:

Schlecker ist zahlungsunfähig. Im März steht eine Reform des Insolvenzrechtes an. Bis hierhin sind sich Wirtschaftswoche und SpiegleOnline einig. Die Bedingungen für den Insolvenzantrag seien ab März deutlich günstiger für Schlecker, schreibt SpiegelOnline. Das Schlecker “nicht noch diese wenigen Wochen abgewartet hat, lässt vermuten, dass das Unternehmen tatsächlich bereits jetzt zahlungsunfähig war” ist dort zu lesen. In der Wirtschaftswoche genau das Gegenteil: “Hinzu kommt, dass Schlecker seinen Antrag noch rechtzeitig stellt. Ab März nämlich tritt eine Novelle des Insolvenzrechts in Kraft, die weitaus stärker in die Rechte des Altgesellschafters eingreift.”

Entweder hätte einer der beiden Autoren das Thema wegen fehlender Kompetenz lieber nicht angepackt, oder beide haben sich für eine einseitige Berichterstattung entschieden.

Fall 2:

Aber es geht noch besser schlechter! Nach dem Interview mit unserem Bundespräsidenten wurden wir in allen Medien mit Kommentaren dazu überschüttet. Und etwas später stand Wulff als Lügner da, weil er im Interview ankündigte, er würde alle 400 an ihn gerichteten Fragen mit Antworten veröffentlichen, es aber dann (zuerst) nicht tat.

Ist bewerten so schwer? In diesem Fall musste man sich nur ein Interview anhören! Im Interview hat Wulff nie ausdrücklich davon gesprochen, dass er alle Fragen und Antworten veröffentlichen werde. Er hat sich mit Sicherheit dumm ausgedrückt, aber eine Ankündigung zur Veröffentlichung der 400 Fragen und Antworten erkenne ich nicht:

Wenn sie 400 Fragen bekommen, wir haben inzwischen 400 Fragen durch die von mir beauftragten Anwälte, ich habe ja Anwälte gebeten, weil das Ganze nicht in meiner Amtszeit spielt, es ist alles vorher, geht zum Teil in die siebziger Jahre zurück, die Fragen, die da kommen. […] Die haben jetzt rund 400 Fragen beantwortet, alle sachgemäß nach bestem Wissen und Gewissen. Und wenn Sie 400 scheibchenweise Fragen bekommen, wo Sie sich manchmal wirklich fragen müssen, was sich dahinter verbirgt, dann können Sie auch nur scheibchenweise antworten. Die Grunddaten der Finanzierung unseres Einfamilienhauses habe ich von Anfang an genannt. […] Alles ist erwähnt in der ersten Erklärung nach Rückkehr aus dem Ausland.

zitiert nach SpiegelOnline

Erst im Zusammenhang mit einer späteren Äußerung in einem anderen Kontext kann man vermuten, dass er “alles” veröffentlichen will:

[…] dann diese weitergehenden Fragen kommen, dann stehen Sie immer unter der Abwägung, was ist privat, was ist öffentlich, was muss hier genannt werden und was geht nicht alle etwas an. Ich glaube, diese Erfahrung, dass man die Transparenz weitertreiben muss, die setzt auch neue Maßstäbe. Morgen früh werden meine Anwälte alles ins Internet einstellen. Dann kann jede Bürgerin, jeder Bürger, jedes Details zu den Abläufen sehen und bewertet sie auch rechtlich. Und ich glaube nicht, dass es das oft in der Vergangenheit gegeben hat, und wenn es das in Zukunft immer gibt, wird es auch unsere Republik offenkundig auch zu mehr Transparenz positiv verändern.

  zitiert nach SpiegelOnline

Man kann das in Zusammenhang mit den 400 Fragen sehen, man muss aber nicht, insbesondere wenn man berücksichtigt, dass zwischen beiden Zitaten Zeit verging und andere Themen besprochen wurden. Von Wulff enttäuscht zu sein ist vor diesem Hintergrund natürlich trotzdem ok. Sein Vorgehen als ungeschickt zu bezeichnen sicherlich ebenso. Aber das selbstgerechte Vorgehen der Medien ist nicht viel besser.

Wo sind denn eigentlich die guten Journalisten??

Wulff hat eingesehen?

SpiegelOnline titelt heute über den ehemaligen Bundespräsidenten:

Wulff will Büro und Mitarbeiter für 280.000 Euro im Jahr

Es ist der gleiche Wulff, der vor einiger Zeit gesagt hat:

Ich sehe ein, nicht alles, was juristisch rechtens ist, ist auch richtig.

Hm,  die Einsicht scheint ihn nicht weit gebracht zu haben.

Aber erstens hat er ja jetzt nichts mehr zu verlieren und zweitens könnte er, sollte der öffentliche Druck zu groß werden, einfach erzählen, was er diesmal eingesehen hat…