Eigentlich wollten wir nie mehr eine andere Tanzparty als die der Tanzschule Schröder besuchen. Da wir aber letzten Samstag verhindert waren, haben wir uns nach einer Alternative für den Freitagabend umgesehen und gar nicht so weit entfernt das No.1 Tanzcenter Aachen gefunden. Ich erinnere mich dunkel daran, dass wir mal eine der dortigen Karnevalsveranstaltungen sowie eine Tanzparty besucht hatten, worauf hin wir beschlossen hatten, nie mehr da hin zu gehen, aber das lag so lange zurück, dass ich nicht mal mehr genau weiß, warum wir das damals beschlossen hatten.
Wir konnten daher einigermaßen vorurteilsfrei zur Party gehen. Auf der Website des Tanzcenters steht:
Als eine der wohl schönsten Tanzschulen in Aachen kann man bei uns mehr als nur tanzen oder feiern – in gemütlicher Atmosphäre Unterhaltung suchen und finden ist hier jederzeit möglich – oder möchten Sie vielleicht einfach mal zusehen, wie man sich im Discofox dreht oder bei der Rumba flirtet?
“Eine der wohl schönsten Tanzschulen in Aachen” mag tatsächlich stimmen. Mit den Räumlichkeiten und dem Ambiente der Tanzschule Schröder (verglichen mit deren neuen und alten Räumlichkeiten) kann das Tanzcenter zwar nicht mithalten, schön ist die Tanzschule aber allemal. Der Eintritt kostet 3,– Euro (Schröder: 7,50 Euro Mindestverzehr) und die Cola/Limo/Wasser 1,20 Euro (Schröder: 1,30 Euro?). Soweit so gut. Das meiner Tanzpartnerin und mir der Boden viel zu stumpf erschien, ist wahrscheinlich Geschmackssache und nicht der Rede wert. Viel unangenehmer ist die Luft im Saal. Der Lokation ist nicht mal halb so groß wie die der Tanzschule Schröder, dafür ist aber die Luft doppelt so stickig. Die Musikauswahl fand ich nicht so gut, aber für eine jede Woche stattfindende Tanzparty war das schon in Ordnung. Nur einige der gespielten Jives waren so langsam, dass sich bei mir im Training sogar die Einsteiger beschweren würden. Die Partygäste waren lockerer und aufgeschlossener als das man das von der Tanzschule Schröder gewöhnt ist. Im Tanzcenter Anschluss zu finden ist, so wie ich das sehe, leichter.
Mein Bedarf Anschluss zu finden ist aber nicht sehr groß, denn gefallen hat es uns nicht. Trotz der netten Leute, der humanen Preise und des schönen Saals konnte mich das Tanzcenter nicht überzeugen. Negatives und absolutes Highlight des Abends: um ca. 22.15 Uhr geht das Licht an, die Musik aus und die Durchsage “Marita [Name frei erfunden, der Autor] geht jetzt rum und sammelt den Eintritt ein.” Und dann ging tatsächlich eine Person zu jedem Tisch und kassierte von jedem der Gäste den Eintritt. Nach gefühlten 15 Minuten (es waren wohl maximal 5 echte) dann: “So, Marita ist ja fast fertig, ich mach dann noch mal Musik an”. Nächstes Highlight: es gab ein kleines Gewinnspiel bei dem man einen Piccolo gewinnen konnte, wenn man als erster erriet, aus welchem Film ein gerade gespielter Titel stammt. Die Idee finde ich super, allerdings finde ich es weniger glücklich, wenn man das ganze auf Call-In-Show-Niveau drückt und die Auflösung nicht verrät :-? Den Piccolo hat jemand gewonnen, der angeblich die richtige Lösung wusste (Anm.: ich zweifele nicht am korrekten Ablauf, ich finde nur schade, dass es keine Auflösung gab). Und es geht weiter: wie auf der Kirmes darf man im No. 1 Tanzcenter jedes Getränk sofort an der Theke bezahlen. In allen anderen mir bekannten Tanzschulen gibt es dafür Getränkekarten, auf denen notiert und am Ende bezahlt wird. Etwas unglücklich fand ich auch, dass sich die Frau, die an diesem Abend einen guten Job als DJ gemacht hat, innerhalb von zehn Minuten vier mal (davon drei mal in einem Lied!) für die Musik entschuldigt hat, für die sie nicht verantwortlich sei. Aber vielleicht war das ein insider-gag, den die Mitglieder alle lustig fanden…
Fazit? Für mich punktet die Tanzschule Schröder mit schöneren Räumlichkeiten, besserer Musik, besserer Fläche, größerer Fläche, besserem Getränkeservice (Getränkekarten & Bedienung) und dem besseren Moderator. Das Tanzcenter hat dafür die aufgeschlosseneren Gäste. Wir werden in Zukunft wohl der Tanzschule Schröder treu bleiben und Freitags aufs tanzen verzichten.
Randnotiz: Wenn die Gäste auf den Tanzpartys einen halbwegs repräsentativen Querschnitt der Mitglieder abbilden, dann scheint das Tanzcenter die besseren Tänzer zu haben.
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