In der Fabriksporthalle, der kleineren der beiden Veranstaltungsorte von Hessen Tanzt, ist mir der aushängende Energieausweis aufgefallen.
Ziel der Energiesparverordnung ist das Sparen von Energie. Ein grundsätzlicher Mangel am Energieausweis scheint mir daher die im Vordergrund stehende monetäre Betrachtung insbesondere bei den Empfehlungen zu sein.
Irgendjemand wird sich bei der Konzeption dieses Ausweises bestimmt was gedacht haben. Z.B. das wirtschaftliche Argumente kurzfristig schlagkräftiger sein könnten als rein ökologische.
Nehmen wir den Ausweis mal so wie er ist.
Stellen wir uns vor, jemand würde uns vorrechnen, wir könnten über 85% der Betriebskosten einsparen, wenn wir unser Eigentum modernisieren würden. Klingt gut. Wenn man uns aber dann vorrechnen würde, dass wir für diese Modernisierung die 22-fache jährliche Einsparung aufbringen müssten, würden wir wahrscheinlich länger überlegen müssen. Das wirtschaftliche Argument ist für dieses Bauwerk also nicht besonders schlagkräftig.
Interessant an dem Ausweis finde ich auch die Empfehlung, die Sparfunktion der Toilettenspülung konsequenter zu nutzen. Würde mich interessieren, wie man 1. zu der erforderlichen Annahme kommt, dass sie nicht konsequent genutzt wird und 2. wie man die Höhe der Einsparung kalkulieren kann.
Möglich wäre eine Befragung der Toilettengänger:
Frage 1: Blasen- oder Darmentleerung?
Frage 2: Sparfunktion genutzt?
Bei aller Kritik: den Energiepass derart aufbereitet öffentlich auszuhängen finde ich gut! Denn wer von Euch hätte gewusst, in welcher Höhe sich das Einsparpotential bei Altbauten bewegt?