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Ein ganz normaler Heimweg

Es gab ein kleines Event in der Kita, bei dessen Abbau wir alle mitgeholfen haben und von dem aus wir uns bei einbrechender Dunkelheit auf den Weg nach Hause gemacht haben. Meine Frau ist mit dem kleinsten Familienmitglied (K3) mit dem Auto gefahren (wir mussten Tische/Bänke mit dem Anhänger transportieren), ich mit den beiden älteren zu Fuß. Kurz vor dem losgehen/-fahren gab es noch einen kleinen Streit zwischen den beiden älteren Kindern, wer den Regenschirm tragen dürfe. Dieser Streit hat dazu geführt hat, dass unser ältestes Kind (K1) schon trotzig vorgelaufen ist.

Ich nahm das mittlere Kind (K2) auf den Arm und bin ebenfalls losgegangen, meine Frau gefahren.

Wir hatten einen Weg von 700 Metern vor uns.

Auf Höhe von 1 hat meine Frau K1 eingeholt und ist noch kurz auf gleicher Höhe weitergefahren. Beim wegfahren ist K1 dem Auto noch ein bisschen hinterhergelaufen, der Abstand zu mir hat sich dadurch vergrößert und ich bin schneller gegangen.

Durch den leichten Knick bei 2 konnte ich K1 kurz nicht sehen, war aber relativ sicher, ich würde es bis zur Kreuzung 3 eingeholt haben.

Weil K1 immer wieder gelaufen ist, konnte ich es nicht einholen. Als ich mit K2 an der Kreuzung 3 war, war K1 schon bei 4.

K1 trug eine dunkle Jacke, daher verlor ich es immer wieder aus den Augen. Als ich bei 4 war, sah ich K1 bei ungefähr 5. Es quietscht zweimal kurz, natürlich viel zu laut für die Uhrzeit und lief weiter. Ich konnte es nicht mehr sehen und ging davon aus, gleich irgendwo erschreckt zu werden.

Als das bis 6 nicht passiert war, rief ich bei meiner Frau an um zu Fragen, ob K1 bereits eingetroffen sei. War es nicht. Während des Anrufs ging ich weiter Richtung zu Hause.

Meine Frau beschloss, die Nachbarn zum aufpassen auf K2 und K3 zu rufen und kam mir entgegen. K2 habe ich an unserer Einfahrt meiner Frau übergeben und bin wieder zurück Richtung Kita gelaufen, um K1 zu suchen.

Weil ich K1 das letzte mal irgendwo auf Höhe von 5 gesehen habe, habe ich im Umkreis von diesem Punkt gesucht und nach ihm gerufen.

Meine Frau rief an und fragte, ob ich schon Erfolg hatte und ob sie mit dem Auto kommen solle. Ich hielt die Suche zu Fuß für sinnvoller.

Meine Frau ist dann einmal den ganzen Weg von zu Hause bis zur Kita abgelaufen.

Auf Höhe von 6 haben wir uns dabei getroffen und kurz gesprochen. Ich war noch sehr optimistisch und sicher, dass wir am Ende des Tages eine tolle Geschichte zu erzählen hätten.

Ich habe auch mal erfolglos auf dem Spielplatz geschaut, dessen Beleuchtung just in dem Moment anging, als ich dort zu rufen begann. Dann traf ich eine Person aus der Hofeinfahrt 5 kommend. Das war ungefähr die Stelle der letzten “Sichtung”. Ich wollte fragen, ob ich gemeinsam mit ihr den Hinterhof absuchen dürfe, aber sie meinte, sie habe K1 vor einiger Zeit an der Straße lang laufen sehen und sich schon gewundert, weil es schon dämmerte und ein kleines Kind scheinbar alleine unterwegs war.

Damit war für mich klar, dass ich meine Suche auf das Gebiet hinter 5 konzentrieren kann. Meine Frau kam wieder zurück in meine Richtung. Ich rief bei ihr an. Sie hatte niemanden gefunden.

Ich entschied, die Polizei zu rufen – wir hatten alle Wege abgesucht. Ich ging während des Anrufe Richtung 7 – vielleicht war K1 geradeaus gelaufen, statt abzubiegen.

Meine Sorge war, dass ich das Quietschen von K1 falsch als “ausgelassenes Quietschen” interpretiert haben könnte und es vielleicht doch was anderes war. Vielleicht war was passiert, was ich im Dunkeln nicht sehen konnte. Sie würden eine Streife vorbei schicken. Ich solle die Suche abbrechen und nach Hause gehen, damit ich zur Verfügung stünde.

Meine Frau und ich trafen uns nach meinem Anruf wieder auf Höhe von 6 und tauschten uns aus. Meine Frau hat in der Zwischenzeit eine junge Frau zum mitsuchen motiviert, die dann ihre drei (!) kleinen Kinder ins Auto eingeladen hat, um ebenfalls zu suchen. Ein Nachbar hat sich zwischenzeitlich ebenfalls ins Auto gesetzt um die Suche zu unterstützen.

Und dann kam der erlösende Anruf: K1 war zu Hause. Es war anstatt rein zu gehen hinters Haus auf unsere Wiese gegangen – vielleicht zum Schaukeln – keine Ahnung. So konnten wir schon nach einer Minute die Streife – zum Glück! – wieder “abbestellen”.

Für K1 war alles ein ganz normaler Heimweg. Von der ganzen Aufregung hat es nichts mitbekommen. Damit das auch so bleibt, bin ich nochmal mit K1 rausgegangen – damit sich alle Nachbarn und meine Frau beruhigen können.

Außerdem hatte ich gehofft, die anderen Suchenden vielleicht abfangen zu können, weil wir insbesondere von der suchenden Familie keine Kontaktdaten hatten. Und tatsächlich kamen sie mir auch schon nach wenigen Metern mit dem Auto entgegen und waren erfreut zu sehen, dass K1 wieder sicher bei uns war.

Linas Kleidung

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Freiherr opfert sich

Was für ein Abgang! Deutschland hat seit heute einen Märtyrer!

Es ist der schmerzlichste Schritt meines Lebens

Er hatte sehr hohe Erwartungen an sich selbst. So hohe, dass er sie am Ende selber nicht mehr erfüllen konnte.

Ich gehe ihn [den Weg des Rücktritts, StFeder] nicht nur wegen der Diskussion über meine Doktorarbeit, sondern auch wegen der Frage, ob ich die Ansprüche , die ich selbst an mich stelle, noch erfüllen kann.

Wahrscheinlich waren seine Ansprüche so hoch, weil er seine Position nicht wegen des Geldes, der Macht oder des Ansehen liebte, sondern weil sein Herz daran hing.

Manch einer mag fragen, warum dieser Schritt erst jetzt erfolgt. Niemand wird das Amt freiwillig aufgeben wollen, an dem das Herz hängt.

Und er ist ja nicht nur Politiker, er ist auch Mensch. Wie konnten das alle nur vergessen?

Abschließend ein Satz, der für einen Politiker ungewöhnlich klingen mag: …

Und als Mensch, da darf man auch mal Schwäche zeigen. Wir sind ja alle Menschen. Er hätte so gerne gekämpft. Aber am Ende konnte er nicht mehr kämpfen. Er hatte das Ende seiner Kräfte erreicht.

… Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht.

Man möchte ihn in den Arm nehmen. Er war doch ein so guter Mann. Wenn er nur nicht so hohe Ansprüche an sich selber hätte, wenn nur nicht so schwer hätte kämpfen müssen, wenn sein Herz nicht so sehr an der Sache gehangen hätte.Guttenberg

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zitiert nach Spiegel Online

Problemlösung vertagt IVProblem gelöst… ?!

Nachdem ich den USB-Flash-Speicher gekauft, verliehen und wieder und wieder nicht zurück bekommen habe, habe ich heute bei der Entleiherin angerufen und nachgefragt, ob und wann sie gedenke, mir meinen Flash-Speicher zurückzugeben.

Es sei Ihr sehr unangenehm, aber sie habe Ihn leider verloren!! Damit ist zumindest meine Eingangsfrage geklärt, ob er eventuell zu klein sein könnte :-? Tja jetzt konnte ich mich nicht mal eine Woche an dem Winzling erfreuen… Dafür bekomme ich jetzt den Kaufpreis erstattet. Ist ja auch was…

Damit haben sich alle Aufbewahrungsprobleme gelöst. Was für einen Flash-Speicher kaufe ich mir jetzt? Vielleicht die Tankstellenversion? Ein winziger Stick mit einer bleigefüllten 2-Liter-Cola-Flasche dran. Ähnlich den Toilettenschlüsseln an Tankstellen.

Schirmherr

Ab und zu werde ich gefragt, warum ich eigentlich einen Blog schreibe und nicht für eine Zeitung. Habt Ihr schon mal einen Zeitungsartikel über einen verlorenen Schirm gelesen? Wahrscheinlich nicht, aber eigentlich sind das doch die Dinge, die unser Leben bewegen. Zentralabitur ist ein wichtiges gesellschaftliches Thema, das unbedingt diskutiert werden sollte, aber als bewegt mich persönlich mehr.

Vergangenen Donnerstag war ich mit ein paar Kommilitonen in einer Bar. Wir haben gemütlich zusammengesessen und uns irgendwann entschieden noch in eine Discothek einzukehren. Eine meiner Kommilitoninnen konnte uns leider nicht mehr begleiten, weil sie eine Verabredung zu einem Videoabend hatte. Wegen des Filmtitels „Herr der Ringe“ hatte ich kurz überlegt, diesen Beitrag hier mit „Herr der Schirme“ zu überschreiben und einen Wortwitz daraus zu basteln, aber Humor ist manchmal kritisch. Daher hab‘ ichs mal gelassen. Was mich ein bisschen erstaunt hat: ich dachte immer, gerade „Herr der Ringe“ sei einer der Filme, um den zu sehen man nicht herumkommen, es sei denn aus Überzeugung. Aber sie hat es immerhin bis letzten Donnerstag geschafft.

Ein wenig abgeschweift. Zeitung wäre wirklich nichts für mich… Ich bin übrigens gar nicht sicher, ob sie den Film am Donnerstag wirklich gesehen hat. Gab eine leicht hitzige Auseinandersetzung gegen Ende unseres Bar-Abends. Vielleicht war das auch der schwerwiegendere Grund warum wir sie letztendlich nicht zum mitgehen in eine andere Lokation überreden konnten überredet haben. Achja, der Schirm. Der gehört ihr. Oder sagt man gehörte? Sie hat ihn beim Verlassen der Bar liegen gelassen. Hatte ich eigentlich schon erzählt, dass ihr Name mit einem „J“ anfängt? Für den aufmerksamen Blogleser könnte das vielleicht interessant sein Sie ist geschätzt 30 Minuten, bevor auch wir aufgebrochen sind, gegangen. Den Schirm haben wir erst bemerkt, als wir im Aufbruch waren. Gefunden habe ich ihn nicht selber, aber da ich ausreichend große Taschen in meiner Hose habe, habe ich ihn an mich genommen.

Vielleicht wäre es keine schlechte Idee gewesen, den Schirm zusammen mit unseren Jacken an der Garderobe der Discothek abzugeben, aber die Idee kam mir nicht (auch sonst übrigens niemandem!). Könnte auch daran liegen, dass es das erste mal seit… ich kann mich nicht erinnern, je etwas, das mir gehört, an einer Garderobe abgeben zu haben… Deswegen war ich möglicherweise etwas nervös. Vielleicht hätte ich aber auch in einer Routinesituation nicht an den Schirm in meiner Tasche gedacht; er hat sich kaum bemerkbar gemacht. So habe ich auch erst nichts verstanden, als mich einer meiner Kommilitonen später in der Nacht (oder sagt man früher am Morgen?) antippt und in die tanzende Menge wies. Erst als er fragt brüllt „Ist das Dein Schirm?“ dünkte es mir: Der Schirm, der da zur allgemeinen Belustigung als Tanzaccessoire benutzt wird, ist der meiner Kommilitonin. Wahrscheinlich hätte er nicht mehr lange überlebt, aber ich konnte den Besitzer schnell dazu überreden, mir den Besitz daran zu überlassen… den Securitymann, den der Schirm zu beunruhigen schien, hatte ich dann übrigens gleich mit erhalten. Er überwachte penibel, wie ich versuche den Regenschirm wieder in meiner Tasche zu verstauen. Habt Ihr schon mal in einer Discothek versucht einen Regenschirm einzupacken? Geht! Der Securitymann entfernte sich, natürlich nicht ohne mir noch mal schnell einen ernsten, fast bösen Blick zuzuwerfen. Der Abend war gerettet und vor allem der kommende Montag: da hätte ich meiner Kommilitonin sonst erzählen müssen, dass ich den Schirm hatte, aber jetzt leider nicht mehr habe.

Als mich der Kommilitone von eben das nächste mal antippte, wies er nicht in die tanzende Menge, sondern auf den Boden. Da lag der Schirm. Einkesselt von tanzenden Menschen. Mir gelang es, mich ohne Schäden durchzudrängen und schon beim dritten mal zugreifen hatte ich ihn! Hä? Drei mal greifen haltet Ihr für viele Versuche? Kennt Ihr nicht diese Greifautomaten mit den Stofftieren? Da wäre man froh, beim dritten Versuch irgendwas zu erwischen! Ich will gerade den Schirm wegpacken, als ich merke: etwas fehlt!? War da nicht eben noch ein Griff? Jetzt ist da keiner mehr. Schon mal in der Disco nach etwas schwarzem, auf dem Boden liegenden gesucht? Ich bis dahin noch nicht und hoffe es auch nicht mehr zu müssen. Man wird geschubst und getreten. Aber das war es wert! Gefunden habe ich den Griff mitsamt dem untersten Teil des Teleskopstils. Wert war es das aber nur im ersten Moment: Der Teleskopstil ließ sich nicht mehr zusammenfügen, weil er, wahrscheinlich unter dem Gewicht eines (oder gar mehrerer) der tanzenden, ziemlich gelitten hat und jetzt an der entscheidenden Stelle nicht mal mehr annährend rund ist. Vielleicht wäre das leicht zu korrigieren gewesen, mein Versuch in der Discothek vereitelte allerdings alle weiteren Versuche dies zu tun.

Der Schirm ist jetzt Müll und dementsprechenden in einem der dafür vorgesehenen Eimer.

Und jetzt mal ehrlich: nach solchen Erlebnissen würde doch niemand mehr über Klimaerwärmung schreiben können, oder…?!