“Fristen setzen” lautete ein Kommentar unter meinem letzten Küchenupdate, in dem ich erzählt hatte, was alles schief läuft. Wir haben uns sehr bewusst gegen Fristen oder vergleichbare Druckmittel entschieden, denn wir wussten: unser Küchenbauer kämpft mit einer schweren Krankheit. Er hatte uns davon erzählt und meine Frau und ich haben dann überlegt, wie wir damit umgehen wollen. Einerseits haben wir Geld bezahlt und dürfen daher auch Leistung erwarten. Andererseits kam es uns sehr, seeehr falsch vor, einen Menschen, der schwer zu kämpfen hat, mit unserer für ihn in dem Moment absolut unwichtigen Küche zu nerven.
Wir haben daher entschieden, während der Zeit, in der er um seine Gesundheit kämpft, einfach still zu sein – wohlwissend, dass ein finanzielles Risiko für uns besteht. Zwar haben wir bei einer GmbH gekauft, aber es ist ganz klar: nur der eine Mensch steht für die GmbH. Seit meinem letzten Update hatten wir noch ein paar mal telefonischen Kontakt zu ihm. Meine Bitte, alle Kommunikation schriftlich laufen zu lassen, wurde einfach ignoriert. Aber er versicherte, alles auf den Weg gebracht zu haben.
Zwischenzeitlich hat er seinen Kampf um die Gesundheit verloren und ist verstorben – seine Todesanzeige habe ich online gefunden.
Trotzdem ging es jetzt weiter, denn sein Versprechen hatte er gehalten: er hatte offenbar noch alle Dinge in die Wege geleitet und bestellt, so dass der Schreiner die Arbeiten kürzlich fertig stellen könnte.
Die zu kurzen Platten sind jetzt ersetzt und die fehlenden Wandverkleidungen sind da. Damit ist die Küche endlich fertig