Wir lagen gut in der Zeit (was nicht der Normalfall ist) als wir die Kinder ins Auto gesetzt haben, um die Urlaubsfahrt zu beginnen. Etwas kurios war: die Kofferraumklappe wollte sich nicht elektrisch schließen, sondern piepste nur lang – was sie bisher noch nie getan hat. Aber ok: schließe ich sie per Hand.
Und los gehts!
Leider nicht ganz, denn das Auto wollte nicht starten: Batterie leer. Dass die nicht mehr ganz in Ordnung ist, wusste ich, daher hatte ich vorsorglich ein Ladegerät für den Urlaub eingepackt – in den Kofferraum – der sich nur elektronisch entriegeln lässt – den ich geschlossen hatte. Das Starthilfekabel lag dort auch, und zwar ganz unten.
Was jetzt?
Das Ladegerät konnte ich über vorgeschobene Rücksitze zwar erreichen, aber wie lange muss man laden, bis die Batterie wieder startfähig ist? Vermutlich mehrere Stunden.
Alternativen?
Beim Nachbarn klingeln und nach Starthilfe fragen. Zum Glück hatte er Starthilfekabel und Auto griffbereit. Also fix beide Autos verkabelt, Spenderauto gestartet, dann unseres – nichts. Auch der dritte Versuch blieb erfolglos. Die Verbindung stand (es gab Funken beim Schließen des letzten Kontakts), aber keinen Mux bei unserem Auto.
Also alles wieder “entkabelt” und überlegt. Eine knappe halbe Stunde war bereits rum. ADAC? Möglich, aber braucht, so hat die Erfahrung gezeigt, am Feiertag wahrscheinlich locker eine Stunde. Mein Nachbar meinte, wir sollten doch noch einen weiteren Versuch mit Starthilfe wagen. Also nochmal verkabelt (gleiche Kontaktstellen wie vormals) und siehe da: diesmal springen beide Autos an
Unseres allerdings mit einer Fehlermeldung: Bremssystem prüfen.
Das ist nach einer leeren Batterie (zumindest bei Renault) nicht ungewöhnlich und war mir schon bekannt. Beim letzten Mal gab es das gleiche Problem. Aber nur bis zum nächsten Starten des Autos. Neustart ist in der Situation natürlich keine gute Idee, daher erst mal losfahren – dachte ich. Aber leider wollte sich die elektronische Parkbremse partout nicht lösen. Weder durch Gas geben, noch durch manuelles Auffordern zum Lösen der Bremse.
Zehn Minuten rumprobiert, wieder über den ADAC nachgedacht, aber dann doch einfach mal riskiert: Auto aus und wieder an und siehe da: erstens springt es “aus eigener Kraft” wieder und und zweitens: die Fehlermeldung bleibt
Nach dem ersten Ärger nochmal probiert loszufahren und: diesmal löst sich die Parkbremse! Die Fehlermeldung bleibt zwar, aber alles scheint normal zu funktionieren. Einziger Nachteil: solange der Fehler dort steht, funktioniert der Abstands-Tempomat nicht, was bei längerer Autobahnfahrt natürlich nervt, aber immerhin konnten wir fahren.
Die Kinder haben übrigens die ganze Stunde entspannt im stehenden Auto verbracht
Nach dem Urlaub haben wir den Fehlerspeicher löschen lassen, jetzt ist alles wieder gut. Mal sehen, ob wir dem Auto jetzt eine neue Batterie gönnen – bisher läuft es auch mit der alten…