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Kinobesuch

Montags ist Studententag im Kino. Alle Plätze in allen Filmen nur 4,90 €. Viel wichtiger, und in der letzten Zeit selten: zusätzlich lief sogar ein vermutlich guter Film. Also beste Voraussetzungen, um noch mal einen Kinobesuch einzuplanen. Vorsichtshalber haben wir schon mal drei Stunden vor Filmbeginn reserviert. Unser Glück: schon zu diesem Zeitpunkt war das Kino fast voll und es blieben noch Plätze in Reihe 4. Ziemlich weit vorne zwar, aber wenn die Entscheidung für Kino einmal gefallen ist…

Übrigens sollte man sich im Cinekarree in Aachen seine Reservierungsnummer merken. Oder zumindest Reihe und Platz. Ich kannte nur noch die Reihe, und die Frau ging dann die Namen der in dieser Reihe sitzenden mit mir durch. Wenn man also wissen will, wer sonst noch da ist: vergesst Eure Daten Mein Name war übrigens der erste, den sie nannte… Tatsächlich war der Kinosaal auch fast komplett gefüllt. Einzelne freie Plätze gabs nur noch in den Reihen vor uns und am Rand der hinteren Reihen.

Der Film unserer Wahl war “Der seltsame Fall des Benjamin Button”. Brad Pitt wird hier als Greisenbaby geboren und lebt quasi Rückwärts: so wie Menschen in ihrer Lebzeit altern, so wird Pitt im Film zusehens jünger. Was wir vorher nicht wussten: der Film hat eine Laufzeit von fast drei Stunden. Also nur ca. 1,65 € pro Stunde

Wenn man im Internet über einen Film schreibt, muss natürlich ein bisschen Objektivität mit rein (sofern das bei Filmkritiken möglich ist), darum hier ein paar Dinge: Der Verjüngungsprozess von Pitt ist, abgesehen von einer Stagnation zwischen ca. 45 und ca. 25, ganz nett dargestellt, ebenso, im Detail sogar besser, der Alterungsprozess von Cate Blanchett. Etwas schade ist, dass die Geschichte des älter werdenden (also eigentlich jünger werdenden) Pitt ziemlich normal dargestellt wird und die Besonderheit des sich verjüngenden Körpers im Zusammenhang mit der alternden Seele ein bisschen zu kurz kommt. Im Prinzip handelt es sich bei der Geschichte um eine, wie sie jeder Mensch erleben könnte, egal ob “falsch” oder richtig alternd. Einige, für die Gesamthandlung wenig relevante Stellen des Lebens von Pitt werden in ewiger Breite dargestellt. Dafür kommt die Zeichnung einiger anderer Charaktere ein bisschen zu kurz. Das sorgt besonders im Mittelteil für einige störende Längen.

Meine Meinung: Auch wenn der Film seine Schwächen hat und er der Ernsthaftigkeit, die er zu transportieren versucht, nicht ganz gerecht wird: der Besuch im Kino hat mir nicht leid getan! Eine einfach schöne und von der Idee her originelle Geschichte, der man gerne zusieht & -hört. Ob man dafür ins Kino gehen sollte, weiß ich nicht so genau. Da ich eigentlich der Meinung bin, nur Actionfilme (Star Wars) oder sehr bildgewaltige Filme (Herr der Ringe) sind Kino-muss-Filme, würde ich eher sagen: nein, DVD oder Fernsehen reicht.

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